IRLAND - Dublin

 

Kilfenora - Shannonbridge - Tullamore - Dublin

 

Mittwoch, 16.08.2017, 267 km

Wieder einmal heißt es früh aufstehen, denn wir haben heute eine etwas längere Strecke vor uns und würden uns auch gerne noch am Shannon nach Charterbooten umsehen. Also Katzenwäsche, schnelles Frühstück und weg? Daraus wird leider nichts! Wir finden einfach kein Brot. Eigentlich hatten wir ja mit Frühstück gebucht, aber mit der Organisation scheint das in Kilfenora nicht so richtig zu funktionieren. Frühstück fällt also aus und wir begeben uns mit leicht knurrenden Mägen auf die Piste.

 

Auch das Wetter ist nicht dazu angetan unsere Stimmung zu heben. Wieder einmal sind alle Straßen nass als wir in unser Fahrzeug steigen. Anders als an den Vortagen lassen dichte Wolken aber nicht auf Besserung hoffen. Der Regen wird stärker, also peilen wir den direkten Weg zur Autobahn an, um Strecke zu machen, vielleicht ist es in Zentralirland oder im Osten der Insel trockener und wir können mit dem Tag doch noch etwas anfangen.

Torfgewinnung in großem Stil in der Nähe von Shannonbridge.
Torfgewinnung in großem Stil in der Nähe von Shannonbridge.

Nach zwei Stunden erreichen wir Shannonbridge und versuchen erst einmal ein kleines Café zu finden, um das Frühstück nachzuholen. Aber der Ort mit lediglich gut 200 Einwohnern hat nicht viel zu bieten. Wir sind vielleicht auch noch ein wenig zu früh, jedenfalls lässt sich nirgendwo etwas auftun und so fahren wir an den Bootsanlegeplatz am Shannon und schauen, ob uns dort vielleicht jemand einen Tipp bezüglich des Frühstücks geben kann.

 

Tatsächlich liegen einige Boote im Hafen und hinter verregneten Glasscheiben erkennt man durchaus Betriebsamkeit, aber bei dem Shitwetter macht man es sich natürlich lieber in den geräumigen Booten gemütlich als nach draußen zu kommen und Schwätzchen in windiger Kälte und bei gelegentlich einsetzenden Regenschauern zu halten. Und die Versorgung auf den Booten scheint auch so gut zu sein, dass die Leute gar nicht auf einen Bäcker angewiesen sind. Jedenfalls lässt sich kaum einer auf der Mole blicken. 

Hausboote am Anlegeplatz in Shannonbridge.
Hausboote am Anlegeplatz in Shannonbridge.
Schannonbridge
Schannonbridge an einem tristen Augusttag

Auch wir können uns nur kurz nach draußen begeben, denn kaum hat der Regen mal eine viertelstündige Pause eingelegt, geht es wieder los. Weil der Wolkenteppich nun aber einige blaue Fetzen erkennen lässt, warten wir nochmal 15 Minuten. Als dann keine Besserung eintritt, setzten wir unseren Weg fort nach Tullamore.

In Tullamore finden wir mit dem Grennan's endlich ein schönes kleines Café, wo wir gemütlich frühstücken können. Jetzt sieht die Welt schon ganz anders aus.

Es ist nicht exakt das, was wir uns unter Frühstück vorstellen, aber wir sind schon froh, dass wir endlich etwas Warmes und insbesondere eine Tasse Kaffee in den Magen bekommen

Wir sind zwar eigentlich nur wegen des Frühstücks in das Örtchen gefahren, aber wenn hier zufälligerweise eine Destillerie ist, können wir ja ruhig einmal hineinschauen. Michaels Whiskeybestände sind merklich zurückgegangen seit sein Schwiegersohn in spe Gefallen an dem Getränk gefunden hat, da sollten wir ruhig mal eine Flasche mitnehmen. Anschließend machen wir noch einen kurzen Rundgang entlang des Kanals vor dem Verkaufsstand der Destillerie, dann geht es weiter auf dem M6 und der M4 bis Dublin. Wie schon auf der M1 ist auch hier eine Mautstelle, sodass wir die Maut problemlos zahlen können, hier allerdings an einem Automaten.

