Der hohe atlas

Marrakesch-Telouet-Skoura-Boumalne Dades

Michael ist Individualist und gestaltet Reisen gerne nach eigenem Gusto. Gleich die erste Rundreise auf eigene Faust zu unternehmen, war uns aber mangels ausreichender Orts- und Sprachkenntnisse auch nicht ganz geheuer. Also durchforsteten wir wieder einmal zahlreiche Homepages, um an Informationen aus erster Hand zu kommen und da konnte man sehen, dass es vielen vor uns ganz ähnlich gegangen war. Insbesondere ältere Semester schlossen sich häufig doch eher einer Gruppe an, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, was prinzipiell auch keine schlechte Idee ist. Allein am Reiseverlauf ließ sich allerdings auch schon erkennen, dass diese Touren oft eine wilde Kutscherei sind, bei der auf die Bedürfnisse Einzelner nur bedingt Rücksicht genommen werden kann. Als wir die Kosten einer individuellen Reise und verschiedener Gruppenreisen einmal durchrechneten, kamen wir zu dem Ergebnis, dass die Gruppenreisen generell teurer, zum Teil sogar erheblich teurer waren und, dass einige schwarze Schafe offenbar auch gezielt Verkaufsstände ansteuerten, um den Touris zusätzliches Geld aus der Tasche zu ziehen.

 

Nach Abwägen aller Vor- und Nachteile entschieden wir uns am Ende für die Individualreise, und können vorwegschicken, dass dies die richtige Entscheidung war.

Übersichtskarte Marokko (Quelle: openstreetmap Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Übersichtskarte Marokko (Quelle: openstreetmap Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Viel wird von Sicherheit geredet, wenn es um Marokko Reisen geht. Wir fühlten uns zu keinem Zeitpunkt unsicher, auch hatten wir nur eine einzige unangenehme Begegnung mit den Ordnungshütern, die wir allerdings selbst verschuldet hatten. Das Unsicherste an Marokko ist die mangelhafte Beschilderung im Straßenverkehr. Die Straßen im ländlichen Raum waren teilweise allerdings auch so leer, dass das Fahren richtig Freude machte. Absolut null Stau! Ganz ordentlich genervt haben uns selbst ernannte Fremdenführer und so mancher Händler, allerdings entkommt man denen in der Gruppe auch nicht. Außerdem sollte man diese Leute nicht mit der Normalbevölkerung in einen Topf werfen, die, wenn man sich etwas Zeit nimmt, ganz freundlich daherkommt. So manches Problem lässt sich auch umschiffen, wenn man sich einen ordentlichen Reiseführer zulegt und den möglichst auch noch durcharbeitet. Wir haben uns den Reiseführer von Erika Därr, „Südmarokko - Agadir, Marrakesch und Essaouira“ zugelegt, der die vor Ort anzutreffenden Verhältnisse meist ganz treffend beschrieb. Auch die Einstufung der Unterkünfte kam in etwa hin. Unsere Reise begann in Marrakesch. Von dort ging es nach einer Übernachtung zunächst über den hohen Atlas (Tizi-n-Tichka Pass, 2.260 m) und danach an dessen Südflanke über das Dades-Tal (Straße der Kasbahs) in Richtung Nordosten. Hier liegen u. a. die Dades- und die Todra-Schlucht, das Mandel- und das Rosen-Tal (vgl. Lageplan). Von der Todra-Schlucht ging es nach Erfoud und Merzouga, wo Fossilien und Sanddünen beeindruckten. Nach einem Abstecher in Richtung Midelt (ganz im Nordosten unserer Tour) und der zwangsweisen Rückreise nach Erfoud wegen der witterungsbedingten Sperrung der Atlas-Pässe, fuhren wir von Erfoud bzw. Rissani aus auf einer südlichen Parallelroute (Nationalstraßen N12 und N10), mit einem Abstecher ins Draa-Tal (Zagora und Tamegroute), prinzipiell in westliche Richtung zurück, um schließlich über den Tizi-n-Test Pass und einer kurzen Stippvisite im Ourikatal nach Marrakesch zurückzukehren.

