Odense Fünendorf 1

Sonntag, 11.08.2024 Odense

Den Fynske Landsby („Das fünische Dorf“) ist ein Freilichtmuseum in Odense. Es liegt im südlichen Stadtteil Fruens Bøge und zeigt 25 ländliche Bauten des 18. und 19. Jahrhunderts, die alle ursprünglich auf der Insel Fünen gestanden haben und originalgetreu wieder aufgebaut worden sind (überwiegend Wikipedia). Obwohl wir auf Fünen diesmal nur Odense sehen, haben wir mit diesem Freizeitpark zumindest vom alten Fünen deutlich mehr gesehen als nur eine Stadt (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Das Museum wurde 1942 zunächst als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme begründet und konnte elf Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 1. April 1946 seine Pforten öffnen. Das Freilichttheater war bereits zwei Jahre zuvor eröffnet worden (Wikipedia).

An die Kleinen wird gleich am Eingang gedacht. Als Erwachsener sollte man sich einmal vor Augen führen, welche Welt wir da nun betreten. Es gab keine Autos, in weiten Teilen des Landes keine öffentlichen Verkehrsmittel, kein Telefon, kein Radio, keinen Fernseher und kein elektrisches Licht. Selbstverständlich auch weder Handy noch Computer und nur sehr wenige Maschinen, die den Landwirten einen Teil der Arbeit hätten abnehmen können. Und es war eine entschleunigte und eine deutlich nachhaltigere Welt.

Das Museum ist als ein relativ kompaktes Dorf angelegt. Fast alle Bauten sind begehbar. In ihnen wird nicht nur historische Wohnkultur gezeigt, sondern auch alte Handwerke werden hier museal am Leben erhalten. Auch eine Ringofen-Ziegelei gehört zu den Museumsbauten, ebenso mehrere für Fünen typische Vierseithöfe und das Wirtshaus Sortebro Kro, in dem ein Restaurant moderne skandinavische Küche bietet. Zu den eigentlichen Bauernhäusern gehören auch Bauerngärten im alten Stil, sowie einige Haustiere meist älterer und seltene Rassen, sodass der Besucher den Eindruck eines lebendigen Dorfes des 19. Jahrhunderts erhält (Wikipedia).

Von den 26 Gebäuden bzw. Gebäudekomplexen können wir hier nur einige wenige zeigen. Es ist also noch einiges mehr zu sehen, als wir hier in Bildern dokumentieren können.

Gleich hinter dem modernen Eingangsgebäude geht es an einem schönen Seerosenteich vorbei. Das wäre dann früher wohl der Löschteich für die Feuerwehr gewesen.

Das wäre vermutlich die Schule gewesen.

Ein Aushang der typischen Trachten der Region.

Eine ehemalige Schule, vorn das Lehrerpult.

Eine historische Kegelbahn. Gespielt hat man also in den alten Tagen auch schon gerne.

Werkstatt für die Reparatur von Wagenrädern.

Ein Mühlrad versteckt hinter allerlei Wildwuchs, der aber für die damalige Zeit bestimmt auch authentisch ist. Denn die täglich zu erledigenden Arbeiten waren so fordernd, dass man alles nicht zwingend notwendig zu erledigende beiseite schob.

Im Freilichttheater finden in der Sommersaison häufig Konzerte mit bekannten Sängern und Bands statt. Im Sommer 2011 waren unter anderem Status Quo, Texas und Bob Dylan zu Gast.

Das Dorf lebt, was nicht nur an der Tierhaltung, der Bierproduktion nach alter Braukunst und den verschiedenen Handwerksbetrieben zu sehen ist. Wenn man im August hier ist, kann man auch zusehen, wie nach alter Väter Sitte die Ernte eingefahren wurde. Hier werden zunächst mit Wetzsteinen die Sensen scharf gemacht, damit sie das reife Korn auch gut schneiden.

In Gleichklang wir dann gemäht.

Das war dann schon deutlich später. Diese Mähmaschine schaffte dann natürlich wesentlich größere Schnittmengen.

Das gemähte Korn wurde zu Garben zusammengestellt und gebunden.

Und die Garben ließ man dann in der Sonne trocknen.

Das getrocknete Getreide wurde gedroschen und die dabei herausgeschlagenen Körner gesammelt und zum Müller gebracht. Lange Transportwege gab es meist nicht.

Die Mühle reinigte das Korn, mahlte es und gewann so das Mehl.

Das Schöne an der alten Technik ist halt, dass man auch als Laie gut nachvollziehen kann, was da passiert. Industrielle Mühlen der heutigen Zeit sind eine Black Box, die in aller Regel und aus unterschiedlichen Gründen niemand zu Gesicht bekommt.

Erstaunlich, dass hölzerne Zahnräder in der Lage waren, über lange Zeiten den Beanspruchungen durch den Mühlenbetrieb zu genügen.

Die Kutschfahrten werden wirklich gut angenommen, da sehen wir heute einige, obwohl wir nur 3 Stunden vor Ort sind.

Eine "Dorfbewohnerin" in typischer Tracht.