Samstag, 06.04.2024
Von Digne-les-Bains aus können wir mit unserem Womo noch gut 20 km das Bléonetal hinauffahren.
Nach wenigen Kilometern Fahrt erreichen wir das Ammonitenpflaster (La Dalle aux Ammonites). Das Pflaster ist echt beeindruckend. Und es ist gut, dass wir es uns heute noch anschauen, denn als wir gegen 15:30 Uhr vor Ort eintreffen und nach oben fotografieren, schaut die Linse genau in die Sonne. Eine denkbar ungünstige Konstellation. Früher Nachmittag ist also eher ungeeignet, um hier Fotos zu machen. Weiter geht die Fahrt am Einstieg in den Wanderweg zum Ichthyosaurier vorbei. Nun wird das Tal deutlich enger und nimmt den Charakter einer echten Schlucht an.
Nach etwa 20 Kilometern Fahrt erreichen wir ein Hinweisschild, das den nachfolgenden Tunnel mit einer Durchfahrtshöhe von nur 2,80 m angibt, für unser Mobil entschieden zu wenig. Michael sieht sich den Tunnel an und ist sich sehr sicher, dass die lichte Raumhöhe des Tunnels ausreichen würde. Da wir aber den weiteren Straßenverlauf nicht kennen und auch nicht wissen, ob man da oben irgendwo drehen kann, bleiben wir hübsch vor dem Tunnel.
Wir suchen uns eine Parklücke am Vélodrome und laufen ein ganzes Stück die Straße hinauf.
Der Parkplatz am Velodrom, eher geeignet für Pkw. Doch es verirren sich nur wenige Leute bis hier hoch und so bleibt genügend Parkfläche auch für unseren Brummer.
Hier rauscht der Wildbach. Es würde sich bestimmt lohnen, noch ein ganzes Stück weiter den Berg hinaufzulaufen, aber wir sind heute einfach zu platt.
Gleich hinter der Brücke gibt es einen alten und einen neuen Tunnel. Vielleicht bezieht sich die niedrige Durchfahrtshöhe auf den alten Tunnel.
Über uns eine gewaltige Wand, die fast senkrecht nach oben geht. Da beschleicht uns immer ein ungutes Gefühl. Wenn sich nur ein kleines Fragment aus der Wand lösen sollte, kann das hier unten ziemlich unangenehm werden.
Hier befinden wir uns etwas oberhalb des Tunnels und schauen zurück.
Die teilgerundeten großen Gesteinsblöcke im Wasser zeigen, welche Kraft der Wildbach nach Tagen mit viel Niederschlag entwickeln kann.
Hier sieht man ganz schön, wie auch mächtige, harte Kalksteinbänke gefaltet werden können.
Den Rest des Weges heben wir uns für den nächsten Besuch auf. Man muss auch mal gönnen können.
Aber das Seitentälchen abseits der Straße, das uns in Richtung der Roten Molasse führt, wollen wir uns doch noch einmal ansehen. Der Einstieg in den Wanderweg befindet sich am Velodrome. Nur ganz kurz bleibt der Weg eben, dann geht es den Hang hinauf.
Grobe Gerölle und Gesteinsblöcke erschweren uns den Aufstieg. Doch schon bald ist dieses etwas unwegsame Gelände überwunden und der Weg lässt sich angenehmer laufen.
Die rote Molasse von einem Aussichtspunkt entlang unseres Wanderpfades aus fotografiert.
Molasse ist die Bezeichnung für Sedimente und Sedimentgesteine, die bei der Abtragung eines Faltengebirges ab der letzten Phase seiner Bildung (Hebungsphase) bis zu seiner weitgehenden Einebnung zu einem Gebirgsrumpf entstehen.
Erläuterungen für unsere fremdsprachenaffinen Leser. Vielleicht findet Michael irgendwann einmal die Muse, das zu übersetzen. Einstweilen steht die Planung für den nächsten Urlaub vor der Tür. Man muss halt Prioritäten setzen. Wir verlassen nun das enge Tal und fahren wieder die Straße hinunter.
Hier ist sehr schön zu sehen, wie die ursprünglich horizontal lagernden Sedimente gedreht wurden und nun in einem Winkel von etwa 45 Grad einfallen.
Hier sind wir bereits wieder im unteren Tal der Bléone kurz vor Digne-les Bains. Für heute haben wir genug gesehen, nun machen wir es uns auf dem Stellplatz gemütlich.