Freitag, 09.08.2024
Burg Kalø (dänisch: Kalø Slot oder Kalø Slotsruin) ist die Ruine einer mittelalterlichen Burg. Die Burg liegt in der Kalø Vig auf der über einen Damm mit dem Festland verbundenen Insel Kalø.
Der Bau der Burg wurde im Jahr 1313 durch König Erik VI. Menved begonnen als eine von mindestens vier Burgen auf Jütland, die die neuerstarkte Königsmacht nach dem Niederschlag von Revolten befestigen und demonstrieren sollte. Neben den Ruinen der Burg – im Wesentlichen sind die Fundamente sowie einige höhere Mauern und der Rest eines Hauptturms erhalten – sind die Wallanlagen auf der Insel Kalø deutlich erkennbar.
Im Sommer 2015 wurde durch die Naturbehörde die Burgruine für Besucher umgebaut, indem eine Treppe einen Aussichtspunkt im Turm der Anlage zugänglich macht. Alle Einbauten wurden derart ausgeführt, dass der ursprüngliche Zustand problemlos wiederhergestellt werden kann (überwiegend Wikipedia entnommen).
Unser Übernachtungsplatz in Følle Strand und die Lage des Parkplatzes am Zugang zur Schlossruine Kalø (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Parkplatz am Zugang zur Schlossruine Kalø (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Nachdem der Wind gestern Abend ganz schön aufgefrischt ist und auch der Regen sich nicht lumpen ließ, hatten wir etwas Sorge uns auf dem Parkplatz festzufahren. Doch im Laufe der Nacht beruhigte sich das Wettergeschehen, wir schliefen besser als erwartet, kamen auch gut vom Platz runter und sind nun auf dem Weg zur Burgruine Kalø, die nur etwa 5 km weiter östlich liegt.
Am Zugang zur Burgruine gibt es zwei weitere Parkplätze. Einer direkt vor dem Café Kalø Slots'café gelegen, ist eher für Pkw gedacht. Auf der gegenüberliegenden Straße ein zweiter mit Schotterfläche und Wiese eher für Wohnmobile ausgelegt. Wir waren gestern etwas zu vorsichtig, denn dieser PP ist flacher als der in Følle Strand, man steht hier sicher und es haben auch mehr Wohnmobile hier übernachtet. Hier wären wir besser aufgehoben gewesen. Wir haben uns von einigen Kommentaren in P4N täuschen lassen, wonach es wegen der Nähe zur Straße hier nachts zu laut wäre. Da es am Tag sicherlich lauter als in der Nacht ist und wir einige Stunden hier gestanden haben, ist es hier nach unserer Auffassung überhaupt kein Problem zu nächtigen.
Wie man sieht, bekommen wir heute richtig einen übergebraten. Nachdem wir uns auf dem Parkplatz gegenüber des Cafés niedergelassen haben, frühstücken wir erst einmal und schauen gebannt aus den Fenstern. Wird sich das Wetter beruhigen, sodass wir einen Ausflug wagen können? Dort drüben muss irgendwo die Ruine sein, aber das Foto zeigt mehr, als wir vor Ort tatsächlich sehen.
In einer Regenpause macht sich Michael, nur mit dem Handy bewaffnet auf den Weg rüber zum Café.
Einige Gäste haben sich bereits eingefunden, aber niemand mag den Weg in Richtung Schlossruine antreten. Alle sitzen schön gemütlich im Innenraum und warten auf klare Verhältnisse.
Trotz weitläufiger Überdachung ist die Außenterrasse verwaist, denn der garstige Wind mit Böen bis zu 60 km/h ist ebenso so laut wie der Straßenverkehr und treibt immer wieder Schauer auch unter das Dach.
Blick von der Außenterrasse in Richtung Viehweide und Schloßruine.
So weit gefahren und alles für nichts? Michael würde zu gerne bis zur Schlossruine laufen, auch wenn es nur für Handyfotos reichen sollte. In einer Regenpause läuft er durch das Gatter auf die Viehweide und folgt dem Kiesweg nach Süden.
Überall Pfützen, ab und zu Spray von oben, alles nicht so schlimm. Was uns wirklich stört, ist der Regen, der nicht
kontinuierlich fällt, sondern immer mal wieder zwischen Regenpausen als Schutt niedergeht. So kann man sich auf nichts einstellen. Michael geht einfach mal los.
