Stekenjokk-Passstraße

Auf dem Vildmarksvägen

Trappstegsforsen, Stekenjokk, Campa Gärna här

Sonntag, 02.07.2023

Direkt an der Straße stehend, hatten wir schon etwas Bedenken, ob es nachts nicht zu laut sein würde. Aber unsere Sorge war wieder einmal unbegründet. Wir sind halt doch weitab vom Schuß und bis sich die Camperkarawane an den verschiedenen Übernachtungsplätzen in Bewegung setzt, das dauert doch einige Zeit. Und wie schon an den letzten Rastplätzen übertönte das monotone Rauschen der Stromschnellen auch hier den Straßenverkehr. 

Mit uns sind es gerade einmal 5 Camper, die hier übernachtet haben, obwohl inzwischen ja auch in Schweden die Sommerferien begonnen haben. Die dauern hier in etwa von Mitte Juni bis Mitte August. Am frühen Morgen regnete es noch, doch inzwischen ist der Regen abgeflaut. Aber der Himmel bleibt wolkenverhangen, keine guten Aussichten für vernünftige Fotos.  

Wir erreichen Saxnäs am Vildmarksvägen, dem wir nun stumpf bis Strömsund folgen wollen. Mit der Ver- und Entsorgung bekommen wir langsam etwas Probleme, weil wir meist frei stehen und weitab von der guten Infrastruktur der Europastraßen sind. In Saxnäs können wir immerhin Trinkwasser aufnehmen. Bis Klimpfjäll geht es nun immer an Seen entlang, dann steigt die Straße langsam in Richtung Stekenjokk an.

Die Wolkendecke kommt immer weiter runter, hoffentlich landen wir nicht noch in Nebelbänken. Immer wieder fällt leichter Nieselregen, alles fühlt sich klamm an und es ist auch unangenehm kühl geworden. Aber dagegen hilft ja dickere Kleidung. Die Hoffnung, hier oben vielleicht endlich einmal Rentiere zu sehen erfüllt sich nicht. Da haben wir dieses Jahr wohl das falsche Timing.

Der Saxän, ein Wildbach unweit des Stekenjokks.

Kurzer Ausflug ins karge Grün, um die Umgebung nach Rentieren zu scannen.

Wir erreichen die Baumgrenze.

Dann sind wir fast oben.

Wir haben den Parkplatz am Stekenjokk erreicht, auf dem wir eigentlich übernachten wollen. Das Wetter ist alles andere als einladend und das mitten im Sommer. Außerdem dürfen wir den Parkplatz wegen brütender Vögel nicht verlassen. Es ist ein wenig wie Luxusknast. Aber wir verstehen natürlich, dass die Vögel nicht gestört werden dürfen, sonst gibt es keinen Nachwuchs und darauf würden wir nur äußerst ungerne verzichten.

Blick vom PP Stekenjokk ins triste Graubraun. Wir vertreten uns im Rahmen des Erlaubten ein wenig die Füße und entschließen uns dann doch weiterzufahren.

Wohin man auch blickt es wird nicht besser.

Michaels freie Übersetzung: Der Vildmarksvägen ist Schwedens höchste asphaltierte Straße. Er überquert das Stekenjokkplateau zwischen Lappland und Jämtland. Den gesamten Vildmarksvägen abzufahren ist ein unvergessliches Abenteuer. Die Straße durchquert auf 500 km Wegstrecke die Städte Vilhelmina, Strömsund und Dorotea und ist geöffnet von Anfang Juni bis Oktober. Erbaut in den 1960er jahren wurde die Straße ursprünglich Stekenjokkstraße genannt. Das Gebiet wurde seinerzeit insbesondere wegen des Bergbaus recht bekannt. Im Winter gibt es sehr viel Schnee und ein kleiner Teil des Vildmarksvägens wird deshalb temporär gesperrt. Aber die überige Strecke von Schwedens schönster Straße können sie das ganze Jahr genießen.

Hinweisschild am Parkplatz Stekenjokk.

Blick vom Stekenjokk-PP in die westlich gelegenen Anhöhen.

Informationstafel am Stekenjokk mit ein paar kleinen sympathischen Fehlern. Kein Grund für Häme. Der Übersetzer kann bestimmt fließend Schwedisch. Das würde Michael auch gerne können. Da wir jedes Jahr woanders hinfahren, müssten wir allerdings alle 12 Monate diesen Wunsch für die jeweilige Landessprache äußern.

Quellflüßchen unweit der Wasserscheide am Stekenjokk.

Hier haben wir den Pass bereits überschritten und bewegen uns nun nach Südwesten.

Und schon wird es wieder grüner.

Am Campa Gärna här übernachten wir dann.

Die Toiletten am Campa Gärna här.