Meknes, Hotel Plaisance
Das Hotel Plaisance ist sowohl von innen als auch von außen hübsch anzusehen. Obwohl es an einer Hauptstraße mit viel Verkehr liegt, konnten wir uns über Straßenlärm nicht beklagen. Das Hotel verfügt im Innenhof über ausreichend Parkplätze. Die nächste Bushaltestelle ist nur etwa 50 m entfernt, was allerdings wenig nutzt, wenn die Busse fast immer überfüllt sind.
Die Frühstückstheke sieht auf dem Foto gar nicht so üppig aus, wir können uns allerdings nicht beklagen, wir waren mit dem Angebot sehr zufrieden.
Der Frühstücksraum ist großzügig ausgestaltet, lichtdurchflutet und sauber. Das Personal aufmerksam.
Im EG gibt es zwei prächtig gestaltete Gemeinschaftsräume, in denen man sich breit machen kann, wenn einem das Zimmer zu eng wird oder wenn man mit einer Gruppe reist.
Das Zimmer war sauber, ausreichend groß, das Bett ein Traum, wir haben wunderbar geschlafen.
Auch beim Sanitärbereich gibt es nichts zu meckern. Keine tropfenden Wasserhähne, kein wackelndes WC, alles sehr sauber.
Insgesamt können wir das Hotel uneingeschränkt empfehlen.
Hotel IBIS Budget, El Jadida
Nachdem wir im Innenstädtchen erfolglos etliche Runden gedreht haben, nehmen wir mit dem etwas außerhalb gelegenen Hotel IBIS Budget vorlieb. Viele lobende Worte fallen uns zu dem Hotel nicht ein. Ein typisches Systemhotel halt. Unser Zimmer und vor allem das Bett ist zwar sauber, aber die Flure sind ziemlich dreckig, Aufzug und Türen mit reichlich Gebrauchsspuren und in die Jahre gekommen. Als wir ins Zimmer eintreten, kommt uns eine Chlorreinigerwolke entgegen. Wir müssen erst einmal eine halbe Stunde lüften, bevor das Raumklima erträglich ist. Hinter dem Vorhang finden wir vereinzelte Stockflecken an der Außenwand. Wir sind im Zimmer 211, im 2. Stock, untergebracht. Die Dusche läuft nicht richtig ab. Immerhin haben wir einen kleinen Tisch, um etwas schreiben zu können. Die Ablage und ein Platz, um die Koffer zu öffnen, sind in den Budget-Hotels so gut wie nie ausreichend. Das Frühstück ist ganz ordentlich, aber für marokkanische Verhältnisse nicht gerade günstig. Allerdings gibt es weder Käse noch Wurst, deshalb behelfen wir uns für den nächsten Morgen mit einem Supermarkteinkauf. Leider haben wir es versäumt, die Mängelliste auch mit Fotos zu belegen.
Hotel L`authentique, Essaouira
Wenn man von der Hafenseite kommt, ist das Gebäude kaum zu übersehen, der Eigentümer hat das Konterfei seines Vaters, einen Charakterkopf und ein sehr gelungenes Porträt, wie Michael findet, an der Gebäudewand verewigen lassen.
Von außen macht dieses Riad einen wirklich guten Eindruck. Die Lage unmittelbar gegenüber der Medina und unweit des Hafens könnte kaum besser sein. Das Treppenhaus ist dann aber recht eng und das Kofferschleppen ziemlich mühsam. Der Eigentümer ist ein kleines Schlitzohr, nennt uns zunächst einen günstigeren Preis und möchte uns im ersten Stock einquartieren, schiebt dann aber hinterher, dass es im ersten Stock noch ein klein wenig teurer sei. Ist wohl der Aufschlag für weniger Koffer schleppen, denn die Zimmer unterscheiden sich nicht wesentlich. Wir teilen ihm mit, dass wir vielleicht doch ein klein wenig höher gehen und begeben uns ins zweite Obergeschoss.
