Aix-les-Bains

 

Dienstag, 09.04.2024

 

Gegen 05:00 Uhr weckt uns das leise Trommeln der Regentropfen. Bei dem Wetter haben wir natürlich überhaupt keine Lust aufzustehen. Als wir uns dann doch dem Tag zuwenden und aus dem Fenster schauen, ist draußen alles grau. Also machen wir es wie gestern beschlossen und legen heute einen Fahrtag ein. Über die D 25 und die D 4075 geht es nach Norden. Schon bald erreichen wir die D 1075, der wir nun bis Grenoble folgen. Die Straße ist ausreichend breit und lässt sich ganz gut fahren. Es gibt viele kostenlose Stellplätze, an denen man übernachten könnte. Weil diese aber kaum gewartet werden, ist bei der VE manches nicht nutzbar. Bei La Rochette sehen wir eine tolle kleine Felsformation. Da es aber fast ununterbrochen regnet und auch merklich kälter geworden ist, haben wir wenig Neigung, Fotos zu machen und so fahren wir einfach immer weiter. Nach 50 km Wegstrecke halten wir an und frühstücken, dann geht es in einem Rutsch bis Grenoble. Zum Glück müssen wir da nicht hineinfahren, sondern können über die Stadtautobahn in Richtung Chambéry weiterfahren.

 

Chambéry wäre ein möglicher Haltepunkt, aber der kostenlose Stellplatz sagt uns nicht zu, deshalb fahren wir gleich weiter in Richtung Aix-les-Bains. Dort finden wir einen Stellplatz, auf dem wir nächtigen können. Die Fahrt war anstrengend, als wir ankommen regnet es zwar nicht mehr, aber wir haben heute keine Lust mehr noch irgendetwas zu machen.

Felsformation bei La Rochette.

Mittwoch, 10.04.2024

 

Am nächsten Morgen ist unser Umfeld wie verwandelt. Strahlender Sonnenschein empfängt uns. Nach dem Frühstück gehen wir zunächst in Richtung See.

Ein wirklich schönes Gewässer, der Lac du Bourget, hinter dem ein Gebirgszug steil aufsteigt. Wir gehen ein Stück den See entlang und biegen dann in Richtung Stadt ab. Wir wollen in die Altstadt gehen, am Ende wird uns der Weg aber zu lang und wir kehren zurück zum Womostellplatz.

Unsere Stellplatzkarte, die wir vor zwei Jahren erworben haben, hat kein Guthaben mehr, das müssen wir mittels Kreditkarte aufladen. Danach können wir mit der Stellplatzkarte auschecken. Wir wollen uns heute nicht zu viel vornehmen, weil wir nicht wissen, wie gut die Straßen im französischen Jura ausgebaut sind.

Die VE-Station des Stellplatzes.

Die Parzellen sind mit einem Kiesbett ausgestattet. Da sich unser Urlaub so langsam dem Ende nähert, müssen wir uns die Zeit nun wieder etwas besser einteilen. Deshalb verlassen wir schon früh den Stellplatz und folgen der D 991 entlang des Ostufers des Lac du Bourget in nördliche Richtung.

Entlang des Seeufers gibt es immer wieder einmal Punkte, wo wir kurz anhalten, um die schöne Aussicht zu genießen.

Wie so oft, gibt es nicht allzu viele Punkte, wo unser Womo genügend Platz findet. Aber hier haben wir einmal Glück und nutzen die Gelegenheit, um uns erneut umzuschauen.

Der Blick nach Norden entlang des Ostufers des Lac du Bourget.

Etwa 15 km nördlich des Bourgetsees überqueren wir kurz vor der Ortschaft Seyssel die Rhone.

Hier befinden wir uns kurz vor dem Örtchen Billiat. Die Straße steigt schon seit einiger Zeit wieder merklich an. Im Hintergrund sieht man bereits die Berge des Französischen Juras, auf die wir nun zusteuern.