Unsere Reiseroute (Quelle: openstreetmap Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Unsere Reiseroute (Quelle: openstreetmap Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Do., 18.02.16, ****Golden Tulip Rawabi, Marrakesch, 5 km

Nach perfektem Flug, jedoch etwas ruppiger Landung, betreten wir nach 5 Jahren erstmals wieder marokkanischen Boden. Mit der Übernahme des Mietwagens läuft es dann weniger gut, weil der Gepäckraum des Fahrzeugs nicht dem entspricht, was man uns versprochen hatte. So wird nun ein Teil des Gepäcks auf dem Rücksitz Platz nehmen müssen und ist für Langfinger gut einzusehen, was uns überhaupt nicht behagt, weil wir ja beinahe täglich die Unterkunft wechseln werden. Das Fahrzeug selbst hat reichlich Beulen aufzuweisen, die wir im abendlichen Dämmerlicht mit zahlreichen Fotos erst einmal sauber dokumentieren und darüber hinaus vom Mitarbeiter der Autovermietung aufnehmen lassen. Wie wir im Laufe unserer Reise feststellen, sehen allerdings die meisten Mietfahrzeuge in Marokko nach einer gewissen Nutzungsdauer so aus. Insofern war unser Fahrzeug absolut repräsentativ und es handelte sich auch nicht um Schäden, die irgendwelche Relevanz für das Fahrverhalten gehabt hätten. Weil dieses Prozedere doch einige Zeit in Anspruch nimmt, ist es schon dunkel als wir uns endlich auf den Weg zum Hotel machen und so haben wir etwas Probleme dieses zu finden.

 

Als wir in den Hotelbezirk südwestlich der Medina einfahren, fährt uns ein Schreck in die Glieder. Das Hotel ist vollkommen unbeleuchtet und wir fürchten schon, dass der Laden pleite ist. Der Parkplatz ist mit einer Schranke abgesperrt, also steigt Michael erst einmal aus, um zu prüfen, wie sich die Schranke öffnen lässt. Da taucht plötzlich aus der Dunkelheit ein Hotelmitarbeiter auf, notiert sich unser Nummernschild und lässt uns ein. Jetzt sind wir beruhigt. Eine Erklärung für das unbeleuchtete Hotel erhalten wir am folgenden Morgen. Der recht große Hotelkomplex hat derzeit fast keine Gäste und da möchte man Strom sparen, was sicherlich auch sinnvoll ist. Aber wenn man sich abends einem solchen „Geisterhotel“ nähert, bekommt man doch ein beklemmendes Gefühl.

 

Fr., 19.02.2016, *** Hotel Auberge Telouet, 150 km

Obwohl das Hotel in der Einflugschneise des Flughafens liegt, was zumindest am Freitag auch nicht zu überhören ist, hatten wir dieses ganz bewusst ausgesucht. Wegen der Nähe zum Flughafen war die Anfahrt kurz, es lag unweit der Landstraße in Richtung unseres ersten Reiseziels und es sollte laut mehrerer Hotelbewertungen ein besonders gutes Frühstück geben. Die Lage war tatsächlich perfekt, das Frühstück allerdings für ein 4-Sterne-Haus absolut durchschnittlich. Hoffen wir also, dass das bei voller Belegung anders aussieht.

 

Zu der Reise wird es zu einem späteren Zeitpunkt vermutlich auch noch einen vollständigen Bericht geben. Einstweilen präsentieren wir zunächst einmal unsere Fotodokumentation, deren Bildunterschriften und Kurztexte auch schon einen ganz guten Überblick über den Reiseverlauf geben sollten.