Gleichgültig erträgt das Vieh dieses Wetter, obwohl es doch seine Kleidung nie an sich verändernde Verhältnisse anpassen kann.
Die kleine Bucht östlich des Damms zur Ruine.
Michael kommt gut voran und hat hier schon ein gutes Drittel des Weges hinter sich gebracht.
Zumindest die tiefliegenden Wolken haben sich etwas verflüchtigt.
Doch auf halber Strecke sieht Michael das Unheil bereits nahen. Eine recht große Wolke schiebt sich langsam auf ihn zu und allein die himmlische Drohung reicht, um ihn ganz schnell den Rückwärtsgang einlegen zu lassen.
Kurz vor 11:00 Uhr lässt der Regen wieder nach, nur der Wind bläst weiter ganz ordentlich. Die Regenpause nutzt Michael, um
mit der Spiegelreflex noch einmal loszugehen und einige Fotos zu machen. Man weiß ja nie, ob man nicht doch noch einmal hier herkommt und dann sind Informationen immer ganz gut zu gebrauchen. Ein
kurzer Spaziergang in Richtung Schlossruine, dann zur Restauration und den Wohnmobilparkplatz fotografiert und dann zurück ins Fahrzeug, bevor der nächste Guss kommt. Ein Besucherzentrum gibt es
hier übrigens nicht. Nur ein kleiner mobiler Anhänger, der aber bei dem miesen Wetter geschlossen ist.
Das war es dann leider mit dem Mols Bjerge Nationalpark. Wir werden irgendwann einen zweiten Anlauf nehmen müssen.
Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir uns wegen des garstigen Wetters hier nicht etwas gründlicher umsehen können, aber wir hatten während dieses Dänemarkurlaubs erst sehr wenig Regen und morgen in Odense soll die Sonne schon wieder scheinen, also besser geht es kaum.
Und ganz trostlos ist der Tag auch nicht, denn wir sind nicht allzu gut auf Odense vorbereitet und das holen wir nun den ganzen Morgen nach. Und je länger wir im Internet recherchieren, umso attraktiver erscheint uns der Besuch in dieser Stadt.
Normalerweise halten wir uns nicht lange mit Autobahnrasthöfen auf, weil wir im Urlaub, wenn immer möglich, ohnehin nur die Landstraßen benutzen, denn wir wollen ja möglichst viel von dem Land sehen, dass wir besuchen. Viele nutzen Dänemark aber auch als Transitland nach Norwegen und Schweden und werden, solange sie erwerbstätig sind, kaum die Zeit haben, gemütlich nach Norden zu tuckern. Deshalb dieser kleine Exkurs und unser Tipp. Wenn die Ver- oder Entsorgung ansteht, achtet mal auf neuere Rasthöfe, die sind schnell erreicht und haben häufig entsprechende Stationen, um euer Problem zu lösen. Was uns ebenfalls auffiel. Die völlig überhöhten Kraftstoffpreise an deutschen Autobahnen gibt es in Dänemark nicht. Wir haben sogar Stationen gefunden, an denen das Tanken an der Autobahn billiger als auf dem Land war. Diese Unsitte funktioniert bei uns nur, weil man in Deutschland ein Quasimonopol hat entstehen lassen, das wir Verbraucher nun ausbaden dürfen. Wir alle sind gefordert, durch konsequentes Ignorieren von Autobahntankstellen dieser Abzocke Einhalt zu gebieten. Die in Deutschland inzwischen etablierten und unsäglichen Morgen-, Mittag- und Abendspritpreise sind in Dänemark übrigens auch unbekannt. Für Ausländer muss die Preisgestaltung in Deutschland der reine Horror sein.
Eine gute Adresse für die VE ist der Rasthof Recharge City: Dieser Rasthof dürfte nach seinem Erscheinungsbild zu urteilen erst vor wenigen Jahren entstanden sein und dementsprechend wurde auch an die stark steigenden Wohnmobilzulassungen gedacht. Diesel kostet hier 12,39 Kronen, das ist aktuell der übliche durchschnittliche Preis, den man im ganzen Land in etwa bezahlt. Der Rasthof liegt westlich der Stadt 8700 Horsens, an der Ausfahrt der E 45 im Kai Lindbergs Vej 2. Nicht jeder Rasthof entlang der E 45 ist so komfortabel ausgestattet und bietet kostenlosen VE-Service für Wohnmobile an. Wir bedanken uns für diesen Service.