Hier befinden wir uns bereits kurz hinter Billiat im Anstieg zum Vorgebirge. Wir erreichen die Stadt Valserhône hinter der wir auf die D 991 in Richtung Lélex abbiegen. Damit haben wir eigentlich unser Tagesziel erreicht und bemühen uns nun um einen Übernachtungsplatz.  Unsere erste Wahl fällt auf einen Campingplatz kurz hinter Valserhône. Wir freuen uns schon, als der vor uns auftaucht, denn wir bräuchten mal wieder eine Dusche. Doch wir haben nicht nur hier Pech. Wir sind noch zu früh im Jahr unterwegs und da haben viele Campingplätze dieser Region noch geschlossen. Immerhin sehen wir, dass es hier oben eine ganze Reihe von kostenlosen Stellplätzen gibt. Also setzen wir unseren Weg fort.

Im Weiler Chézery-Forens führt die Straße an der Käserei Fromagerie de l'Abbaye vorbei. Bis wir das realisieren, sind wir schon an der Einfahrt vorbei. Aber das wollen wir uns nicht entgehen lassen, drehen und gehen shoppen.

Die Auswahl der Fromagerie de l'Abbaye gefällt uns, alles sieht so frisch aus, da schlagen wir zu und decken uns für die nächsten Tage mit leckeren Bergdüften ein.

Unser Wägelchen schnauft ganz schön, weil er soviel Arbeit leisten muss. Anlauf vor dem nächsten Berg können wir ja schlecht nehmen, wenn es durch bewohntes Gebiet geht. 

Aber schöne Ausblicke entschädigen uns für das gemächliche Fortkommen. Die Straße erreicht jetzt Höhen von 800 bis 900 m und es wird merklich kühler.

Ein sonniges Plätzchen lädt zu einer kurzen Rast ein.

Und dann erreichen wir unser Tagesziel Lélex.

Nachdem wir uns mehrere Plätze angesehen haben, befinden wir den Platz in Lélex als optimal geeignet für unsere Bedürfnisse. Der Platz hat eine ganz ordentliche VE-Station und macht insgesamt einen sehr aufgeräumten Eindruck. Trinkwasser gibt es gegen Bares. Die Parkbuchten sind ausreichend groß, überwiegend eben, einige brauchen auch Ausgleichskeile, aber dann steht man gut. Es ist natürlich ausgesprochen ruhig in dieser Einöde. Eigentlich ist Lélex ja ein Wintersportort und da ist die Saison natürlich vorbei.

Doch vom Sommer sind wir auch noch ein gutes Stück entfernt. Man sieht, die Vegetation hat größtenteils noch ihr Winterkleid angelegt, in 4 Wochen wäre es hier sicherlich eine ganze Ecke wärmer. Mit dann grünen Hängen und blauem Himmel wird man sich hier bestimmt sehr wohlfühlen.

Nachdem wir unser Auto abgestellt haben, laufen wir hoch in den Ort. Alle Läden sind geschlossen, hier läuft aktuell wirklich überhaupt nichts. Aber es gibt einen Bäcker und einen Metzger und so können wir uns morgen früh zumindest ein Baguette holen.

Wir laufen durch den ganzen Ort, aber so richtig viel gibt es hier nicht zu sehen. Also machen wir uns langsam auf den Rückweg zum Stellplatz. Als wir ankamen waren wir dort noch ganz alleine, als wir zurückkommen sind es dann immerhin 5 Fahrzeuge, die sich in diese Einöde verirrt haben. Also so einsam, wie wir dachten ist es hier gar nicht. Es gibt doch einige Zeitgenossen, die die Ruhe dieser Grenzregion zu schätzen wissen. 

 

Wir machen es uns nun mit dem Fernseher gemütlich, während es draußen immer kälter wird. Die Temperatur wird im Laufe der Nacht noch bis null Grad fallen, aber unter einer doppelten Decke eingepackt, lässt es sich auch ohne Heizung gut aushalten.