Skagen leuchtturm - Skagen Fyr

Mittwoch, 07.08.2024

Vom Parkplatz am Rubjerg Knude Fyr Leuchtturm kommend, machen wir uns gegen 06:45 Uhr auf den Weg zu dem 15 km südlich Skagen, unmittelbar östlich der Straße 40 bzw. im Albeakvej gelegenen Park- und Übernachtungsplatz (vgl. beiliegendes Detaillageskizze unten)

 

Der Parkplatz an der Straße 40 hat insgesamt drei Fahrspuren. Die vordere, zur Straße nächstgelegene Spur ist asphaltiert, die beiden hinteren sind im Fahrbereich geschottert und auf den Stellflächen mit Gras bewachsen. Die Stellflächen entlang der Schotterpisten sind bei Regen matschig und man muss aufpassen, dass man sich nicht festfährt. Wählt man die hinterste Spur, ist der Straßenlärm durchaus erträglich, denn es sind zwei Buschreihen davor angepflanzt. Die stark befahrene Straße 40 wird nachts auch deutlich ruhiger, und wenn man nicht extrem empfindlich ist, kann man hier gut nächtigen. Eine ordentliche Station für die Schwarzwasserentsorgung ist genauso vorhanden wir zwei Toiletten sowie einige Bank-Tisch-Gruppen. Allerdings sind auch Stechmücken unterwegs, also zu gemütlich sollte man es sich draußen nicht vorstellen. Wir frühstücken, spülen unseren Geschirrberg, der sich die letzten Tage angesammelt hat, entsorgen und machen uns dann auf den Weg nach Skagen zum Grauen Leuchtturm.

Das Kärtchen zeigt ganz im Süden den Park- und Übernachtungsplatz an der Straße 40 und die Lage des Skagen-Leuchtturms ganz oben rechts (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Detaillageskizze zum kostenlosen Park- und Übernachtungsplatz an der Straße 40 (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Der Leuchtturm Skagen Fyr, der im Volksmund den Namen „Det Grå Fyr“ (der graue Leuchtturm) bekam, wurde ab 1856 zu Zeiten der Herrschaft des dänischen Königs Friedrich VII. nach Entwurfsplänen des Architekten Niels Sigfred Nebelong in knapp dreijähriger Bauzeit errichtet. Der Leuchtturm Skagen Fyr befindet sich circa 3,5 Kilometer nordöstlich der Gemeinde Skagen.  

 

Dänische Leuchtfeuer in Skagen gehen auf das Jahr 1561 zurück, als eine erste Feuerstelle mit offenem Feuer in einem Korb (dän.: „papegøjefyr“, Papageienfeuer) an der nordöstlichen Küste von Jütland dem Schutz der Schifffahrt diente. Im Jahr 1627 wurde das Skagen Vippefyr (Wippfeuer) errichtet. Dabei wurde ein Kohlefeuer mittels hölzerner Wippe auf Höhe gebracht, um es aus größerer Entfernung sichtbar zu machen. Das Vippefyr wurde 1747 ersetzt durch einen vom Architekten Philip de Lange geplanten über 20 Meter hohen achteckigen Mauerwerksturm, der mit seinem Leuchtfeuer bis 1858 als Leuchtturm diente und später ob seiner weißen Farbgebung Det Hvide Fyr (weißer Leuchtturm) genannt wurde. 

 

Für die Errichtung des Bauwerks war es notwendig, den stark sandhaltigen Baugrund tragfähig zu machen. Dies Problem wurde gelöst, indem man eine Art Pfahlgründung im Sandboden anwendete, die aus mehr als 420 Rundholzpfählen aus Lärchenholz bestand.


Weil der Parkplatz am Grauen Leuchtturm relativ klein und der Andrang mutmaßlich groß ist, bewegen wir uns noch vor der Öffnung des Turms dorthin. Auf dem Parkplatz scheitern wir erst einmal an der nicht vorhandenen Kreditkarte. Was eigentlich ein Nachteil ist, wird heute zum Vorteil, denn in unserer Not nach einer Alternative suchend, sehen wir den Seitenstreifen am Rande der Straße 40 vor dem Turm. Hier parken wir und zahlen nun gar nichts.