 

Wir haben übrigens nicht nur die eigentlichen Attraktionen fotografiert, sondern immer wieder einmal auf freier Strecke angehalten, um die sich verändernde Landschaft festzuhalten. Das mag den einen oder anderen langweilen, ergibt aber ein vollständigeres Bild, zeigt auch die geringe Verkehrsdichte im Hinterland und hilft hoffentlich jenen, die ebenfalls eine Rundreise ins Auge fassen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Auf der Nationalstraße N9 geht es über Ait Ourir in Richtung Atlas.
Auf der Nationalstraße N9 geht es über Ait Ourir in Richtung Atlas.

Die Wasserscheide werden wir am Tizi-n-Tichka Pass überschreiten. Schon 20 km hinter dem Stadtzentrum von Marrakesch nimmt der Verkehr deutlich ab und wir cruisen gemütlich über die Fernstraße.

Im nördlichen Vorgebirge des Hohen Atlas.
Im nördlichen Vorgebirge des Hohen Atlas.
Im nördlichen Vorgebirge des Hohen Atlas.
Im nördlichen Vorgebirge des Hohen Atlas.
Töpferkunst im Hohen Atlas.
Einer der zahlreichen Verkaufsstände von Töpferwaren, die man im ganzen Land findet.
Mit der Einfahrt in die Berge wird es merklich kühler, der Wind frischt auf, erste Wolken sammeln sich am noch blauen Himmel.
Mit der Einfahrt in die Berge wird es merklich kühler, der Wind frischt auf, erste Wolken sammeln sich am noch blauen Himmel.
Auf dem Weg zum Tizi-n-Tichka Pass.
Auf dem Weg zum Tizi-n-Tichka Pass.

Mit dem Erreichen der Schneegrenze ist der landschaftliche Reiz dahin. Denn die Schneemassen reichen nicht aus, um den Bergen ein wirklich brillantes Aussehen zu verleihen. Die Wolkendecke schließt sich vollends, die Temperaturen gehen richtig nach unten, heftiger Wind setzt ein, der uns die Tränen in die Augen treibt und einen Ausstieg aus dem PKW kaum noch zulässt.

Tizi-n-Tichka-Pass.
Tizi-n-Tichka-Pass.

Nach 115 km Strecke und gut 4 Stunden Fahrt erreichen wir den in 2260 m Höhe gelegenen Tizi-n-Tichka-Pass. Zum Glück ist der Wind wieder etwas abgeflaut, sodass wir uns auf der Passhöhe etwas umsehen können.

Nebenstraße nach Telouet.
Nebenstraße nach Telouet.

Kurz hinter Tizi-n-Tichka geht dann die Straße nach Telouet ab. Das Asphaltband wird nun sehr schmal und reicht gerade einmal für einen LKW mittlerer Größe aus. Allerdings ist sehr wenig Verkehr, sodass man bei Bedarf auf den Seitenstreifen ausweichen kann.

Auberge Restaurant Telouet mit beeindruckender Architektur.
Auberge Restaurant Telouet mit beeindruckender Architektur. Die Unterkunft in 1.800 m Höhe unmittelbar an der Hauptstraße gelegen, ist nicht zu verfehlen.
Gemeinschafts- bzw. Aufenthaltsraum in der Auberge Telouet.
Gemeinschafts- bzw. Aufenthaltsraum in der Auberge Telouet.

Die beeindruckende Architektur setzt sich auch im großen Aufenthaltsraum der Auberge Telouet fort. Was man nicht sehen kann: Es ist trotz der dicken Mauern richtig knackig kalt, denn die einfach verglasten Fenster und deren zugige Holzrahmen geben der winterlichen Außenluft mehr Spielraum als man bei dieser Kälte haben möchte. 

Gemeinschafts- bzw. Aufenthaltsraum in der Auberge Telouet.
Gemeinschafts- bzw. Aufenthaltsraum in der Auberge Telouet.

