Der alte Friedhof in Pirmasens

Die meisten Besucher der Stadt wird diese Anlage eher weniger interessieren. Aber unserem Gammelfleisch tun diese grünen Oasen, die man fast in jeder Stadt findet, gerade an heißen Tagen recht gut. Und da sich unser Blog an alle Generationen richtet, nehmen wir auch solche Lokalitäten gerne einmal mit auf.

Der Alte Friedhof in Pirmasens ist ein aufgelassener Friedhof, der zu einer Parkanlage umgestaltet wurde. Als Denkmalzone Alter Friedhof sind zahlreiche Grabdenkmäler des 19. Jahrhunderts, drei Kriegerdenkmäler und eine teilweise erhaltene jüdische Abteilung Teil der Denkmalliste der Stadt. Die ehemalige Einsegnungshalle ist heute eine Veranstaltungsstätte unter dem Namen Carolinensaal. Die nachfolgenden Erläuterungen sind überwiegend Wikipedia entnommen.

Die Anlagen des ehemaligen Friedhofs befinden sich unmittelbar außerhalb des Stadtzentrums im Süden des Berges Horeb. Der Park wird begrenzt von der Friedhof- und der Buchsweilerstraße im Süden und der Ottostraße im Norden. Die West- und die Ost-Grenze bilden die Darmstädter Straße bzw. die Strobelallee. Südlich der Parkanlage in Richtung des Kirchbergs liegt das gründerzeitliche Landauer-Tor-Viertel, im Westen beginnt an der Bergstraße die Innenstadt.

Der Friedhof wurde um das Jahr 1763 herum außerhalb der Stadtmauern angelegt. Das genaue Jahr ist nicht bekannt, der Friedhof taucht erstmals in einer Zeichnung aus dem Jahr 1762 auf, allerdings noch an anderem Standort. Die ältesten erhaltenen Relikte auf dem Friedhof sind die Grabdenkmäler für zwei in der Schlacht bei Pirmasens im Jahr 1793 gefallene preußische Offiziere, Albrecht Otto Johann von Möllendorff und Hans Friedrich Georg von Borstell.

In den Jahren 1858 und 1871 wurde die Fläche des Friedhofs erweitert. Ab 1876 bestand eine jüdische Abteilung als Ersatz für den vollständig belegten Friedhof an der heutigen Zeppelinstraße. Trotz dieser Erweiterungen ging der Platz für neue Gräber wieder zur Neige, weshalb man ab 1911 plante, einen neuen Friedhof anzulegen. Erst nach dem Ersten Weltkrieg konnten die Planungen verwirklicht werden, sodass im Jahr 1924 der neue Waldfriedhof eingeweiht wurde. Ab ungefähr 1927 fanden Beerdigungen in neuen Gräbern nur noch dort statt und der Alte Friedhof wurde aufgelassen. Bis 1953 waren allerdings noch Bestattungen in bestehenden Familiengräbern möglich.

Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde der jüdische Friedhofsteil verwüstet und eingeebnet. An seiner Stelle wurde ein Löschwasserteich für das benachbarte Feuerwehrhaus der Feuerwehr Pirmasens angelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten nur noch 17 jüdische Gräber wieder aufgestellt werden.

 

Zwischen 1973 und 1976 erfolgte die Umwandlung des ehemaligen Friedhofs in einen Stadtpark, dabei wurden viele Gräber abgeräumt, aber einige der kunsthandwerklich und stadtgeschichtlich wertvollsten erhalten.

Was uns diese Bohrkerne wohl sagen sollen? Wir wissen es einfach nicht. Vielleicht liegt hier ein Geologe begraben?

Bezüglich der Skulpturen fanden wir bei unserem kurzen Aufenthalt keine Informationen. 

Was hier einfach nur ein alter Grabstein oder moderne Kunst ist, man ist sich oft nicht so ganz sicher.

Verblühtes Bärlauchfeld inmitten der Parkanlage. Ein Hauch von Knoblauch liegt in der Luft.

Grabstein oder Kunstobjekt? Oder beides? Die Grenzen verschwimmen.

Auch hier sind die Grenzen fließend. Für uns ist ohnehin der Park selbst das alles überstrahlende Kunstwerk. Und wenn sich darin ein paar von Menschenhand behauene Steine tummeln, dann schadet das sicherlich nicht. Den Künstlern wünscht Michael einige Besucher, die mehr Sachverstand und Zeit mitbringen als er selbst und so das hier Erschaffene besser zu würdigen wissen.

Eines der drei Kriegerdenkmäler.

Die alte Einsegnungshalle wurde nach dem Krieg unter anderem als Depot für die Stadtgärtnerei genutzt und war zeitweise für den Abriss vorgesehen. 1986 wurde sie als Kulturdenkmal unter Schutz gestellt, 1993 erfolgte nach mehrjährigem Umbau die Einweihung als Veranstaltungsstätte Carolinensaal, benannt nach der Großen Landgräfin Caroline von Hessen-Darmstadt.

Für uns und viele andere Besucher ist es in erster Linie ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit und an warmen Sommertagen eine kühle Oase, in der man Kraft tanken kann, bevor es wieder in die Beton- und Asphaltwüste geht. Und natürlich hat jede Jahreszeit ihre ganz besonderen Reize.