Auf dem weiteren Weg nach Dublin sind wir dann peinlich bemüht nicht auf die M50 (Ringautobahn) aufzufahren, denn dieses Teilstück kann nur elektronisch oder in speziellen Läden bezahlt werden und wenn man das versäumt, wird die Strafe ziemlich heftig. Für uns heißt, das ein gutes Stück durch die Innenstadt zu tuckern, was wegen des Linksverkehrs immer noch etwas mühsam ist. Aber mit vereinten Kräften schaffen wir es dann doch. Als wir ankommen ist unser Zimmer gerade erst geräumt worden und die Hauseigentümerin Margaret hat das Zimmer noch nicht reinigen können. Sie entschuldigt sich, denn es ist schon Nachmittag, aber für uns ist das kein Problem, wir wollen ohnehin gleich mal in die Stadt und benötigten nur ein paar Informationen, wie wir das mit dem Bus am besten bewerkstelligen können. Von einer Mitbewohnerin erhalten wir den gut Tipp, dass man das Auto gar nicht zum Flughafen bringen müsse, sondern auch in einem Büro in der Drumcondra Road Lower abgeben könne. Wir bringen also unser Gepäck in die Unterkunft und brechen direkt in Richtung des 1,60 km entfernten Büros von Budget auf, um nachzufragen, ob es möglich wäre, das Auto dort abzugeben. Und tatsächlich ist die Information korrekt, was uns nun das Leben etwas erleichtert.

 

Da das Auto innen doch ganz schön verschmutzt ist, versuchten wir eine Tankstelle zu finden, um das Fahrzeug zu säubern, finden aber erst an der dritten Tankstelle einen funktionieren Staubsauger. Darüber hinaus tanken wir das Fahrzeug voll, ansonsten hätte man uns eine Strafgebühr von 90 € berechnet. Dann geht es noch in einen Supermarkt, um unserer Vorräte noch einmal aufzufüllen und schließlich zurück in die Unterkunft, wo wir jetzt auch unser Zimmer beziehen und uns noch etwas ausruhen können.

Nachdem wir das alles erledigt haben, sind schon wieder zwei Stunden vergangen und wir fangen an zu überlegen, ob es überhaupt noch Sinn macht heute nochmal in die Stadt zu fahren, denn wir haben im doppelten Sinn des Wortes bisher keinen Plan und wissen also auch nicht, wo es abends am schönsten ist.

Am Ende sind wir dann doch zu neugierig, lassen uns von unseren Mitbewohnern beraten und machen uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt. Die Laufstrecke von der Unterkunft bis zum zentralen Ost-West verlaufenden Liffey-River beträgt etwa 3,5 km. Am Anfang scheinen wir dem Ziel nicht näherzukommen, aber dann geht es auf einmal ganz schnell und wir sind am Fluss direkt im Zentrum der Stadt.

Auf dem Weg in die City.
Auf dem Weg in die City.

Wir orientieren uns gleich Richtung Temple Bar, dem Amüsierviertel mit seinen vielen Public Houses, also öffentlichen Häusern, besser bekannt auch unter der Kurzform Pub.

Wir stellen fest, dass diese öffentlichen Häuser hier ganz schön teuer sind und sind nun ganz froh, dass wir uns im Westen Irlands diesbezüglich keine Zurückhaltung auferlegt haben.

Angelika in freudiger Erwartung angesichts der Shoppingmöglichkeiten.
Angelika in freudiger Erwartung angesichts der Shoppingmöglichkeiten.
Pub in Temple Bar, dem Amüsierviertel von Dublin. Auf dem flachen Land kann man sich allerdings deutlich günstiger amüsieren als hier!
Pub in Temple Bar, dem Amüsierviertel von Dublin. Auf dem flachen Land kann man sich allerdings deutlich günstiger amüsieren als hier!
Aber schön sind sie schon die Pubs. Halt auch schön teuer.
Aber schön sind sie schon die Pubs. Halt auch schön teuer.
Und noch eines dieser beeindruckenden Häuser.
Und noch eines dieser beeindruckenden Häuser.

Zwei Stunden schleichen wir über das Kopfsteinpflaster. So gegen 21:30 Uhr sind wir dann aber doch ziemlich platt und machen uns auf den Heimweg.

Donnerstag, 17.08.2017, 5 km

In Dublin aufgegabelte Eingangsportale.