Unsere Gastgeber sind eifrig bemüht, der Kälte Einhalt zu gebieten und werfen sofort den Ofen an. Doch der Ofen schafft es einfach nicht, den riesigen Raum mit einer wohligen Wärme auszustatten. Also versammeln sich Gäste und Hotelmitarbeiter möglichst in Ofennähe, was der Kommunikation Flügel verleiht.

Der ehemalige Stammsitz des Berberclans der Glaoua in Telouet.
Der ehemalige Stammsitz des Berberclans der Glaoua in Telouet. Aus dieser Perspektive wirkt die Lehmburg allerdings deutlich kleiner als sie tatsächlich ist.

Der Weg zur Kasbah ist wegen der Niederschläge der vergangenen Tage ziemlich aufgeweicht. Das Bauwerk ist größtenteils aus den im marokkanischen Süden eher ungewöhnlichen Lehmziegeln errichtet, Stampflehm kam allerdings auch zum Einsatz.

Von einem vorgelagerten Innenhof gelangt man durch eine Pforte, an der man den Eintritt entrichten muss in die äußeren Teile eigentliche Kasbah.
Von einem vorgelagerten Innenhof gelangt man durch eine Pforte, an der man den Eintritt entrichten muss in die äußeren Teile eigentliche Kasbah.

Auch die Kasbah kommt zunächst sehr unspektakulär daher, bietet jedoch zahlreiche schöne Ausblicke in die umliegenden Bergketten. An den unterschiedlichen Zerfallsstadien kann man gut die Bauweise dieser Trutzburgen erkennen.

Durch weiß getünchte, langgezogene Gänge, die jetzt schon etwas mehr Wohnlichkeit ausstrahlen, gelangt man schließlich in das „Allerheiligste“.
Durch weiß getünchte, langgezogene Gänge, die jetzt schon etwas mehr Wohnlichkeit ausstrahlen, gelangt man schließlich in das „Allerheiligste“.
Der ehemalige Stammsitz des Berberclans der Glaoua in Telouet.
Einen solch prächtigen Innenhof im maurischen Stil hätten wir an diesem abgelegenen Ort nicht erwartet.
Der ehemalige Stammsitz des Berberclans der Glaoua in Telouet.
Kacheln, Stuck und Malereien sind in einem erstaunlich guten Zustand.

Sa, 20.02.2016, ***Hotel Chez Talout bei Skoura, 115 km

Da wir nicht von fürstlichem Geblüt sind, müssen wir mit einer weniger gediegenen Bleibe vorliebnehmen. Aufgesetzt auf eine Dachterrasse und schlecht isoliert ist unser Schlafzimmer trotz Warmlüfter auch am Abend noch recht kalt. Eingemummelt in 4 Wolldecken meistern wir die Nacht dann aber ganz gut. Nur die Morgentoilette fiel recht dürftig aus, Michael ist schließlich Warmduscher.

Unser Zimmer im zugigen Obergeschoss des Anwesens.
Unser Zimmer im zugigen Obergeschoss des Anwesens.

Weiter geht es in Richtung Aït-Ben-Haddou, einer durch Hollywoodfilme noch deutlich bekannteren Trutzburg. Die Straße ist in einem üblen Zustand, doch die Landschaft entschädigt uns für sämtliche Schlaglöcher.

Straße zwischen Telouet und Aït-Ben-Haddou.
Straße zwischen Telouet und Aït-Ben-Haddou.
Flußtal zwischen Telouet und Aït-Ben-Haddou.
Flußtal zwischen Telouet und Aït-Ben-Haddou.
Flußtal zwischen Telouet und Aït-Ben-Haddou.
Flußtal zwischen Telouet und Aït-Ben-Haddou.
Straße zwischen Telouet und Aït-Ben-Haddou, endlich wieder in einem vernünftigen Zustand.
Straße zwischen Telouet und Aït-Ben-Haddou, endlich wieder in einem vernünftigen Zustand.
Bergdorf zwischen Telouet und Aït-Ben-Haddou.
Bergdorf zwischen Telouet und Aït-Ben-Haddou.
Gipseinlagerungen im Sedimentgestein.
Gipseinlagerungen im Sedimentgestein.

