Hyères - Parc Sainte-Claire

Der letzte Teil unseres Ausflugs nach Hyères führt uns nun immer weiter den Hang hinauf, zunächst zum Parc du Castel Sainte-Claire, danach zur Villa Noailles und schließlich zum Parc Saint-Bernard.

Der Eingang zum Castel Sainte-Claire und dem Jardin - Parc Sainte-Claire. Der Eintritt ist übrigens kostenlos. Schön, dass sich nicht nur Besserverdienende dieses Kleinod der Gartenkultur ansehen können.

Der Parc du Castel Sainte-Claire ist einer der drei großen öffentlichen Gärten der Stadt, die mit einem Gütesiegel ausgezeichnet sind. Einst war er im Privatbesitz der amerikanischen Romanautorin Edith Warthon, heute ist er für alle zugänglich. Jeder kann kommen und die Schönheit der zahlreichen und seltenen subtropischen Baumarten genießen, für die er bekannt ist.

Parc du Castel Sainte-Claire

Blick vom Parc du Castel Sainte-Claire über die Altstadt.

Herrliche Bananenstauden im Parc du Castel Sainte-Claire.

Wie die nachfolgenden Aufnahmen zeigen, findet man in diesem Garten einen bunten Strauß subtropischer und tropischer Pflanzen, die im mediterranen Klima prächtig gedeihen.



Das Grab von Olivier Voutier im Castel Sainte-Claire. Das Castel Sainte-Claire wurde 1849 von Oberst Olivier Voutier an der Stelle eines ehemaligen Klosters im neoromanischen Stil erbaut. Es gehörte dann der Schriftstellerin Edith Wharton, bevor es 1957 von der Gemeinde gekauft wurde. 

Aufgang zum Aussichtstürmchen des Castel Sainte-Claire.

Von hier aus hat man eine tolle Aussicht auf die darunter befindlichen Rudimente der Festungsmauern.

Und das gilt gleichermaßen für den Blick über die Altstadt von Hyères.

 

Wir verlassen nun die Villa Castel Sainte-Claire mit ihrem Park und laufen weiter den Hang hinauf zur Villa Noailles. Zuvor aber noch eine kurze Aufstellung dessen, was wir an Parks und Grünanlagen alles gesehen haben oder hätten sehen können. Wem so etwas gefällt, der ist in Hyères bestens aufgehoben.

 

Für seine zahlreichen Grünanlagen, Gärten und Parks wurde Hyères als ville fleurie („blühende Stadt“) ausgezeichnet und erhielt im Europäischen Wettbewerb eine Goldmedaille.

 

Der Jardin Olbius Riquier liegt im Süden der Stadt. Er ist zugleich Ziergarten und botanischer Garten, in dem zahlreiche exotische und seltene Pflanzen gepflegt werden. Mit seinen schattigen Wegen, Spiel- und Unterhaltungsangeboten für Kinder, einem Zoo, Gewächshaus und einem kleinen See bietet er auf einer Fläche von sieben Hektar ein attraktives Naherholungsangebot. Der Name des Parks geht auf Olbius Hippolyte Antoine Riquier zurück, aus dessen Vermächtnis er im Jahr 1868 ins Eigentum der Stadt kam und zunächst zu einer Außenstelle des Jardin d’Acclimatation in Paris wurde (diese und die nachfolgenden Ausführungen sind überwiegend Wikipedia entnommen).

 

Die Gärten des Parkhotels und des Casinos verlängern die grüne Ader im modernen Zentrum der Stadt. Sie wurden in den Jahren 1990 und 2000 im Stil des 19. Jahrhunderts neu angelegt und mit Rosen, Orangenbäumen und Hecken bepflanzt.

 

Der Park Saint Bernard mit dem Château Saint-Bernard auf dem Montée de Noailles bietet einen weiten Blick über die Halbinsel von Giens, die Bucht und die Inseln von Hyères. Der öffentlich zugängliche Park liegt unterhalb der 1923 von Robert Mallet-Stevens geplanten Villa Noailles des Grafen und Kunstmäzens Noailles, der diesen Garten anlegen ließ. Neben exotischen Gewächsen gibt der Park auch der mediterranen Flora großen Raum.

 

Die Villa Castel Sainte-Claire mit ihrem Park wurde von Olivier Voutier (1796–1877) angelegt, einem französischen Seeoffizier und Archäologen, der die Venus von Milo entdeckte. Im Park der Villa befindet sich auch sein Grab, wie wir weiter oben gesehen haben. Die Villa liegt nahe dem Park Saint Bernard auf den Hügeln über der Stadt und ist mit diesem durch einen kleinen Weg verbunden. Später gehörte das Anwesen der amerikanischen Schriftstellerin Edith Wharton (1862–1937). Heute ist das 6500 Quadratmeter große Grundstück, in dem seltene südamerikanische und australische Pflanzenarten wachsen, Eigentum der Stadt Hyères. Das Castel war das erste Gebäude in den einstmals verlassenen Gebieten der oberen Altstadt, das seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder auf- und ausgebaut wurde (überwiegend Wikipedia entnommen).

Aufgang in Richtung Villa Noailles. Ein naturbelassener Weg könnte man sagen.

Die Villa Noailles (auch Château Saint-Bernard) in der Rue St Pierre ist eine großbürgerliche Villa in Hyères, welche nach Entwürfen des Architekten Robert Mallet-Stevens 1924–29 erbaut wurde. Sie gilt als bedeutendes Zeugnis moderner Architektur der Zwischenkriegszeit. Sie ist seit 1987 als Monument historique eingetragen (Wikipedia entnommen).

