El Jadida

Strand und Stadtbummel

 

Mo., 29.10.2018, El Jadida, 42 km

Das IBIS Budged Hotel in El Jadida trennt lediglich eine Straße vom Strand. Da bietet sich nach dem Frühstück eine Strandwanderung an, zumal wir bisher noch keine Gelegenheit hatten, dem großen Teich einmal etwas näherzukommen.

Was für eine formvollendete Pflanze.

Joggerinnen am Strand von El Jadida.
Joggerinnen am Strand von El Jadida.
Flamingos über El Jadida.
Flamingos auf dem Weg nach Südwesten

Weit draußen auf dem Meer sehen wir einen Regenbogen, das heißt immer auch Regen, deshalb haben wir unsere Schirme auch griffbereit. Aber über unseren Köpfen stören lediglich einige Wölkchen das Himmelsblau. Flamingos ziehen in mehreren Wellen und mit lautem Geschrei in südwestliche Richtung. Die Wellen sind, trotz des weit auslaufenden Sandstrands, wie überall am Atlantik richtig heftig. Jogger, Spaziergänger, auch einige wenige Badegäste verlieren sich auf den weitläufigen Sandflächen.

Nach einer halben Stunde erwischt es uns doch noch. Die Schirme helfen nur bedingt, denn der beständig wehende, böige Wind macht mit ihnen was er will. Und so bekommen wir aus unterschiedlichen Richtungen immer wieder eine übergebraten. Lange finden wir das nicht lustig und bewegen uns in Richtung Hotel, wo ein schönes trockenes Auto auf uns wartet.

Noch genießt Angelika die Sonnenstrahlen.
Noch genießt Angelika die Sonnenstrahlen.

Die Wolkendecke ist nicht geschlossen, also wird der Spuk in Kürze vorbei sein und so beschließen wir zunächst einmal in die Stadt hineinzufahren. Jenseits der alten portugiesischen Festung suchen wir uns einen Parkplatz und begeben uns erneut an die Küste, die hier allerdings steinig ausgebildet ist.

Von Sandstrand keine Spur mehr, keine Palmenalleen, keine gepflegten Grünanlagen, eine ausgedünnte Bebauung und reichlich Müll auf allen Freiflächen kennzeichnen das Umfeld. Eigentlich kein Gelände, auf dem man länger verweilen möchte, aber das Meer macht auch hier den Unterschied.

Auf einer durch überdimensionierte Betontetrapoden gesicherten, künstlich angelegten Landzunge kann man weit hinauslaufen. Zu beiden Seiten der Landzunge hat die Ebbe große Teile des Meeresgrunds freigelegt. Auf dem unebenen, steinig-felsigen Meeresgrund sind auch bei Ebbe unzählige Tümpel verblieben, die dem marinen Leben Schutz vor Austrocknung gewähren.

Zu unserer Rechten beobachten wir eine Gruppe von Frauen bei der Algenernte, zu unserer Linken suchen Männer große Gerölle und den Gesteinsuntergrund nach Muscheln und Krebsen ab. Etwas weiter draußen sind vereinzelte kleine Felsinseln ausgebildet, die die massiven Wellen brechen, wobei das ganze Umfeld weiß aufschäumt und das Wasser scheinbar zum Kochen bringt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie lange man diesem Treiben zusehen kann, ohne sich zu langweilen.

Aber hungrig macht die Seeluft dann irgendwann auch, und so laufen wir zu unserem Fahrzeug zurück und brechen in Richtung Souks auf, um in einem der Fischrestaurants eine Pizza zu essen.

 

Danach geht es noch einmal, unweit der Festung, am Rande der alten Stadtmauer auf einen Kai hinaus, um Boote zu fotografieren. Zwischen den Gesteinsblöcken tummeln sich zahlreiche zerzauste Katzen. Wovon die nur leben, hier gibt es doch eigentlich nichts Fressbares, oder tummeln sich am Strand Ratten und Mäuse?

Verwilderte Katzen findet man an allen Ecken. Wovon die nur leben? 

Eine jugendliche Boxertruppe übt sich auf der Kaimauer im Schattenboxen. Plötzlich kommen einige Jungs auf uns zu und wollen fotografiert werden. Der Übungsleiter ist erst einmal wenig begeistert, dass wir so die konzentrierte Arbeit der Gruppe konterkarieren, aber es war ja nicht unsere Idee, wir sind einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Mit jedem Foto, das wir schießen und dem Auditorium dann auch zeigen nimmt allerdings unsere Fangemeinde zu und am Ende wollen alle immer mehr Fotos und hinterlassen uns auch eine Mailadresse, wo wir die doch bitte hinsenden sollen. Irgendwann ist es genug, aber die Bilder werden wir zusenden, sobald wir zu Hause sind. Hoffen wir mal, dass die Mailadresse korrekt angegeben ist.

Am Nachmittag geht Michael noch einmal mit dem Stativ in die ehemalige Zisterne der Festung, um vernünftige Fotos zu machen, Angelika sieht sich zwischenzeitlich in einigen wenigen Souvenirläden um. Am späten Nachmittag laufen wir noch einmal durch die Souks, die hier allerdings relativ klein sind. Angelika findet immerhin einige Hosen, da hat sich der Besuch doch schon wieder gelohnt.

Vom Meer aus haben wir auf einem Hügel in der Oberstadt einen hohen Leuchtturm gesehen. In der Hoffnung, diesen besteigen zu können und bei untergehender Sonne eine schöne Aussicht zu haben, geben wir uns alle Mühe, diesen im Häusermeer ausfindig zu machen, was uns schließlich auch gelingt. Zu besteigen ist der dann aber leider nicht. Also geht es zurück ins Hotel, wo wir den Abend gemütlich ausklingen lassen. Morgen geht es weiter nach Essaouira, da können wir ein wenig Ruhe ganz gut gebrauchen.