Gipseinlagerungen in Sedimentpaketen an der Straße zwischen Telouet und Aït-Ben-Haddou. Gipsablagerungen entstehen unter ariden Klimabedingungen (heiß und trocken) in Meeres- oder Seebecken durch verdunstungsbedingte Übersättigung des Wassers und lassen somit einen Rückschluss auf das Klima zur Zeit der Ablagerung zu.

Abstieg über Serpentinen ins Flusstal. Straße zwischen Telouet und Aït-Ben-Haddou.
Abstieg über Serpentinen ins Flusstal. Straße zwischen Telouet und Aït-Ben-Haddou.
Hollywoodkulisse Aït-Ben-Haddou.
Hollywoodkulisse Aït-Ben-Haddou.

Der aus einem alten und einem neuen Teil bestehende Ort Aït-Ben-Haddou liegt ca. 30 km nordwestlich der Stadt Ouarzazate an einem Hügel in etwa 1300 m Höhe. Der historische Teil von Aït-Ben-Haddou liegt nordöstlich des Ounila-Tals und ist seit 1987 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Aït ist laut Wikipedia ein bei Berbern häufiger Namenszusatz mit der Bedeutung „Leute von“ und verweist auf die Abstammung von einem bestimmten männlichen Vorfahren.

Auf dem Weg zur Lehmburg Aït-Ben-Haddou.
Auf dem Weg zur Lehmburg Aït-Ben-Haddou.
Überquerung des träge dahinfließenden Flüsschens auf Sandsäcken. Am Fuss der Kasbah angekommen zahlen wir dann 10 MDH Eintritt pro Person und setzen unseren Weg fort.
Überquerung des träge dahinfließenden Flüsschens auf Sandsäcken. Am Fuss der Kasbah angekommen zahlen wir dann 10 MDH Eintritt pro Person und setzen unseren Weg fort.
Aufstieg innerhalb der Kasbah.
Aufstieg innerhalb der Kasbah.
Nach einigen Irrwegen durch die engen Gässchen der Lehmburg erreichen wir schließlich die über dem Bauwerk aufragende Kuppe, von der aus man einen herrlichen Ausblick über das gesamte Flusstal hat.
Nach einigen Irrwegen durch die engen Gässchen der Lehmburg erreichen wir schließlich die über dem Bauwerk aufragende Kuppe, von der aus man einen herrlichen Ausblick über das gesamte Flusstal hat.
Jeder Flecken der fruchtbaren Talaue wird für die landwirtschaftliche Produktion genutzt.
Jeder Flecken der fruchtbaren Talaue wird für die landwirtschaftliche Produktion genutzt.
Ein letzter Blick auf Aït-Ben-Haddou bei einem wohlverdienten Getränk nach vollbrachter Tat.
Ein letzter Blick auf Aït-Ben-Haddou bei einem wohlverdienten Getränk nach vollbrachter Tat.
Kasbah Chez Talout in Skoura.
Kasbah Chez Talout in Skoura.

Wir streifen die Stadt Ouarzazate und folgen der Straße der Kasbahs. Kurz vor dem Städtchen Skoura erreichen wir unser nächstes Domizil, die Kasbah Chez Talout. Von der umschlossenen Außenterrasse hat man einen herrlichen Ausblick. 

Kasbah Chez Talout in Skoura.
Urgemütlich, unser Zimmer im Hochparterre der Kasbah Chez Talout.
Dachterrasse Kasbah Chez Talout.
Dachterrasse Kasbah Chez Talout.

