Maasholm

Dienstag, 13.08.2024

In Sonderborg endet unser Dänemarkurlaub. Schön, wirklich schön war es. Nun geht es von Sonderborg nach Schleswig. Die Strecke beträgt etwa 90 km und die Autobahn ist, abgesehen von den letzten 20 km, relativ leer, sodass wir es nach einer guten Stunde gepackt haben.

 

In Flensburg machen wir noch einen kurzen Zwischenstopp im Skandinavienpark, dort gibt es skandinavische Waren, aber auch viele Waren aus Deutschland, die Skandinavier als billig empfinden, die es aber oft gar nicht sind. Würden die in einem deutschen Supermarkt einkaufen, kämen sie oft billiger davon. Macht aber nichts, umsonst sind die Einkaufswagen nicht brechend voll.

 

In Schleswig verfranzen wir uns ziemlich bei der Parkplatzsuche, müssen durch enge Gassen und stecken plötzlich in einer Sackgasse fest. Mühsam geht es im Rückwärtsgang da heraus. Durch Zufall entdecken wir bei der Weiterfahrt einen großen Parkplatz in der Nähe des Rewe Marktes und stellen dort unser Fahrzeug ab. Tagsüber ist das hier kostenlos, steht man nachts, kann es ziemlich teuer werden. Achtet also darauf.

 

Wir sehen uns Schleswig an, laufen durch die Fußgängerzone, dann an der Schlei entlang zum Dom und machen natürlich auch wieder Fotos. Der Dom hätte schon verdient, bildlich festgehalten zu werden. Aber unsre Fotosammlung wird heute keine richtig runde Sache. Vieles wiederholt sich und vieles haben wir auch schon schöner gesehen, deshalb sehen wir von einer Dokumentation unseres Besuches in Schleswig ab.

 

Weiter geht die Fahrt entlang der Schlei in östliche Richtung. Wir versuchen in der Nähe der Schlei zu bleiben, suchen immer wieder einen Parkplatz, wo wir vielleicht sogar direkt am Wasser stehen können, um unser Mittagessen zu machen. Doch viele geeignete Standorte gibt es nicht, oft sind die kostenpflichtig und als wir an einer Fähre endlich einmal fündig werden, ist der Parkplatz so schief, dass wir dort nicht kochen können. Wegen der unbefriedigenden Parkplatzsituation fahren wir bis nach Maasholm unweit der Schleimündung durch, wo wir uns einen Stellplatz ausgesucht haben.

Übersichtskärtchen Maasholm am Ausgang des Schleifjords zur Ostsee (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Detailkärtchen Maasholm (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Über die 201, die 199 und eine kleine Nebenstraße erreichen wir schließlich den Stellplatz in Maasholm und fahren auf das Büro des Hafenmeisters zu. Der hat uns längst kommen sehen, weist uns kurz ein, öffnet die Schranke und lässt uns einfahren. 

Der Hafenmeister, vermutlich ein Tscheche oder Pole, gut Deutsch sprechend, ist ausgesprochen hilfsbereit, ordentlich und macht klare Ansagen, wie man sich aufzustellen hat. Dabei bleibt er stets freundlich, auch wenn er das am Tag bestimmt hundertmal wiederholen muss, denn für die Boote ist er ja auch noch zuständig. Nur Regelverstöße, die mag er nicht, also eigentlich ein typischer Deutscher.   

Die Übernachtung kostet 20 Euro, Duschen und Strom sind extra zu bezahlen. Hierzu muss man eine Platzkarte erwerben, auf die man den mutmaßlich zu verbrauchenden Betrag auflädt. Geht die Karte verloren, kostet der Spaß 20 €. Übrig gebliebenes Guthaben wird übrigens am Ende des Aufenthaltes zurückgebucht. Dieses Platzkartensystem gibt es mittlerweile an vielen Standorten und es scheint sich immer mehr durchzusetzen, also sollten wir uns daran gewöhnen. Der Stellplatz entspricht eigentlich mehr einem Campingplatz, denn er bietet außer einem Grünstreifen vor dem Wohnmobil eigentlich alles, was man auf einem Campingplatz erwarten würde.

Die sanitären Anlagen sind sauber und ordentlich und getrennt nach Männern und Frauen. Da werden viele sagen, ist doch normal. Aber in manchen Ländern Europas gibt es das ja auch in Unisexausführung. Man kann vor Ort außerdem Wäsche waschen.

Über den Gitterrost wird das Grauwasser entleert, die silberne Box im Bildhintergrund nimmt das Schwarzwasser auf.

Einen Mangel mussten wir bei der Schwarzwasserentsorgung feststellen. Nach dem Entleeren der Box konnte man kein Spülwasser einfüllen. Das ist schlecht, denn dann holen sich manche Camper das Wasser dort, wo sie es nicht tun sollten.

Für die jüngsten Besucher gibt es einen recht ordentlichen Spielplatz unweit des Stellplatzes. Also hier wurde wirklich vieles bedacht.

Die dem Stellplatz vorgelagerte Bucht wird eifrig von Windsurfern genutzt.

Und heute ist ordentlich Wind, da fetzen die Surfer mit ihren Gefährten in wilder Fahrt über die Wasseroberfläche. 

Auch Kitesurfer kommen hier voll auf ihre Kosten. Unweit des Ausgangs der Schlei in die Ostsee wird der Wind sicherlich an vielen Tagen ganz ordentlich blasen.

Am Ausgang der Schlei ist eine Landbrücke ausgebildet und in deren Verlängerung ein Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Vom Stellplatz aus dorthin zu laufen, ergäbe sicher eine schöne Wanderung. Uns fehlt diesmal die Zeit, aber wir kommen bestimmt wieder einmal hier her, auch wenn die Location ein wenig abgelegen ist. Eine Schleswig-Holstein-Rundfahrt kann sich Michael gut vorstellen.

Ebenfalls unweit des Stellplatzes befindet sich dieser Freizeitplatz. Hier kann man einfach nur ein Bierchen trinken, chillen oder picknicken.

Blick von der Grünanlage auf den Stellplatz.

Unmittelbar westlich des Stellplatzes und nördlich des Jachthafens befindet sich dieser Imbiss am Hafen. Den Namen des Betreibers findet man im ganzen Ort. Der scheint hier alles unter Kontrolle zu haben. Die Speisen, die er hier vertreibt, schmecken gut, aber wir haben immer noch Probleme uns an die Nachcoronapreise zu gewöhnen.

Die aufgeräumte Hauptstraße des Ortes, am frühen Abend leergefegt.

Schöne reetgedeckte Häuser haben wir einige gesehen.

So ein Rathaus haben wir auch noch nicht gesehen. Läuft alles bestens hier, gibt offensichtlich nicht viel zu tun hier.

Und noch ein schönes reetgedecktes.

Kurz vor Sonnenuntergang bewegen wir uns an den Jachthafen am Flintholm, einer Seitenbucht der Schlei auf der Nordwestseite des Ortes.

Die Sonne steht jetzt schon recht tief und färbt die Landschaft gelborange ein.

Michael kann sich wieder einmal kaum vom schönen Sonnenuntergang los reisen. Ein kleiner melancholischer Anfall kurz vor dem Ende des Urlaubs.