Charles und Marie-Laure de Noailles, begüterte und einflussreiche Mitglieder der Pariser Intellektuellenszene, beauftragten im Jahr 1923 den Architekten Robert Mallet-Stevens mit der Planung ihrer Villa auf einem ererbten Grundstück in Hyères. Die Baustelle wurde von 1924 bis 1929 zum Experimentierfeld für den Architekten. Geplant war zunächst eine Winterresidenz als „ein kleines Haus so konzipiert, dass die Sonne morgens in die Schlafzimmer und nachmittags in den Salon scheint“. Das Ehepaar erweiterte aber während der Bauzeit das Raumprogramm, und es entstanden nach und nach die Schwimmhalle, der Gymnastikraum, der Squash-Raum und weitere Anbauten. Das Objekt ist heute ein Kulturdenkmal, in dem der künstlerische Nachwuchs gefördert wird und in dem regelmäßig Ausstellungen zu Mode und Design stattfinden (Wikipedia entnommen).

Begrünter Vorplatz der Villa Noailles.

Kunst im Garten der Villa Noailles.

Kunst im Garten der Villa Noailles.

Der Jardin cubiste (kubistischer Garten) bei der Villa Noailles.

Was will uns diese Komposition sagen? Michael ist überfordert! Dann ist es meistens Kunst.

Klangkörper im östlichen Teil der Villa Noailles.

Hier hat Michael ein wenig die Orientierung verloren. Das kommt nicht oft vor, vielleicht hat er zu viel Frischluft abbekommen. Vermutlich entstanden die nachfolgenden Fotos im Parc Saint-Bernard, der sich unterhalb der Villa Noailles befindet.

Nun bleibt nur noch dem Tross hinterherzutrotten und zu hoffen, dass sich die Orientierung bald wieder einstellt. Wir haben aber in zwei Tagen jetzt schon wieder so viel gesehen, da fällt es wirklich schwer den Überblick zu behalten.

Ein letzter Blick aus erhabener Position über Hyères, dann geht es hinunter in die Altstadt und zurück zum Parkplatz. Wir haben leider auch die Zeit ziemlich aus den Augen verloren. Nun müssen wir uns ein wenig sputen.

Wir bleiben viel länger in Hyères als das eigentlich beabsichtigt ist, weil es einfach so viel zu sehen gibt. Und so ist es bereits 14:00 Uhr, als wir in Carqueiranne zurück sind. Den frühen Nachmittag verbringen wir noch bei unseren Gastgebern, werden noch einmal lecker verköstigt und plaudern noch eine ganze Weile. In Kenntnis unserer weiteren Route gibt uns Jocelyne noch einige Tipps mit auf den Weg, welche Städte bzw. Lokalitäten ggf. sehenswert sein könnten. Und einiges davon werden wir uns in den nächsten Tagen tatsächlich auch noch ansehen. Wir ringen mit uns, ob wir nicht noch eine Nacht hier bleiben und morgen erst weiterfahren sollen, entschließen uns dann aber doch noch die Weiterreise anzutreten und machen uns gegen 17:00 Uhr auf den Weg.

 

Freitags um 17:00 Uhr Carqueiranne zu verlassen, ist eine ziemliche Schnapsidee, wie sich sehr schnell herausstellt. Hier ist selbst in der Nebensaison ein Verkehr, als gäbe es kein Morgen. Wir stauen uns 45 Minuten lang aus dem Ort hinaus, bis wir es endlich geschafft haben. Ein kurzer Ritt über die Autobahn und schon rückt die Abfahrt zur D 554 in unser Blickfeld. Nun folgen wir der D 554 nach Norden. Die Straße ist kurvenreich, auch recht eng und es geht ständig rauf und runter. Hinter uns bilden sich längere Pkw-Schlangen. Aber Überholen ist fast unmöglich. Dann geht es in hügeliges Gelände. Und jetzt lässt auch der Verkehr deutlich nach, wir haben uns offenbar weit genug von der Küste entfernt. Unser Fernziel ist Sisteron, das wir heute aber wegen unserer späten Abreise und dem Stau sicherlich nicht mehr erreichen werden.

 

Die Straße bleibt allerdings alles andere als anspruchslos. Zwar sind wir jetzt fast alleine auf weiter Flur, doch es gibt eine ganze Reihe von Streckenabschnitten, in denen unsere Fahrspur gerade einmal 2 m breit ist und bei Gegenverkehr müssen wir gelegentlich das Bankett mit benutzen. In zwei Ortschaften sind die Durchfahrten so schmal, dass eine Ampel das regeln muss und man muss aufpassen, dass man mit dem Womo nicht an irgendeiner Hausecke hängen bleibt. Brignoles, Saint-Maximin-la-Sainte-Baume, Saint-André, Valarès, Ginasservis fliegen an uns vorbei. Die wenigen Aussichtspunkte, wo wir mal anhalten könnten, haben meist einen so schlechten Belag oder einen deutlichen Geländeabsatz, dass wir ungern dort halten möchten. Oft gibt es auch einen ordentlichen Niveauunterschied zwischen Straße und Parkfläche. Alles nichts für uns. Einen platten Reifen brauchen wir jetzt wirklich nicht auch noch.

Gegen 20:00 Uhr erreichen wir Vinon-sur-Verdon. Auf dem Parkplatz des Carrefourmarktes dürfen Wohnmobilisten nächtigen. Das Angebot nehmen wir gerne an, auch wenn wir heute Nacht alleine bleiben werden. War doch gut, dass wir uns zur Weiterreise entschlossen und heute noch ein gutes Stück Weg hinter uns gebracht haben, denn so können wir den letzten Abschnitt unseres Urlaubs ein wenig entspannter angehen.