Wind und Regen lassen im Laufe der Nacht von uns ab, doch der Himmel ist immer noch dicht bewölkt und wir wissen nicht so recht, wohin die Reise geht. Leider haben wir gestern unser letztes Brot aufgebraucht und so führt unser erster Weg heute zum Bäcker. Ohne Frühstück geht es erst einmal aus der Stadt in Richtung des Städtchens Aabybro. Dort wenden wir uns dann nach Westen und legen eine Frühstückspause an einem kleinen Rastplatz ein. Das machen sie wirklich gut, die Dänen. Immer wieder fahren wir an sehr sauberen Rastanlagen vorbei, die auch selten überfüllt sind, sodass man sich dort richtig wohlfühlt und mit Genuss in freier Natur seine Zeit verbringen kann.
Kurz vor Fjerritslev verlassen wir die Straße 11 und biegen in die Straße 29 ein, die nun einen südwestlichen Kurs entlang des nördlichen Ufers des Limfjordes nimmt (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Am Vejlernes Naturcenter (Naturum Vejlerne) legen wir den nächsten Stop ein. Ein großer Parkplatz bietet genügend Freiraum.
Über ein Brückchen gelangt man in ein reetgedecktes Haus, von dem aus man Wasservögel beobachten können soll. Die Vögel haben derzeit nicht gerade Hochsaison, aber auch hier haben die Dänen es wieder gut verstanden, dem Publikum einen kostenlosen Einblick in die Natur zu bieten, so etwas nehmen wir immer gerne an.
Blick vom Brückchen über den Kanal auf den Parkplatz.
Jenseits der Brücke sind wir in dem Gebäude mit dem reetgedeckten Dach gut getarnt. Von hier aus fällt unser Blick auf einen von mehreren Flachwasserseen, den Midtsøen Bygholm Vejle. In dem Häuschen sind außerdem einige Tafeln mit Erläuterungen zum Geschehen draußen angebracht.
Die Vögel haben hier sehr viel Freiraum, denn nach Norden schließen noch mehrere Flachwasserseen an und sie sind deshalb nicht gezwungen nahe an unserem Beobachtungsposten zu verweilen. Um hier wirklich etwas beobachten zu können, muss man in der richtigen Jahreszeit vor Ort sein, früh aufstehen und ein Fernglas, Monokular oder Spektiv mit einer wirklich guten Optik mitbringen.
Der hinter dem Kanal liegende Flachwassersee mit dem Teleobjektiv aufgenommen.
Weiter geht es auf der 29 nach Westen in Richtung Hanstholm.
Wir erreichen die Øsløs Kirke und verlassen kurz die Hauptstraße, um von dem schönen Gebäude mit einer klaren Linienführung einige Aufnahmen zu machen.
Nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch der angrenzende Friedhof sehen ausgesprochen aufgeräumt aus. Ordnung ist ja inzwischen etwas aus der Mode gekommen, immer schön zu sehen, dass es Leute gibt, die sich auch heute noch dafür erwärmen können.
Bis Hanstholm sind es nun noch 27 km. Unweit der Kirche passieren wir Kornfelder,
die schon bald abgeerntet werden können.
Das ist für Dänemark schon ein ganz ordentlicher Hügel.
Auch bewaldete Geländeabschnitte sind in dieser Region verbreitet.
In Hanstholm angekommen, halten wir uns nicht lange mit dem Ort selbst auf, sondern fahren direkt bis ans Meer durch bis zum Udsigtspunkt Hanstholm Surfspot (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Hier stehen einige Womos von Surfern, aber auch solche von Leuten, die genau wie wir einfach nur mal zuschauen wollen, selbst aber keine Ambitionen haben in das kühle Nass zu steigen oder gar irgendwelche Wellen zu reiten. Der Blick auf das schöne blaue Meer ist wirklich beeindruckend, die Küste selbst macht allerdings einen etwas heruntergekommenen Eindruck, nicht gerade repräsentativ für Dänemark, das ansonsten ausgesprochen aufgeräumt daher kommt. Deshalb bleiben wir auch nicht allzu lange, aber ein Kaffeepäuschen muss sein, damit die Weiterfahrt wieder entspannt fortgesetzt werden kann.
Einer von vielen Surfern, die sich entlang der Küste vor Hanstholm austoben. Solange sie ungestört ihrem Hobby frönen können, ist ihnen der etwas unaufgeräumte Strandbereich wurscht.
Westlich der Mole befindet sich ein ganz ordentlicher Strand.
Aber man muss aufpassen, dass man bei etwas heftigerem Wellengang nicht gegen die Mole gedrückt wird.
Der ist leider schon tot, gerne hätten wir ihn einmal in Aktion gesehen.
Angelika ist wieder einmal auf Bernsteinsuche.