Freitag, 09.06.2023: Unsere wichtigsten Stationen an Ölands Nordspitze mit dem kostenlosen, etwas provisorischen Übernachtungsplatz am Holmvägen (kurz vor PP Langer Erik) und dem offiziellen Stellplatz Nabbelund. Am Parkplatz Langer Erik darf nicht übernachtet werden. Nachdem wir unsere müden Häupter aufgerichtet und gefrühstückt haben, fahren wir die relativ kurze Strecke zum Trollskogen hinüber (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Auf dem Weg vom Holmvägen zum Trollskogen, bei der Streusiedlung Grankullavik, bzw. kurz vor der Einmündung Trollskogenvägen.
Der Trollskogenvägen. In nördliche Richtung geht es zum Parkplatz am Naturum Trollskogen.
Am Trollskogen gibt es einen kostenlosen, recht großen Parkplatz, an dem wir zunächst ganz alleine stehen. Aber immer dran denken, noch sind wir in der Vorsaison.
Leider noch kein Betrieb auf der Schmalspurbahn. Nur in der Zeit vom 04.07.2023 bis zum 17.08.2023 ist hier etwas los. Schade, das hätte sich Michael gerne einmal angesehen.
Den Kesselwagen haben sie bestimmt als Trostpflaster für Michael stehen lassen. Für uns geht es jetzt erst einmal zu Fuß weiter in Richtung Trollwald.
Der Trollskogen gehört zum Ökopark Böda und liegt auf der nordöstlichsten Landzunge Ölands. Im Norden und Osten grenzt die Ostsee, im Westen die Bucht Grankullaviken an. Das Naturschutzgebiet Bödakusten östra liegt südlich.
Durch den Trollskogen ziehen sich drei Wanderwege. Der kürzeste (0,9 Kilometer) führt nur durch den südwestlichen Teil des Gebiets. Ein weiterer Wanderweg (2,7 Kilometer) führt entlang der Küste zur Bucht Grankullaviken und durch den inneren Teil des Trollskogens. Der längste Weg (4,5 Kilometer), anders als die beiden vorgenannten nicht rollstuhlgerecht, führt entlang beider Küsten der Halbinsel. Ausgangspunkt aller Wege ist das Naturum-Zentrum im Süden des Trollskogens, in dem über die öländischen Landschaften informiert wird.
Na, dann bewegen wir uns mal in den Trollwald. Das Gelände ist potteben, die Wege breit, wer hier nicht läuft ist fußkrank. Fahrrad ging natürlich auch.
Der Waldweg nähert sich der Ostküste, da müssen wir natürlich auch einmal aus dem Dickicht heraustreten und uns die frische Brise um die Ohren wehen lassen.
Nachdem wir ein ganzes Stück die Küste hochgelaufen sind, geht es zurück auf den Waldweg. Und der ist weiterhin flach wie ne Salzpfanne.
Dann geht der Weg wieder ganz nah an den Strand. Hier lockt uns das Wrack des Schoners Swiks, der während eines Sturms zu Weihnachten 1926 am Ufer des Trollskogens strandete.
Das Wrack feiert bald 100 Jahre Einsamkeit. Da sieht man einmal, wie lange sich selbst natürliche Baustoffe halten, bevor sie vollständig beseitigt sind. Da muss man sich nicht wundern, dass Plastik so langlebig ist.
So langsam wird es mühsam. Gibt es diesen Trollwald mit den krummen Bäumen eigentlich wirklich?
Eine gewisse Genugtuung leistet die Trolleken, also Trolleiche. Die Daten stehen in nachfolgendem Foto.
Den Hinweis für Kinder (eigentlich ja für die Eltern) finden wir drollig. Lustige Ermahnungen liegen den Schweden. Vielleicht doch kein Zufall, dass Astrid Lindgren aus Schweden kommt. An einer Viehweide finden wir ein Schild, dass uns darauf hinweisen soll, dass man vor den Kühen keine Angst haben muss. Geschrieben hat man, es handle sich um "freundliche Kühe".
Eine vergleichbar eindeutige Markierung von Wanderwegen durch Farbgebung und Punkte haben wir in allen Nationalparks wiedergefunden. Die Markierungen stehen manchmal schon übertrieben dicht. Das ist wirklich vorbildlich gemacht und das System leuchtet sofort ein. Beim zweiten Natur- oder Nationalpark weiß man schon, wie der Hase läuft.
Endlich, der Trollwald, wir dachten schon, das Teil gibt es gar nicht. Ein wenig sind wir aber auch selber schuld. Vor allem Michael muss seine Nase an jeden Strand, hinter jeden Busch und auf jedes Hügelchen tragen, weil er denkt, er könnte etwas verpassen. Mit den ganzen Nebenstrecken sind dann doch immer deutlich mehr Kilometer zu laufen, als es die Wegweiser angeben.
Schon erstaunlich, was strenge Winde und ein für das Wachstum nicht ganz optimaler Untergrund zustande bringen.
Noch erstaunlicher ist allerdings, wie es Pflanzen auch bei widrigsten Bedingungen immer wieder schaffen, sich zu behaupten.