Das Zimmer ist über eine Dachterrasse zu erreichen. Solange es nicht regnet kann man es sich hier richtig bequem machen. Da sind wir doch recht zufrieden mit unserer Wahl. Eine Treppe führt zu einer noch etwas höher gelegenen Dachterrasse von der aus man einen recht guten Ausblick über die Stadt und auf die gegenüberliegende Medina hat.
Auch wenn es morgens noch ein wenig kühl ist, genießen wir das Frühstück auf der Dachterrasse.
Der Zugang zu den Zimmern im ersten Stockwerk erfolgt über einen zentralen Aufenthaltsraum, der nach oben, zur Dachterrasse hin offen ist.
Der Raum ist sehr gemütlich gestaltet, bei Regen kann man sich hierher zurückziehen.
Unser Zimmer ist eigentlich ganz ordentlich eingerichtet, auch das Bett ist ok, wir schlafen gut, aber mit dem Sanitärbereich sind wir nicht so richtig zufrieden.
Über ausreichend Ablageflächen können wir uns nicht beklagen. Eine Wand scheint allerdings schon mal einen Wasserschaden gehabt zu haben, den man nur notdürftig kaschiert hat.
Die geflieste Duschwanne ist so klein, dass das Wasser beim Duschen den ganzen Boden benetzt und dann natürlich auch weiter verschleppt wird. Es fehlt ein Duschvorhang oder ähnliches, was dieses zumindest reduzieren würde. Auch Ablagemöglichkeiten für Kulturbeutel sind nicht ausreichend.
Insgesamt können wir die Unterkunft mit leichten Abstrichen weiterempfehlen. Wer es allerdings tipptopp sauber braucht, der sollte sich bei den Hotels am Strand einmieten.
Hotel All Green House, Marrakesch
Nachdem wir bei den vorangegangenen Urlauben bereits zweimal in dem westlich der Medina gelegenen Hotelbezirk genächtigt hatten, wollten wir mal etwas Neues ausprobieren. Wir liebäugelten lange mit einem Riad im Zentrum der Medina, aber wo sollten wir dann unser Auto lassen? Und wäre ein vorhandener Parkplatz auch sicher? Wie weit müssten wir unser Gepäck schleppen und würden wir uns in den engen Gassen zurechtfinden? Wir wollten Marrakesch auch nicht auf gut Glück ansteuern, sondern im Vorfeld, also bereits von zu Hause aus unser Domizil festlegen. Letzten Endes war der Standort auch weitgehend wurscht, denn wir hatten ja ein Fahrzeug.
Und so entschieden wir uns schon ein halbes Jahr vor unserer Anreise für das All Green House, weil die vorliegenden Informationen eine grüne Oase abseits der brodelnden Medina versprachen und weil uns der Standort günstig gelegen schien für die An- und Abreise.
Bei der Anreise glauben wir uns durch die nördlichen Stadtteile an der rush hour vorbeimogeln zu können, aber das geht mal so richtig schief (vgl. Beschreibung Anreise). Bezüglich der Lage im Grünen wurde nicht zu viel versprochen. Neben Grün dominieren aber erst einmal Erdfarben und unser Domizil ist so abgelegen und so schlecht ausgeschildert, dass wir doch ziemliche Mühe haben dieses zu finden. Bei der Anreise sollte man sich am Club Med orientieren, der recht bekannt ist und unweit dieser Unterkunft liegt, das wussten wir allerdings nicht.
Eher zufällig finden wir die Zufahrt zum All Green House. Von wenig vertrauenerweckenden Äußerlichkeiten sollte man sich in Marokko nicht allzu sehr beeindrucken lassen, hinter den Mauern sieht es oft sehr viel besser aus, als auf öffentlichem Gelände.
Noch hoffen wir auf dem richtigen Weg zu sein.