 

Als unser Fahrzeug steht, zeigt uns die Uhr 09:40 Uhr an. Das heißt, in 20 Minuten öffnet der Leuchtturm. Perfektes Timing, denn so ist die Aussichtskuppel noch leer und man kann sich auf dem engen Teil da oben frei bewegen. Die Zeit bis zur Öffnung des Turms nutzt Michael, um sich die Außenanlagen anzusehen und ein paar Fotos von unten zu machen.

Da der Turm unweit der Ostsee steht, reicht die Zeit auch noch, um einen Blick aufs Meer zu werfen.

Wer etwas zum Picknicken mitbringt, der kann es sich nördlich des Turms gemütlich machen.

Oder aber im Hof vor dem Ticketcenter die Beine ausstrecken. Die Zeit verfliegt im Nu und schon öffnet der Ticketschalter.


Michael ist wieder einmal der erste Gast. Durch ein kleines Museum führt der Weg an den Fuß des Turms und schon geht es nach oben. Die Treppe ist größtenteils auch bei Gegenverkehr bequem zu begehen und führt über 210 Stufen zur oberen Turmplattform und zur Laterne des Leuchtturms. Die Treppenstufen sind absteigend nach oben durchnummeriert, so weiß man an jedem Punkt des Aufstiegs, was noch vor einem liegt.

Das letzte Wegstück ist ein wenig eng, aber das ist schnell überwunden.


Die Turmplattform ist begehbar und mit einem Stahlgeländer gesichert. Allerdings bläst auch der Wind ziemlich heftig und man sollte sich ausreichend warm anziehen.

Da unten steht unser Wohnmobil im Seitenstreifen der Straße 40 ganz alleine. Aber das wird nicht so bleiben, denn der Parkplatz des Leuchtturms ist nicht allzu groß und so füllt sich auch der Seitenstreifen der Straße 40 nach und nach mit Fahrzeugen. In der Ferne sieht man die Radarkuppel unweit des Nordstrandes.

Und so sieht man die Kuppel mit dem Teleobjektiv und dahinter die Nordsee.

Hier fällt der Blick nach Nordosten auf den kostenpflichtigen Parkplatz und in Richtung der Landspitze Grenen, die wir letztes Jahr bereits besucht haben und uns auch dieses Jahr wieder anschauen wollen.

Hier der Blick nach Süden in Richtung Skagen und auf die Ostsee mit den Küstenschutzanlagen. Vor der Küste ankern Schiffe, die hier auf Abruf stehen, um ihre Fracht zu entladen oder neue aufzunehmen.

Das sind schon ganz schöne Pötte, die hier auf Reede stehen.

Und hier der Blick über Teile Skagens mit dem Teleobjektiv.

Vierzig Minuten bleibt Michael auf dem Leuchtturm und genießt die Aussicht, danach geht es wieder runter, dann werden unten noch ein paar Aufnahmen gemacht und dann geht es zurück zum Wohnmobil.

 

Hier noch ein Blick auf den Parkplatz Grenen, von dem aus sich die meisten Besucher zur nördlichsten Landspitze Dänemarks auf den Weg machen. Kein Wunder, das ist schließlich der kürzeste Weg dorthin. Darüber hinaus gibt es einen Shuttle für Leute, die es gerne bequem haben möchten. Dazu zählen wir nicht, wir machen es uns lieber unbequem, um uns die Beweglichkeit so lange als möglich zu erhalten. Denn für uns gilt der alte und von manchem für blöde gehaltene Spruch: Wer rastet, der rostet. Wer die 1,5 km lange Strecke zu Fuß zurücklegt, der darf sich über einen schönen Spaziergang über den Dünenkamm und anschließend entlang der Ostseeküste freuen. Bunker bekommt er gratis dazu.