Die Dachterrasse ist recht groß, teils umschlossen, teils offen und im offenen Bereich wiederum teil überdacht, sodass man bei jeder Witterung immer einen wohltemperierten Platz findet, von dem aus man den schönen Blick über das nahegelegene Dörfchen, die dahinter einsetzende Steinwüste und das schier endlose Band der Palmerie hat.

Kasbah Chez Talout in Skoura.
Der liebevoll begrünte Innenhof mit Pool. Etwas abseits des Pools befindet sich eine Cocktailbar, die im Winter mangels Gästen allerdings geschlossen ist. Um den Pool sind eine ganze Reihe unterschiedlicher Sitzgelegenheiten und Liegen gruppiert.
Zum Abendessen werden wir in den Speiseraum unter der Dachterrasse gebeten. Das Essen war gut, die Portionen für ein Abendessen aber schon etwas zu üppig.
Zum Abendessen werden wir in den Speiseraum unter der Dachterrasse gebeten. Das Essen war gut, die Portionen für ein Abendessen aber schon etwas zu üppig.
Am folgenden Tag serviert Soufiane das Frühstück auf der Dachterrasse.
Am folgenden Tag serviert Soufiane das Frühstück auf der Dachterrasse.
Es ist angerichtet.
Es ist angerichtet.

Selbst gebackenes Brot, Aprikosenmarmelade, Honig, Eier, die wie üblich etwas zu hart gekocht sind, Kaffee, Orangensaft, Pfannkuchen, Butter. Was in Mittelklassehotels so gut wie immer fehlte, waren die Eierbecher, die bringen wir beim nächsten Mal selbst mit! Als wir die Tafel verlassen, sind wir pappsatt.   

 

So., 21.02.2016, **Hotel-Restaurant Al Manader, Boumalne Dades, 165 km

Von der Kasbah Chez Talout (Bildhintergrund links oben) geht es über die 3,5 km lange Schotterpiste zurück auf die N10.
Von der Kasbah Chez Talout (Bildhintergrund links oben) geht es über die 3,5 km lange Schotterpiste zurück auf die N10.
Auf langen Geraden geht es von Skoura aus über ausgedehnte Schuttfächer in Richtung Hoher Atlas.
Auf langen Geraden geht es von Skoura aus über ausgedehnte Schuttfächer in Richtung Hoher Atlas.

Der Wind hat Teile des Feinkorns, insbesondere den Sand ausgeblasen. Auf den verbliebenen Kies- und Schotterflächen breiten sich mittelgroße Gerölle und vereinzelte Gesteinsblöcke aus, die von Wüstenlack, einem dunklen, häufig auch glänzenden Überzug aus Eisen-Mangan-Oxiden überzogen sind. Aus der Ferne glaubt man Relikte vulkanischer Aktivitäten vor sich zu haben, erst im frischen Bruch ist die Sedimentstruktur erkennbar.

Geröllwüste vor Atlaspanorama.
Geröllwüste vor Atlaspanorama.
Mit der Einfahrt in das Vorgebirge wird die Straße wieder kurvenreicher und gewinnt deutlich an Höhe.
Mit der Einfahrt in das Vorgebirge wird die Straße wieder kurvenreicher und gewinnt deutlich an Höhe.
Die Esel am Rande unseres Weges sind an den Vorderläufen mit Stricken fixiert, damit sie sich nicht allzu weit entfernen können.
Die Esel am Rande unseres Weges sind an den Vorderläufen mit Stricken fixiert, damit sie sich nicht allzu weit entfernen können.
Eine der typischen niederen Brücken über ein weitgehend ausgetrocknetes Flussbett an der P1502.
Eine der typischen niederen Brücken über ein weitgehend ausgetrocknetes Flussbett an der P1502.
Bevor es endgültig in die Berge geht, führt die Straße uns durch ein Siedlungs-konglomerat bei der Ortschaft Toundounde, ca. 25 km nördlich Skoura bzw. der Nationalstraße N10.
Bevor es endgültig in die Berge geht, führt die Straße uns durch ein Siedlungs-konglomerat bei der Ortschaft Toundounde, ca. 25 km nördlich Skoura bzw. der Nationalstraße N10.
Gefaltetes Gebirgsmassiv an der P1502 bei Imi N‘ Oulaoune, ca. 40 km nördlich Skoura.
Gefaltetes Gebirgsmassiv an der P1502 bei Imi N‘ Oulaoune, ca. 40 km nördlich Skoura bzw. der Nationalstraße N10.
Rohmaterial für Schilfmatten.
Rohmaterial für Schilfmatten.

