Dienstag, 06.08.2024
Løkken ist eine Kleinstadt in der Region Nordjylland im Nordwesten Dänemarks an der Jammerbucht. Sie hat 1638 Einwohner. Die dänischen Städtchen erscheinen meist größer als sie sind, weil die Dänen genügend Platz haben, um überall flach zu bauen und das geht nun mal in die Fläche.
Wie Skagen und Lønstrup punktet Løkken mit einem intakten Ortsbild und einer Vielzahl an Geschäften und Restaurants. Die meisten Feriengäste mieten sich in den zahlreichen Sommerhäusern ein. Aber es existiert auch ein traditionsreiches Badehotel, das 1895 eröffnet wurde.
Bekannt ist Løkken für den feinen Badestrand mit 485 weißen Badehäuschen, die von Mai bis Oktober am Strand stehen. Sie befinden sich in Privatbesitz, Genehmigungen werden von der Kommunalverwaltung nach Wartelisten vergeben. Die Standgebühr beträgt rund 280 Euro pro Saison.
Wir haben in Slettestrand wunderbar geschlafen und überlegen nun, wie es weitergehen soll. Mit unserem schönen Sonnenuntergang ist es gestern nichts geworden, aber wir haben ja wieder einmal so viel Glück mit dem Wetter, wir können uns ja überhaupt nicht beklagen.
Wir fahren zunächst einmal ca. 25 km bis nach Aabybro, weil es dort einen Lidl gibt, wo wir noch mal unsere Vorräte auffüllen wollen. Wir haben festgestellt, dass die Lidl-Märkte sich überwiegend an der Nordseeseite befinden. Wenn wir bald Richtung Ostseeseite fahren, wird es deutlich weniger, deshalb wollen wir vorsorgen.
Die Straßen sind wieder einmal total leer, fast kein Auto zu sehen. Trotzdem ist es etwas mühsam zu fahren, denn es geht teilweise über Betonplattenstraße, die das Wohnmobil ziemlich rumpeln lassen und wir sind froh als wir endlich in Aabybro ankommen.
Von Aabybro geht es weiter nach Løkken. Was uns dort erwartet, wissen wir nicht so genau. Wir parken in der Danmarksgade vor einem großen Supermarkt. Die Parkzeit am Straßenrand ist auf 3 Stunden beschränkt, also legen wir die Parkscheibe ins Fenster und hoffen, dass das so okay ist.
Übersichtskarte Løkken, an der Jammerbucht gelegen (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Detailkarte Løkken: Von unserem Parkplatz am Supermarkt bis zum Zentrum sind es etwa 600 m. Und vom Zentrum an den Strand ist es dann nur noch ein Katzensprung. Und nach dem Stadtbesuch kann man sich dann noch für die Weiterfahrt mit Lebensmittel eindecken (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Recht schnell sind wir im Zentrum des Ortes an dem schicken Badehotel, das immerhin bereits 1895 eröffnet wurde. Zu dieser Zeit gab es hier lediglich 300 Einwohner.
Gleich um die Ecke schließt eine große Außenterrasse an, die schon ganz gut besucht ist. Für die Dänen sind 20 Grad Außentemperatur ja schon Hochsommer, da frühstückt ja keiner mehr in dunklen Hallen.
Nur wenig weiter das nächste Restaurant. Für die meisten Besucher sind es die kostbarsten Wochen des Jahres und da will man es sich verständlicherweise einmal so richtig gut gehen lassen. In der Stadt ist dementsprechend ganz schön was los, aber obwohl das hier so ein richtiges Touristennest ist, geht es wie gewohnt sehr entspannt zu.
Nicht einmal 7 € Euro kostet dieses leckere Eis. Zu dem Preis nehm ich mir doch gleich mal zwei Bällchen. Vor 4 Jahren hätten wir zu Hause dafür noch einen ganzen Eisbecher bekommen und in Pirmasens bekommt man den selbst heute noch. The Times They Are a Changin'.
Hier könnt ihr euch einmal ein paar Preise ansehen. Und nach unseren bisherigen Erfahrungen sind die hier noch recht günstig. Von Kopenhagen wollen wir gar nicht erst reden. Der Wechselkurs beträgt ca. 7,40 DKK pro Euro.
Der Signalmast der Funkstation ist für Michael nicht so interessant. Von erhöhten Punkten erhofft er sich aber immer einen guten Überblick.
In dem Fall wird er aber enttäuscht. Hier reicht der geringe Geländeanstieg einfach nicht aus, um wirklich Übersicht zu schaffen.
Über die Hochfläche laufen wir nun weiter in Richtung Strand.
Auch hier macht man es sich gleich am Morgen recht gemütlich.
Der Strand ist unterteilt in Abschnitte, die auch mit Pkw befahren werden dürfen und in autofreie Bereiche. Der Pkw-Bereich wirkt recht voll, das sieht aber nur von weitem so aus, weil die Blechkarossen halt viel Platz wegnehmen. Unmittelbar an der Wasserlinie ist von Enge aber nichts mehr zu sehen.
Die kleinen Bungalows kann man mieten und hat dann die wichtigsten Dinge für den Strandbesuch immer vorrätig. Wie oben beschrieben kosten sie aktuell pro Saison um die 300 Euro. Das rentiert sich aber nur, wenn man hier aus der Umgebung kommt.
Wirklich toll sind die Strandabschnitte, an denen das Gelände ganz flach in Richtung Nordsee einfällt. Feinster Sand, fast frei von Kies und Muschelschalen ist ideal um hier mit kleinen Kindern ins Wasser zu gehen. Solange kein extremer Wind ist, kommen auch keine hohen Wellen in diesem Flachwasserbereich an und so ist das Badevergnügen für junge Familien perfekt.
Im Bildhintergrund sieht man bereits unser nächstes Ziel, den in 9 Kilometern Entfernung stehenden, wegen Versandung und Erosion aufgegebenen Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr.
Zu guter Letzt wollen wir auch die hübsche kleine Kirche von Løkken nicht unter den Tisch fallen lassen.
Wir sind keine typischen Badegäste, die sich stundenlang an den Strand legen, um sich zu bräunen oder in die kühlen Fluten zu springen. Darüber hinaus haben wir fast jeden Tag einen neuen Strand vor Augen und an die Parkuhr müssen wir schließlich auch noch denken. Also halten wir uns nicht mehr länger am Strand auf, sondern treten nun den Rückweg zu unserem Womo an. Uns geht es bei unserem ersten etwas längeren Dänemarkbesuch vor allem darum, hier einmal einen Überblick zu bekommen, welche Möglichkeiten man in den verschiedenen Landesteilen und Orten hat. Und da sind wir mit unserem Erkenntnisstand bisher mehr als zufrieden.
Wer zwei bis drei Wochen Zeit für einen Dänemarkurlaub hat, etwas Abwechslung braucht und vielleicht auch noch kleine Kinder beschäftigen muss, dem kann man Løkken wirklich wärmstens ans Herz legen.