Montpelliers Aquädukt

Samstag, 30.03.2024

Unser Bus fährt heute erst um 09:45 Uhr, für die früheren Busse hätten wir sehr zeitig aufstehen müssen, aber dazu hatten wir keine Lust.

 

Mit dem Bus klappt es genauso gut wie gestern. Der Haken dabei ist allerdings, dass der Bus nicht bis in die Stadt fährt, sondern nur in einen der Randbezirke bis zum Flixbus-Halteplatz bzw. der Straßenbahnendhaltestelle Sabines. In der Annahme, das Busticket gälte auch für die Straßenbahn, fordere ich vom Busfahrer ein Ticket. Doch der will uns ums verrecken keinen Fahrschein ausstellen, verstehen tun wir das nicht. 

An der Tramhaltestelle wird uns klar, dass wir, um in die Stadt zu kommen, nun noch einmal lösen müssen. Mit Kartenzahlungen am Automaten stehen wir ja auf Kriegsfuß und so sind wir froh, dass auch Münzeinwurf möglich ist. Wir brauchen eine Weile, bis wir die Funktion verstanden haben und entscheiden uns dann für eine Gruppenfahrkarte für den ganzen Tag.   Doch als die 6,50 drin sind, gibt es keine Fahrkarte. Wir probieren alles, aber aus einem uns unerfindlichen Grund bleiben wir ohne Fahrschein und unser Geld ist auch weg. Das ärgert uns kolossal. Wir würden am liebsten umdrehen, wollen den Tag, zumal das Wetter besser ist als erwartet, aber auch nicht einfach so wegwerfen. Mit ungewissem Ausgang noch einmal 6,50 € verballern wollen wir aber auch nicht.

Also entscheiden wir uns in die Stadt zu laufen, eine Dreiviertelstunde Fußmarsch ist jetzt angesagt. Kreuz und quer geht es immer den Ansagen von Frau Google hinterher.

Das eine oder andere kleine Highlight heitert unsere Minen auf.

Dann endlich sehen wir die historische Wasserleitung und wissen nun, jetzt sind wir gleich an unserem ersten Tagesziel.

Zunächst sieht es so aus, als würden nur Kleider angeboten, aber der schmale Markt zieht sich ziemlich in die Länge. Irgendwann kommen dann endlich die Lebensmittel auf uns zu. Und wir sind nun doch froh, den langen Marsch auf uns genommen zu haben.

Hier werden diverse Olivenpasten angeboten. So etwas essen wir zu Hause eher selten. Da nehmen wir uns doch gleich einmal eine Kostprobe mit.

Bei den Oliven schlagen wir richtig zu, denn die sind zu Hause so teuer geworden, das sind fast schon Luxusgüter. Aber bei diesen Preisen macht Einkaufen natürlich Spaß. Eine gute Stunde bleiben wir hier, dann geht es entlang der historischen Wasserleitung in Richtung Triumphbogen und von da aus weiter in die Altstadt.

Blick nach Westen, entlang des Aquäduktes von Saint-Clément, unmittelbar westlich der Altstadt von Montpellier gelegen. Die Treppe im Bildvordergrund führt hinauf zum Chateau d’eau. Der Aqueduc de Saint-Clément ist eine historische Wasserleitung. Die Wasserleitung, zu der der Aquädukt gehört, beginnt an der 14 Kilometer entfernten Quelle Saint-Clément. Der Aquädukt zieht sich durch Montpelliers Stadtteil Les Arceaux.  Die beiden Arkadengeschosse der Wasserleitung wurden der Konstruktion der Pont du Gard (bei Avignon) nachempfunden. Der Aquädukt weist eine Länge von 880 Metern und eine relativ konstante Maximalhöhe von etwa 22 Metern auf. Der von uns besuchte Markt von Arceaux verläuft parallel zum Aquädukt (überwiegend Wikipedia entnommen).

Die Spannweite der oberen, kleinen Bögen beträgt rund 3 Meter, die der größeren, unteren Bögen rund 9 Meter (Wikipedia entnommen).

Das Chateau d’eau mit dem vorgelagerten Wasserbecken. Im Jahr 1772 fertiggestellt, brachte der Aquädukt Wasser in die Stadt, wo er das hier abgebildete Wasserreservoir (französisch: Chateau d’eau), nahe dem Triumphbogen Porte du Peyrou speiste. Von dort aus wurden Springbrunnen und auch öffentliche Wasserentnahmestellen versorgt. Die bedienten Brunnen waren die Fontaine des Trois Graces auf dem Place de la Comedie, die Fontaine de Cybele auf dem Place Chabaneau und die Fontaine des Licornes am Place de la Canourgu (überwiegend Wikipedia entnommen).

Blick vom Chateau d’eau in östliche Richtung zum Porte du Peyrou und der Altstadt. 

Das Chateau d’eau, nahe dem Triumphbogen Porte du Peyrou.

Reiterdenkmal mit dem Chateau d’eau im Bildhintergrund (Blickrichtung West).

Das Gerichtsgebäude von Montpellier in der Rue Foch, gleich gegenüber des Triumphbogens.

Der Triumphbogen Porte du Peyrou. Er bildet den östlichen Zugang zur repräsentativen Grünanlage Promendade du Peyrou bzw. Place royale du Peyrou. Der Begriff Peyrou entstammt der okzitanischen Sprache und bedeutet so viel wie steinig, frz. pierreux.

Das sieht man öfter in Montpellier.

Nun tauchen wir wieder einmal in die Altstadt ein, in Montpellier absolut lohnend.

Die vielen engen Gassen mit dem üblichen Ladenspektrum gefallen uns außerordentlich gut. So toll hatten wir die Stadt nicht in Erinnerung. Aber unser letzter Besuch liegt auch schon 45 Jahre zurück und da kann sich natürlich auch sehr viel verändert haben.