Unterkünfte

Hotel Willa Orla

Übernachtungskosten vgl. Kapitel Reisekosten, Tabelle 1.  

Die Willa Orla befindet sich in der

Wie man schon von außen erkennen kann, ist das Gebäude dem Zakopane-Baustil nachempfunden und es besteht überwiegend aus Holz. Das setzt sich in den Innenräumen, abgesehen von den Sanitärbereichen auch so fort.

Holz in Holz ist nicht jedermanns Sache, aber Holz strahlt immer auch Wärme aus und wir sind nun mal in den Bergen, wo das ein günstiger Baustoff ist. Uns stört das nicht, wir verbringen ja schließlich nicht unser ganzes Leben hier. Das Bett ist ausreichend groß, die Matratze vielleicht ein wenig zu weich und mit der Dachschräge muss man beim Aufstehen aufpassen, aber das sind Marginalien. Unser Zimmer ist im übrigen ausreichend groß, bietet genügend Stellflächen. Zimmer und Bad sind sauber, die Räume aber ein wenig hellhörig. 

Ein Tisch ist ebenfalls vorhanden, die Fenster doppelt verglast nach altem Stil, sodass der Lärm draußen bleibt.

Was wie eine Minibar aussieht, ist in Wirklichkeit ein kleiner Kühlschrank, in dem man mitgebrachte Speisen und Getränke einige Tage kühl halten kann. Bezüglich der Fernsehprogramme ist man hier nicht auf westeuropäische Gäste eingestellt. Wir hätten abends ein wenig Unterhaltung gebrauchen können, aber da besteht in vielen polnischen Unterkünften noch deutlich Nachholbedarf. 

Im Badezimmer gab es nichts zu bemängeln.

In einer Flurnische ist ein Spieleraum für Kinder und Jugendliche eingerichtet.

Im Keller befindet sich eine Tischtennisplatte, ein Billardtisch, eine Sitzecke und eine Küche in der man sich kleine Speisen selbst zubereiten kann. Das kommt beim Publikum gut an.

In der Küche befindet sich auch eine stets gut gefüllte Kaffeemaschine, sodass man sich zwischen den Mahlzeiten mit einer Tasse Kaffee oder Tee auf Kosten des Hauses versorgen kann. 

Der Frühstücksraum ist gemütlich eingerichtet.

Das Buffet ließ kaum Wünsche offen. Alles war reichlich und in guter Qualität vorhanden. Einzige Ausnahme waren die Brötchen, die recht trocken daherkamen. Dafür gab es aber an Brotschnitten genügend Alternativen.  

Die Polen lieben Fleisch und Wurst, was Michael durchaus entgegenkam und sie verstehen es diese Lebensmittel sehr schmackhaft zu gestalten. Mit dem Frühstück waren wir insgesamt sehr zufrieden.

Das Personal war im Frühstücksraum wie an der Rezeption sehr zuvorkommend und freundlich, ohne aufdringlich zu sein. Allerdings spricht Mann oder besser gesagt Frau nur Polnisch und teilweise ein sehr gutes Englisch. Wer weder das eine noch das andere kann, wird hier aber auch mit Zeichensprache weiterkommen, denn das Personal ist stets bemüht zu helfen.

 

Insgesamt können wir trotz der erwähnten Mängel diese Unterkunft empfehlen und würden hier jederzeit wieder einkehren.

Hotel Bona

In Krakau wollen wir eigentlich all unsere Tage im Hotel Bona verbringen. Das Hotel hat gute Bewertungen, liegt günstig zum Flughafen, dennoch im Grünen, verspricht ausreichenden Parkplatz und gleicht preislich der Willa Orla. Leider sollten wir feststellen, dass Leistungen bei gleichem Preis durchaus schwanken können. 

 

Von außen macht das Hotel zunächst einen ganz ordentlichen Eindruck, von dem Sendemast auf dem Dach sind wir allerdings nicht begeistert. An der Rezeption sitzt eine freundliche Dame, die uns mit den Busverbindungen vertraut macht, sodass wir, zumindest wenn wir nach Krakau hinein wollen, das Auto am Hotel stehen lassen können. Die Bushaltestelle liegt gleich um die Ecke. 

Als wir das Zimmer betreten, sind wir dann aber doch etwas ernüchtert. Obwohl wir nie allzu große Ansprüche haben, werden die hier noch unterschritten. Das Zimmer ist sehr klein, es gibt deutlich zu wenig Stell- und Ablageflächen.

Wenigstens ist ein kleiner Tisch vorhanden. Westeuropäische Fernsehprogramme komplette Fehlanzeige. Obwohl das Zimmer zur Straße hin liegt, sorgen der deutliche Abstand zur Straße, eine Baumreihe und der nicht übermäßig starke Verkehr für ausreichend Ruhe.

Die Tagesdecke sieht ja noch ganz ordentlich aus, aber setzt man sich auf das Bett, reicht einem die dünne Matratze flugs auf den Gitterrost weiter. Das wird ein hartes Nachtlager.

Auch die Dusche sieht auf den ersten Blick ganz ok aus.

Im Detail findet man Rostflecken und Schimmelecken, da nimmt man von einem Bad gerne Abstand. Die Toilettenspülung läuft ewig lange nach, vermutlich ist die Zuleitung verkalkt.

Beim Bedienen der Waschbeckenarmatur hat Michael auf einmal den Drehknopf in der Hand, also das erlebt man selbst in der tiefsten marokkanischen Provinz höchst selten.

Für die Nachttischlampe gibt es keine Steckdose. Bei der Suche nach einer Steckdose trifft man hinter dem Bett auf diese Schmuddelecke. Die dürfte deutlich älter als einige wenige Tage sein.