Dann sehen wir das Schild und wissen nun, dass wir richtig sind. Das Tor ist verschlossen, die Zuwegung so eng, dass sich Angelika nur mühsam aus dem Auto zwängen kann, um zu Klingeln. Danach tut sich eine Weile gar nichts, aber dann öffnet sich die Tür und wir sind froh unser Ziel erreicht zu haben. Das etwa 2 Hektar große Areal ist tatsächlich eine grüne Oase, in der offensichtlich alles wächst.
Pflanzen im All Green House
Die Unterkünfte sind auf zwei Gebäude verteilt, von denen eines im Zentrum des Areals und ein weiteres am südlichen Ende des Areals liegt. Uns weist man ein Zimmer im südlichen Gebäude zu.
Das Zimmer ist recht klein, hat wieder einmal zu wenig Stell- oder Ablageflächen, aber es ist gemütlich und bei dem Umfeld und unserem strammen Besichtigungsprogramm werden wir sowieso nur die wenigste Zeit in diesem Zimmer verbringen.
Das Probeliegen im Bett fällt auch zu unserer Zufriedenheit aus, also öffnen wir die Koffer, breiten uns im Zimmer aus und machen uns frisch.
Das Bad war jetzt nicht gerade klinisch rein, aber akzeptabel. Wirklich testen konnten wir es allerdings nicht mehr, denn der Abend verlief etwas anders, als wir es uns vorgestellt hatten.
In unserer Abwesenheit kam es zu einem Wasseraustritt im Bad, der auch unser Schlafzimmer erfasste, sodass wir am Abend noch das Zimmer wechseln mussten. Nachdem wir am Mittag unser Zimmer bezogen hatten, wurde die Wasserversorgung aufgedreht. Unter dem Waschbecken war jedoch eine Verschraubung undicht, aus der über mehrere Stunden dann Wasser austreten konnten. Wir können von Glück sagen, dass die Unterkunft nicht voll belegt war und nichts auf dem Boden stand, müssen allerdings unser Gerödel, das längst über den ganzen Raum verteilt war wieder einpacken und umziehen. Nach einem anstrengenden Tag ist das am späten Abend nicht mehr ganz so schön, aber was will man machen: Shit happens!
Leider kommt es nun aber noch doller. In dem neuen Zimmer kommen die Steckdosen aus der Wand, man kann Elektrogeräte nur mit Vorsicht anschließen. Die Wasserzuleitung ist ebenfalls nicht ganz dicht, tropft aber nur ganz wenig.
Die Zimmertür kann man nur mühsam abschließen, weil das Schloss zu nah an der Zarge sitzt. Typisch marokkanische Lösung: Man hat den Türrahmen halbrund ausgefeilt, um den Schlüssel drehen zu können.
Am schlimmsten ist aber das Bett. Die Matratze ist aus unerfindlichen Gründen konvex aufgewölbt. Woran das liegt lässt sich in dem relativ schlecht beleuchteten Zimmer nicht herausfinden. Im Ergebnis führt es jedenfalls dazu, dass man aufgrund der Matratzenneigung zur jeweiligen Bettaußenseite ständig Gefahr läuft aus dem Bett zu rutschen. Die Muskulatur arbeitet dem natürlich die ganze Nacht entgegen, was allerdings dazu führt, dass von einem erholsamen Schlaf keine Rede mehr sein kann. Umgangssprachlich würde man sagen, man hat uns gerädert, aber damit würde man alle beleidigen, die tatsächlich eine solche mittelalterliche Tortur über sich ergehen lassen mussten.
Um der dicken Augen Herr zu werden, geht es am folgenden Morgen erst einmal unter die Dusche. Doch nach dem Aufdrehen des Wasserhahns tut sich gar nichts. Am Waschbecken das gleiche Spiel. Im unbewohnten Nachbarraum ebenfalls kein Wasser. Wir versuchen, Personal aufzutreiben, aber es ist niemand zu finden. Nach einer halben Stunde merkt endlich jemand, dass die ganze Anlage ohne Wasser ist und nimmt sich der Sache an. Offensichtlich ist die hauseigene Brunnenpumpe ausgefallen. Der Schaden ist dann schnell behoben, aber die Fülle an Pannen gibt uns mittlerweile doch zu denken.
