Skagen - versandete Kirche

Donnerstag, 08.08.2024

Das Kärtchen zeigt ganz im Süden den Park- und Übernachtungsplatz an der Straße 40 und oben rechts die Lage der versandeten Kirche, des Leuchtturms und der Landspitze Grenen (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Die versandete Kirche liegt etwa 1,5 km (Luftlinie) südwestlich der Bebauungsgrenze von Skagen. Man erreicht sie über den Gamle Landevej. Vom Gamle Landevej führt eine asphaltierte, relativ enge Stichstraße gleichen Namens noch etwa 500 m nach Süden (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Am Ende der Stichstraße erreicht man einen Parkplatz mit einem kleinen Schnellrestaurant.

Man kann auch etwas zum Picknicken mitbringen, das schont den Geldbeutel

Am Morgen geht es hier noch sehr beschaulich zu und man findet mühelos einen Parkplatz. Wie groß das Interesse während des Tages hier werden kann, können wir nicht beurteilen. Aber man kann die Kirche ja auch per Fahrrad oder E-Bike erreichen, insofern sieht man hier nicht die ganze Wahrheit.

Ein etwas versteckt angebrachtes Schild weist den Weg.

Über diesen breiten, ebenen und bequem zu begehenden Fußweg muss man nun noch einmal 500 m zurücklegen.

Am Ende der langgezogenen Kurve haben wir die Hälfte des Weges gepackt.

Die versandete Kirche St. Laurentius (dän. den tilsandede kirke) ist eine viel besuchte Sehenswürdigkeit südwestlich von Skagen im nördlichen Jütland. Aufgrund starker Versandung wurde das Kirchenschiff 1805 abgerissen. Der Kirchturm blieb jedoch – zunächst als Seezeichen – erhalten und kann besichtigt werden.

 

Zur Zeit der Erbauung lag die Kirche noch inmitten von Äckern und Wiesen. Um 1770 erreichten Wanderdünen die Kirche und sammelte sich zunächst an der Friedhofsmauer. Nach einem heftigen Sturm im Mai 1775 mit starker Sandflucht im Westen nahm der Flugsand derart zu, dass der Eingang der Kirche nur noch durch nahezu ständiges Sandschaufeln freigehalten werden konnte. 1795 gab die Gemeinde die Kirche schließlich auf. Das Kirchenschiff wurde 1810 abgerissen, auf königlichen Erlass hin wurde der Turm jedoch als Seezeichen bewahrt. Für eine bessere Sichtbarkeit wurde er weiß getüncht. 1816 übernahm das Leuchtfeueramt den Turm. Seit 1903 steht er unter Denkmalschutz und wird vom Nationalmuseum betreut. Unter dem Sand befinden sich vermutlich noch der Fußboden der Kirche und Grabplatten kirchlicher und weltlicher Würdenträger. Bei Vermessungen 1995 wurden das Kirchenschiff, die Sakristei und der Kirchhof lokalisiert und durch Markierungen sichtbar gemacht.


Will man den Turm besteigen, so muss man unten über eine sehr schmale Treppe nach oben steigen. Im Bereich dieser Treppe kommen keine zwei Personen aneinander vorbei. Wenn also viele Leute vor Ort sind, ist es mühsam, diesen Engpass zu überwinden. Die geringe Tritttiefe und das schmale Treppenhaus schrecken deshalb manchen Besucher ab. Doch diese Engstelle überwindet lediglich das erste Drittel des ohnehin nicht sehr hohen Gebäudes. Danach führt eine deutlich breitere Treppe nach oben und macht die Besichtigung um einiges angenehmer. Wie es im Turm aussieht, ist den nachfolgenden Bildern zu entnehmen.

Lesen können das nur Dänen, aber das Bild vermittelt zumindest einen Eindruck vom Inneren des ehemaligen Kirchenschiffs.


Hier die recht schmale Tür, über die man auf die steinerne Wendeltreppe gelangt. Im Bild sieht man, wie eng es hier zugeht. An Tagen mit viel Publikumsverkehr wird man sicher öfter einmal den Rückwärtsgang einlegen müssen.

Hier befinden wir uns in der ersten Etage über dem Gewölbe des Eingangsbereiches.

Alle Bereiche, die nicht durch den beständigen Publikumsverkehr malträtiert werden, sind mit einer mehr oder weniger dicken Staub- und Sandschicht überzogen.

Die Treppe, die das erste und zweite Stockwerk verbindet. Wie bereits erwähnt, wird der Zugang im Turm ab dem ersten Stockwerk deutlich bequemer.

Und hier der Dachstuhl. Nicht nur Wind und Wetter ziehen hier nach Belieben durch, auch Vögel werden den Unterschlupf bei garstigem Wetter oder zu später Stunde, wenn der Besucherstrom zu Ende geht, gerne nutzen.

Der Ausblick vom Dachstuhl in östliche Richtung.

Der Ausblick vom Dachstuhl in westliche Richtung, mit der Zuwegung vom Parkplatz her, im Bildhintergrund.

Und damit endet auch unser Ausflug. Die kurze Wanderung zur versandeten Kirche könnte man nun durch die bewaldete Landschaft und in Richtung Ostsee fortsetzen. Doch das ist heute nicht unser Ziel. Ob es sich lohnt, hier herzukommen, muss jeder für sich selbst entscheiden, es gibt ja genügend Fotos im Netz, um sich hierzu ein Bild machen zu können. Und wir haben ja nun auch unseren Beitrag geleistet.