Dienstag, 13.06.2023
Wie im Kärtchen oben zu sehen ist, gibt es südwestlich von Vimmerby den Ort Lönneberga. Der liegt auch noch unweit Mariannelund und viele, die die Geschichten des "Michel aus Lönneberga" kennen vermuten nun, dass der Katthulthof dort sein müsste. Dem ist aber nicht so. Der Katthulthof liegt vielmehr westlich von Vimmerby unweit der Orte Rumskulla bzw. Gibberyd. Wir hatten mit dem Navi etwas Probleme, die Lokalität zu finden. Jenseits Rumskulla haben wir dann mit Google Maps navigiert und so sind wir nach einigen kurzen Irrwegen doch noch ans Ziel gekommen. Das enge Zufahrtssträßchen lehnt sich stark an die Geländemorphologie an. Das heißt, es geht munter rauf und runter, mal ne Rechts- und mal ne Linkskurve, da muss man mit dem Gegenverkehr ein wenig aufpassen. Da wir früh unterwegs waren, ging es aber.
Katthulthof und Zuwegung vom Parkplatz (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Im Bildhintergrund (Mitte) sieht man schon den Katthulthof. Der zugeordnete PP ist kostenfrei. Der Hof ist ab 10:00 Uhr geöffnet, wir waren schon 09:30 Uhr vor Ort, da war noch nichts los, wie man sieht. Vom PP bis zum Hof sind es etwa 250 m Fußweg.
Kurz vor dem Eingang zum Katthulthof.
Zwanzig Kronen pro Person sollen wir in einen Briefumschlag legen. Gut, dass wir Kronen eingetauscht haben. Offensichtlich ist der Zugang gelegentlich auch besetzt, heute ist dies jedoch nicht der Fall. Man merkt deutlich, dass ein Großteil der Besucher aus Deutschland kommt, sonst hätte man sich nicht so viel Mühe gemacht und überall Beschilderungen auf Deutsch angebracht. Wie viele inzwischen wissen, heißt Michel in Schweden Emil, mit Michel kann da niemand etwas anfangen. Der Name wurde im Deutschen geändert, um Verwechslungen mit der Kinderbuchfigur Emil Tischbein aus Emil und die Detektive von Erich Kästner zu vermeiden.
Der gesamte Hof hat wirklich einen hohen Wiedererkennungswert, wenn man mal einige Episoden der Michelreihe gesehen hat. Michael fand die Serie immer etwas
übertrieben kitschig. Entscheidend ist aber, ob es Kindern gefällt und das scheint ja offensichtlich der Fall zu sein. Auf dem Hof und in dessen Umgebung drehte man die meisten Außenaufnahmen der
Michelfilme. Gedreht wurden hier ferner die Szenen in der Knechthütte und im Stall. Das Gelände befindet sich im Privatbesitz. Deshalb kann man nicht
alle Gebäude, die man aus den Filmen kennt, auch besichtigen.
Das Wohnhaus von der angrenzenden Heuwiese aus fotografiert.
Das Wohnhaus des Knechtes Alfred und der Magd Lina.
Der Schuppen, in den Michel häufig flüchten musste, wenn er wieder etwas angestellt hatte.
Dieses Gebäude wurde wohl als Badehaus genutzt.
Das "Badehaus" von innen.
Das Toilettenhäuschen.
In diesem Schuppen hat Michel seinen Vater eingeschlossen, der dann versuchte, durch das kleine Fenster über der Tür herauszuklettern.
Kellerlager, Kühlschränke gab es ja zu jener Zeit noch nicht.
Wegeeinmündung an der Straße 40, unmittelbar östlich Mariannelund.
Loppis am Ortseingang von Mariannelund.
Manche Autoren neigen dazu, den Loppis geradezu mystisch zu verklären. Das ist Michael denn doch des Guten zu viel. Tatsächlich ist ein Loppis in den allermeisten Fällen auch nur das übliche Durcheinander, wie man es aus allen anderen Ländern kennt. Wirklich brauchen kann man weniger als ein Prozent. Aber das Schnäppchen geistert natürlich immer im Kopf herum, auch wenn es selten gefunden wird. Wenn es Spaß macht, kann das ja auch ein schönes Hobby sein.
Nach dem Tanken und dem Loppis geht es über Asphaltpisten in Richtung Norra Kvills Nationalpark. Kurz hinter 59872 Ventzelholm zweigt eine schmale Straße, die zunächst noch asphaltiert, später naturbelassen ist, zu der 900 Jahre alten Kvilleiche (auch Rumskullaeiche genannt) ab.
Die Schotterpiste zur Kvilleiche.
Die Kvilleiche nördlich Ventzelholm und unweit des Norra Kvill Nationalparks (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0). Vom Parkplatz aus sind es lediglich zweihundert Meter bis zur Eiche zu laufen.
Die Zuwegung ist leicht zu bewältigen.
Wirklich beeindruckend, das Alter und der Umfang der Kvilleiche.
Picknicken und der Eiche beim Wachsen zusehen kann man hier auch.
Kaum zu glauben, dass da überhaupt noch Leben im Baum ist. Aber die grünen Blätter sprechen eine deutliche Sprache. Glücklich, nun Teil einer 900-jährigen Wachstumsgeschichte zu sein, kehrt Michael zum Womo zurück.