Auf dem Weg zur Frühstücksterrasse fragt uns der Hotelangestellte, ob wir gut geschlafen haben und erhält die ehrliche Antwort, dass dem nicht so ist. Das bedauert er dann, fragt aber gar nicht nach, woran es denn gelegen haben und was man ggf. dagegen unternehmen könnte. WLAN hatten wir auch nur in den ersten beiden Stunden nach unserer Ankunft. Der WLAN-Router hat hier offensichtlich den Charakter eines Wanderpokals. Da es zwei Gästehäuser und ein Gebäude für die Angestellten gibt, der Router aber offensichtlich nicht in der Lage ist, die ganze Anlage abzudecken, wechselt der, über den Tag verteilt, ständig den Standort. Und weil das Haus 2 besser belegt war als unser Gebäude, haben wir den Wanderpokal nicht mehr zu Gesicht bekommen. Dementsprechend fiel unsere Planung für die nächsten Tage ins Wasser, was uns noch einige Unannehmlichkeiten bereiten sollte.
Als wir am zweiten Abend wieder unser Domizil erreichen, hat Michael noch eine Spezialaufgabe. Dass wir nicht noch einmal in einem Bett schlafen können, dass einem permanent versucht loszuwerden ist uns absolut klar. Also geht Michael in den Garten und sucht nach Holzbalken oder Latten, um die äußeren Füße des Lattenrostes so hochzulegen, dass die konvexe Aufwölbung der Matratze ausgeglichen wird und wir gerade im Bett liegen. Mit Hölzern wird es leider nichts, aber ein Ziegelstein lässt sich nach gutem Zureden dazu bewegen in vier Teile zu zerfallen und nachdem diese unter den äußeren Stützfüßen eingebaut sind und unsere nicht gerade zart besaiteten Körper von oben dann noch ordentlich Druck aufbauen, gibt sich auch die etwas widerspenstige Matratze geschlagen und wir schlafen nicht perfekt, aber zumindest so ordentlich, dass wir den folgenden Tag wirklich auch genießen können. Vielleicht sollten wir beim nächsten Marokko Urlaub einen kleinen Werkzeugkoffer mitführen, um lose Steckdosen und Türgriffe anzuschrauben, Steine klein zu klopfen, Hölzer zurecht zu sägen, wackelnde Tische und schräge Betten ins Lot zu bringen und tropfende Wasserhähne und Zuleitungen dicht zu bekommen.
Wenden wir uns erfreulicheren Dingen zu: Nachdem das Wasser wieder läuft, geht es gegen 08:00 Uhr zum Frühstück, das aus der Terrasse des etwas entfernt, liegenden Nachbargebäudes gereicht wird. Wir frösteln ein wenig auf der kühlen Terrasse, aber die Aussicht in den Garten ist wirklich schön. Das Frühstück ist, gemessen am marokkanischen Standard, der überwiegend Brot mit Marmelade, manchmal ein Ei und so eine Art Pfannkuchen vorsieht, sehr ordentlich, auch frischgepressten Orangensaft gibt es. Dann gesellen sich ein Berliner und ein südafrikanisches Pärchen zu uns und es entwickelt sich eine lebhafte Unterhaltung. Abgesehen vom fehlenden Wasser hatten die mehr Glück mit ihren Zimmern und sind offensichtlich recht zufrieden, also haben wir hier wohl den Schwarzen Peter gezogen. Wer weiß, wie unser Urteil ausgefallen wäre, wenn wir in unserem ersten Zimmer keinen Wasserschaden gehabt hätten. Manchmal haben kleine Ursachen eine wirklich große Wirkung.
Aus unserer Sicht ist die Anlage klar durchgefallen, zukünftigen Besuchern wünschen wir mehr Glück. Bei etwas mehr Engagement seitens des Betreibers könnte man hier wirklich einige erholsame Tage verbringen.