Der Lüftungsschlitz der Badezimmertür hat ebenfalls schon bessere Tage gesehen.

Am Buffet eine löbliche Ausnahme. Hier reicht das Hotel Bona fast an die Qualität der Willa Orla heran. Hoffen wir mal, dass es in der Küche sauberer ist als in unserem Zimmer.

In der ersten Nacht arrangieren wir uns mit den bescheidenen Umständen, hoffen auf ein ordentliches Frühstück und werden in diesem Punkt auch nicht enttäuscht. Als wir am folgenden Abend das Hotel betreten, ist reichlich Stimmung in der Bude. Ein Bus hat eine größere Anzahl Jugendlicher nebst Betreuern in die Unterkunft entlassen. Das ist an sich kein Problem, wenn die sich den Umständen entsprechend benehmen. Die Jugendlichen haben allerdings einen recht großen Bewegungsdrang und die langen Flure der Unterkunft verleiten zu Wettrennen. Dabei wähnen sich die jugendlichen Herrschaften wohl alleine zu Hause und schlagen während der Wettrennen im Überschwang der Gefühle gegen jede Tür. Uns haut das fast vom Bett. Michael geht also raus, macht den Herrschaften klar, dass sie hier nicht alleine sind und bittet um Ruhe. Doch schon nach 5 Minuten geht das gleiche Spiel von vorne los. Gegen 21:30 Uhr bittet Michael den Hotelangestellten, für Ruhe zu sorgen. Aber der macht gar keine Anstalten, irgendetwas zu unternehmen, sondern meint nur, die Gruppe würde doch morgen schon wieder weiterreisen. Also das ist Michael entschieden zu wenig. Wäre es nicht schon so spät gewesen, hätten wir sofort das Hotel gewechselt.

 

Immerhin bequemt sich der Hotelangestellte, die erwachsenen Begleitpersonen über den Missstand in Kenntnis zu setzen, doch die haben es sich im Erdgeschoss gemütlich eingerichtet und haben wenig Lust, sich mit den Jugendlichen auseinanderzusetzen.

 

Für Michael ist das Maß nun voll. Nur 200 Meter weiter befindet sich ein weiteres Hotel, das äußerlich einen sehr guten Eindruck macht. Er geht also noch am Abend rüber, fragt, ob noch Zimmer frei sind und bittet um Reservierung eines Zimmers bis zum folgenden Morgen. Nach einer weiteren harten Nacht knapp über dem Holzgitterrost müssen wir nicht länger überlegen. Wir frühstücken noch, packen, bitten um die Rechnung und ziehen um.

 

Wir haben den Eindruck, hier nächtigen überwiegend Handwerker, die abends müde von der Arbeit kommen und vor allem eine günstige Unterkunft mit gutem Frühstück suchen. Die Hygiene ist da nachrangig. Am Wochenende scheinen hier auch öfter Familienfeiern stattzufinden, sodass man annehmen muss, dass unsere unruhige Nacht nicht die einzige in diesem Jahr war. Wie es zu den positiven Bewertungen bei booking.com kommt, ist uns absolut rätselhaft. Die Mängel, die wir gefunden haben, sind nicht erst einige Tage alt. Dass wir das Hotel Bona keinesfalls empfehlen können, ergibt sich von selbst.  

Hotel Tyniecki

Verglichen mit dem Hotel Bona ist das Hotel Tyniecki um Längen besser, allerdings auch 30 € teurer. Wir haben nun einen richtig großen Raum mit ordentlich Ablageflächen, einen schönen Balkon, einen dreigliedrigen Schrank, einen großen Schreibtisch, eine komplette Sitzgarnitur und abgesehen vom leicht verschmutzten Teppich ist alles sehr sauber. Am Wochenende findet unten eine Hochzeitsfeier statt, doch davon bekommen wir fast nichts mit. Man kann also auch feiern, ohne dass das ganze Haus kopfsteht. Beim Bad gibt es keinerlei Beanstandungen, deshalb haben wir sogar vergessen ein Foto zu machen. Auch an hauseigenen Parkplätzen gibt es keinen Mangel.

 

Zumindest in dem Zimmer, das uns zugewiesen wurde, gibt es aber doch ein größeres Manko. Der W-LAN-Empfang endet vor unserer Zimmertür und das ist doch ziemlich nervig, denn es gibt auch hier kein einziges deutsches Fernsehprogramm und während wir uns in den andern beiden Hotels zumindest mit dem Laptop und der Mediathek notdürftig behelfen konnten, war weder Fernsehempfang noch Whats App vom Zimmer aus möglich. Und wenn man am Tag 8 bis 10 km über Asphalt gelaufen ist, dann möchte man sich gemütlich zurückziehen und nicht noch sitzend im Flur die wichtigsten Mails und den Messenger checken. 

 

Insgesamt gibt es eine klare Empfehlung für das Hotel Tyniecki. Vor allem, wenn man mit einem Mietwagen unterwegs ist, ist man hier draußen gut aufgehoben. 

Bushaltestelle direkt vor dem Hotel, auch nicht schlecht. Die Straße Richtung Krakau ist allerdings eine üble Polterstrecke, der täte eine neue Asphaltdecke gut.

Unser Nachtlager, kein Vergleich zum Hotel Bona.

Mehr Platz als wir üblicherweise gewohnt sind.

Großer Schreibtisch, da kann man "arbeiten".

Frühstückssaal und Raum für Festivitäten.

Das Frühstück ist nicht ganz so üppig wie in den beiden Vorgängerhotels, aber absolut zufriedenstellend, hier gibt es nichts zu meckern.

Balkon mit Blick auf ein Benediktinerkloster.

Grillstation für den Sommer.