Pontarlier

Donnerstag, 11.04.2024

Zum Glück haben wir genügend Decken dabei, die Nacht war richtig kalt. Darauf sind wir, gerade aus dem Süden kommend, noch gar nicht richtig eingestellt. Ohne Heizung kommen wir heute auch nicht aus dem Bett. Nach 20 Minuten Truma ist es mollig warm und wir können aufstehen. Ich laufe erst einmal hoch ins Dorf und hole ein Baguette.

Bis wir uns aufrappeln, ist es bereits 10:00 Uhr. Unser heutiges Fernziel soll Pontarlier sein, ob wir das allerdings erreichen ist ungewiss, denn wir tuckern oft nur mit 40 bis 50 km durchs Land.

Von Lélex aus geht es heute erst einmal weiter auf der D 991 über Les Sept Fontaines bis Mijoux. Dort machen wir einen kleinen Abstecher in Richtung Berge (D 1005), bis wir den 1323 m hohen Col de la Faucille über die RN 5 erreichen.

Hier hat man einen tollen Ausblick auf eines der intramontanen Täler. Auch wenn es kein alpines Hochgebirge ist, sind manche Bergrücken für uns Flachlandtiroler beeindruckend.

Wir überqueren den Pass an der RN 5 und fahren noch ein kurzes Stück den Berg auf der anderen Seite in Richtung Genfer See hinunter, in der Hoffnung irgendwo eine schöne Aussicht zu bekommen.

Doch die Straße ist eng und kurvenreich, oft versperrt die Vegetation die Sicht und hat man wirklich einmal einen schönen Fernblick, dann kann man nicht anhalten. Also halten wir auf einer Freifläche und Michael marschiert auf der engen Bergstraße mal schnell die Straße hinauf, um wenigstens das Bild oben vom Genfer See zu machen.

Danach drehen wir gleich wieder um, fahren zurück auf den Col de la Faucille, parken dort an einem großen Parkplatz, der jetzt verwaist, im Winter aber sicher gut gefüllt ist und laufen ein wenig auf der Hochfläche herum. Doch lange währt der Ausflug nicht, dann geht es wieder hinunter ins Hochtal.

Zurück im Hochtal, durch das wir von Lélex aus gekommen sind, geht es weiter in Richtung Pontarlier. Das Sträßchen ist überwiegend gerade, mit geringem Gefälle, da brauchen wir weder viel bremsen noch beschleunigen. Es fährt sich wie geschnitten Brot.

Leider haben wir wieder einmal zu großes Vertrauen in das Navi und das führt uns auf direktem Weg in die Schweiz. Da wollten wir gar nicht hin, schon wegen der fehlenden Vignette. Aber zum Glück geht es hier nur über Landstraßen und da brauchen wir die nicht. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten wir allerdings ganz exakt ein, denn Knöllchen in der Schweiz können sehr teuer werden. Nach 20 bis 30 km sind wir zurück in Frankreich.

 Die Strecke war nun doch einfacher zu bewältigen als wir dachten und so schaffen wir es heute tatsächlich noch bis Pontarlier. Dort gibt es einen schönen Campingplatz und wir freuen uns schon sehr auf die Dusche.

Als wir am Nachmittag eintreffen, gibt es noch genügend freie Plätze, was nicht selbstverständlich ist, denn viele Plätze in der Region sind noch geschlossen. Es ist ein kleiner Platz mit vielleicht 50 Plätzen, genau wie es uns gefällt. Das Sanitärgebäude ist jetzt nicht auf dem allerneuesten Stand, doch es ist sauber, erfüllt alle Bedürfnisse der Camper und ist für einen 3-Sterne-Platz absolut in Ordnung. Und er liegt außerhalb und oberhalb der Stadt in ruhiger Lage, so dass man sich hier gut erholen kann.

Das Empfangsgebäude am Eingang zum Campingplatz.

Das Unisex-Sanitärgebäude, nicht riesig, aber in der Nebensaison mehr als ausreichend. Spülen, Handwäsche, schöne warme Duschen, Waschbecken offen und abschließbar, das geht hier alles. Auf den Toiletten ist auch Papier, nur die Klobrillen fehlen, wie so oft, die gehen wohl zu schnell kaputt. Es ist nicht alles perfekt, aber wir würden diesen Platz empfehlen und auch jederzeit wiederkommen.

Die Schwarzwasserentsorgung neben dem Sanitärgebäude.

Pontarlier ist eine Stadt mit 18.000 Einwohnern. Sie liegt im französischen Jura unweit der Schweizer Grenze und gehört zum Département Doubs in der Region Bourgogne-Franche-Comté.

Vom Campingplatz bis zur Hauptstraße, der Avenue de l'Armée de l'Est ist es etwa 1 km. Zum Glück haben wir das Womo oben auf dem CP stehen lassen, denn die Hauptstraße ist hoffnungslos überlastet. Wir sind zu Fuß fast genauso schnell wie der „fließende“ Verkehr. Die ersten 1,5 km Wegstrecke sind ziemlich trist, danach beginnt eine Art Einkaufsmeile, aber so richtig warm werden wir mit dem Ort nicht.

Die Stadt ist nicht so richtig prickelnd, da hat man als Camper, wenn man einmal ein paar Jahre auf dem Buckel hat, schon besseres gesehen. Wer hier also nur übernachtet und weiterfährt, hat nicht viel verpasst.

Natürlich gibt es auch hier ein paar hübsch anzuschauende historische Gebäude.

Porte Saint Pierre, am westlichen Ende der Rue de la République.

Das Porte Saint Pierre von der Rue de Salins aus aufgenommen.

Die Église Saint-Bénigne de Pontarlier, unweit der Doubs, im Süden der Stadt gelegen.

Hier verabschieden wir uns von Pontarlier und verbringen noch einen gemütlichen Abend auf dem Campingplatz.