Anfahrt Aigues-Mortes

Ostersonntag, 31.03.2024

Aigues-Mortes ist eine Stadt im französischen Département Gard mit 8685 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021). Sie ist eine der größten noch erhaltenen mittelalterlichen Festungsstädte. Der Name „Aigues-Mortes“ bedeutet tote Wasser. Im 13. Jahrhundert als Hafenstadt konzipiert, lag Aigues-Mortes damals an den Ufern einer Lagune und war durch Kanäle mit dem Mittelmeer verbunden. Zum westlichen Delta der Rhône führten Wege durch weitläufige Moore. Anlässlich der Stadtgründung wurde eine Fernstraße auf einem Damm angelegt, die die einzige Verbindung zum Festland bildete. Nach der Verlandung der Flachwasserzone liegt Aigues-Mortes heute rund sechs Kilometer vom Meer entfernt, ist aber von dort aus noch über einen Kanal erreichbar. Die Stadt liegt außerdem am Canal du Rhône à Sète, einer schiffbaren Verbindung zwischen der Rhone und Sète. Von dort besteht eine Verbindung zum Canal du Midi (überwiegend Wikipedia entnommen).

Heute Nacht wurde die Uhr umgestellt, da sind wir heute natürlich von Haus aus spät dran. Allerdings ist es bis zu unserem nächsten Ziel nur eine kurze Strecke zu fahren und wir müssen heute unbedingt das Fahrzeug auf Vordermann bringen, denn in Aigues-Mortes und Saintes-Maries-de-la-Mer soll die Frischwasserentnahme zeitlich begrenzt sein und wie es mit der Entsorgung aussieht, wissen wir auch nicht genau (Quelle Lageplan: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Nach 45 km Fahrt erreichen wir den Stellplatz jenseits der Festungsmauern der Altstadt. Nachdem wir bereits an zwei bis auf den letzten Platz gefüllten Pkw-Parkplätzen vorbeigefahren sind, befürchten wir auf dem Womostellplatz keine Chance zu haben. Denn die Pkw dürfen auch hier parken. Pkw sind in der Regel schneller in der Parklücke, da haben wir eigentlich gar keine Chance, denn auch dieser Platz ist proppenvoll. Unser Foto scheint das nicht zu belegen, doch das entstand erst am Nachmittag, als viele Tagesgäste bereits abgereist waren, es ist also nicht repräsentativ. Wir ziehen ein Parkticket und fahren ein. Nun haben wir eine halbe Stunde Zeit, eine Parklücke zu finden. Schaffen wir das nicht, müssen wir wieder hinausfahren und einen neuen Versuch starten, ansonsten kostet es Geld.

 

Wir drehen nun auf dem Parkplatz etliche Runden, nicht gerade ein Vergnügen mit dem Womo, und es sieht nicht gut aus. Doch dann sehen wir, wie ein relativ langes Womo die Spiegel aufklappt, den Motor startet und mühsam versucht aus einer von Pkw fast zugeparkten Lücke herauszufahren. Wir fahren sofort hinter das Fahrzeug, machen den Blinker raus und setzen noch während der Kollege sich mühsam herausquält, Stück für Stück zurück. Kaum ist er draußen, sind wir schon fast in der Parklücke drin. Zum Glück ist unser Auto einen Meter kürzer, sodass wir da ganz bequem hineinpassen und nach einigem manövrieren perfekt stehen. Wir können unser Glück kaum fassen. Da hatten wir richtig Suff. Es zeugt allerdings auch von einem gesunden Selbstvertrauen, am Ostersonntagmorgen hierher zu fahren und anzunehmen, dass wir einen Stellplatz bekommen, wo Aigues-Mortes doch den größten Teil des Jahres bestens besucht ist.

Dieses Bild haben wir erst am sonnigen zweiten Tag unseres Aufenthaltes von der Festungsmauer aus aufgenommen. Hier sieht man, dass der Platz eigentlich ordentlich dimensioniert ist. Man muss halt besonders in der Hauptsaison und an Sonn- und Feiertagen rechtzeitig vor den Tagesgästen da sein, ansonsten wird es mühsam.

Die Toilette hat einfach zu viel Frequenz, das ist nicht unser Ding, da sind wir froh, dass wir unsere eigene haben.

Hier kann man Grauwasser ablassen. Die Anfahrt ist allerdings etwas mühsam, weil der Betonsockel zu hoch ist.

Nachdem wir uns den Stellplatz angesehen haben, machen wir Mittagspause. Noch regnet es ordentlich, wir müssen uns also nicht beeilen. Als der Regen nachlässt, geht es in die Altstadt. Selbst wenn noch ein Schutt käme, in 5 Minuten wären wir zurück am Womo. Diese Nähe zum Objekt der Begierde ist einfach toll.

 

Unser letzter Besuch liegt etwa 45 Jahre zurück, aber uns kommt es so vor, als hätte sich wirklich gar nichts verändert. Doch das stimmt natürlich nicht, denn die Leute, die damals die Geschäfte betrieben haben, sind längst in Rente oder sogar verstorben. Der Wiedererkennungswert ist jedenfalls sehr hoch, nur der blaue Himmel, der im Sommer eigentlich immer so gut wie garantiert ist, wird seit Tagen von einer Milchsuppe ausgesperrt.

 

Da heute wenig Aussichten auf einen wirklich schönen blauen Himmel als Bildhintergrund bestehen, halten wir uns bedeckt und machen lediglich einen Rundgang durch die Altstadt, die wir schon so lange nicht mehr gesehen haben.

Der palmengesäumte Platz in der Rue Paul Bert mit dem Restaurant Au Louis IX. Wie man wieder einmal sieht, haben auch Regentage ihren Reiz. Für mehr als Handybilder reicht es aber nicht.

Der Place Saint Louis, einer der Besuchermagneten der Altstadt. Hier lassen es sich viele vom Nachmittag bis in die Abendstunden gut gehen.

La Chapelle des Pénitents blancs in der Rue de la République.

Das Café de la Bourse mit dem Tour de Constance am nördlichen Ende der Altstadt im Bildhintergrund.


Ein heißblütiger Stier und ein Vogel, der uns große Augen macht.

Hübsches kleines Restaurant.

Wie bleiben die Franzosen nur so schlank. Hüftgold wird doch in rauen Mengen angeboten? Meiden die solche Läden?

Früher soll man Salz mit Gold aufgewogen haben. Bei den Preisen sind wir bald wieder so weit.

Auch die verschiedentlich angebotenen keramischen Produkte haben uns recht gut gefallen.


Postkarten mit wirklich gelungenem Grafikdesign findet man zuhauf, da haben wir uns auch einige mitgenommen, eine schöne Erinnerung an die beiden Tage in Aigues-Mortes.