Die am Rande der Talaue wachsenden, mehrere Meter hohen, inzwischen weißgelb leuchtenden Schilfhalme werden überall abgeerntet und bilden, wie wir das schon einige Male beobachten konnten, zu Schilfmatten geformt das abschließende Ziergeflecht der Gebäudedecken.  

Nationalstraße N10 östlich Skourra.
Nationalstraße N10 östlich Skourra.

Blick von einer Anhöhe über die Nationalstraße N10 in westliche Richtung. Solange das Asphaltband der Nationalstraße N10 der flachen Hochebene folgt, sind die Aussichten wenig beeindruckend. Gelegentlich ist die Straße aber auch gezwungen den einen oder anderen Höhenrücken zu überwinden, da lohnt es dann wirklich einmal das Auto zu verlassen, auf einen der angrenzenden Hügel zu steigen und den Blick über die einsamen Weiten schweifen zu lassen. Bedenkt man, dass es sich um eine wichtige Fernverbindung handelt, ist die Verkehrsdichte recht überschaubar. Bis wir 4 Fahrzeuge auf ein Bild bannen konnten, mussten wir einige Zeit warten.

Blick von der Anhöhe über die Nationalstraße N10 in östliche Richtung.
Blick von der Anhöhe über die Nationalstraße N10 in östliche Richtung.
Hübsch anzuschauende Zapfsäuleninsel an der N10 in Richtung Boumalne Dades.
Hübsch anzuschauende Zapfsäuleninsel an der N10 in Richtung Boumalne Dades.
Aus einem mächtigen Sedimentpaket haben sich gewaltige Gesteinsblöcke herausgelöst, weil die Witterung das unterlagernde Lockergestein ausgespült und dem darüber befindlichen Sedimentpaket damit das Fundament entzogen hat.
Aus einem mächtigen Sedimentpaket haben sich gewaltige Gesteinsblöcke herausgelöst, weil die Witterung das unterlagernde Lockergestein ausgespült und dem darüber befindlichen Sedimentpaket damit das Fundament entzogen hat.
Aus einem mächtigen Sedimentpaket haben sich gewaltige Gesteinsblöcke herausgelöst, weil die Witterung das unterlagernde Lockergestein ausgespült und dem darüber befindlichen Sedimentpaket damit das Fundament entzogen hat.
Aus einem mächtigen Sedimentpaket haben sich gewaltige Gesteinsblöcke herausgelöst, weil die Witterung das unterlagernde Lockergestein ausgespült und dem darüber befindlichen Sedimentpaket damit das Fundament entzogen hat.
Blick aus unserem Zimmer im Hotel-Restaurant Al Manader auf die Ausläufer von Boumalne Dades und das Dadestal.
Blick aus unserem Zimmer im Hotel-Restaurant Al Manader auf die Ausläufer von Boumalne Dades und das Dadestal.
Unser Nachquartier im Souterrain des Hauses mit Jugendherbergscharme, zugegeben nichts Besonderes, doch es erfüllt seinen Zweck und es ist sauber.
Unser Nachquartier im Souterrain des Hauses mit Jugendherbergscharme, zugegeben nichts Besonderes, doch es erfüllt seinen Zweck und es ist sauber.
Auch der Sanitärbereich, schlicht aber sauber.
Auch der Sanitärbereich, schlicht aber sauber.