Beim Grauwasserablass ist die Rinne etwas zu tief geraten. Das führt dazu, dass fast jedes Fahrzeug versucht, mit den Reifen an dem Loch vorbeizukommen. Vielleicht liegt es daran, dass große Fahrzeuge hier auch das Schwarzwasser ablassen und man sicherstellen möchte, dass nicht die ganze Anlage verdreckt.
In Odense haben Wohnmobilfahrer ein Problem. Es gibt aktuell keinen stadtnahen und zeitgemäßen Camping- oder Stellplatz, auf dem man unkompliziert nächtigen könnte. Es gibt darüber hinaus stadtnah auch nicht ausreichend Parkplätze, auf denen man frei stehen könnte. Und so sind die Wohnmobilisten hin- und hergerissen, wo sie sich denn platzieren können, ohne übertrieben lange Wege gehen zu müssen oder teure Knöllchen zu riskieren. In der Stellplatzapp P4N finden wir den nächstgelegenen Platz zur Altstadt im Skibhusvej (ungefähr in den 170er-Hausnummern) gegenüber der Fredens Kirke. Von hier aus sind es bis zur Altstadt lediglich ca. 2 km, das ist für uns eine hinnehmbare Entfernung. Man muss ja immer mitbedenken, dass man in der Stadt auch noch etliche Kilometer zurücklegt, um all die sehenswerten Dinge zu erlaufen.
Die Kirche, wieder einmal ein wirklich schönes Gebäude, ist kaum zu übersehen.
Und wie man beim Blick nach oben sieht, haben wir uns auch innerhalb weniger Stunden wettertechnisch deutlich verbessert.
Hinter dem Parkplatz befindet sich eine schöne Grünanlage mit Spielplatz.
Der Parkplatz selbst ist relativ klein, aber wir haben Glück und erwischen einen der längeren Parkbuchten, die bequem ausreicht für unser Wohnmobil und dahinter sogar noch Platz lässt für einen Pkw. Bis zur Altstadt sind es von hier aus knapp 2 km, das ist zu schaffen. Da die Zeit schon weit fortgeschritten ist, machen wir uns startklar und laufen den Skibhusvej in südliche Richtung auf die Altstadt zu. Wir wollen uns heute nur einen Überblick verschaffen, machen deshalb auch gar nicht viele Fotos, sondern schauen, wie wir den Tag morgen so gestalten, dass wir die Zeit möglichst gut nutzen können.
Als wir aus der Stadt zurückkommen, schleicht so ein schräger Vogel um unser Auto und murmelt irgendetwas in seinen Bart. Er spricht nur dänisch, deshalb verstehen wir nichts, aber wir haben den Eindruck, ihm passt es aus irgendeinem Grund nicht, dass hier ein Wohnmobil steht, wenngleich wir niemanden behindern.
Auch wenn es keinen erkennbaren Grund für sein Lamentieren gibt, ist uns nicht geholfen, wenn wir morgen früh platte Reifen oder sonstige Schäden am Fahrzeug haben. Leicht fällt es uns nicht, unvorbereitet jetzt noch schnell einen anderen Platz zu suchen. Aber wir trauen dem Typen nicht. Der zieht dann erst einmal ab und wir checken, welcher Platz sich noch eignen könnte.
Im Süden der Stadt entdecken wir in der Stellplatzapp drei Parkplatzkandidaten und steuern diese schon bei Dunkelheit an. Die ersten beiden sind zu klein, aber der Parkplatz in der Talaue der Odense A, am Rande der Skovalleen sieht gut aus. Denn es stehen dort schon drei Camper, es gibt noch mehrere freie Plätze, es verbleiben genügend Pkw-Plätze und das Gelände ist einigermaßen eben. Also suchen wir uns einen eigenen Platz, setzen ganz vorsichtig im Wald zurück, um ja keinen Findling oder Baumstamm zu übersehen und sind froh, als wir endlich stehen. Das brauchen wir auch nicht jeden Tag!