Samstag, 10.06.2023
In Böda fahren wir auf der Hauptstraße entlang, als uns die Kaffestugan, Baggeri & Café ins Auge springt. Sehr schön, da decken wir uns doch gleich mal mit unserem Lebenselixier ein. So ein leckeres Brot hätten wir den Schweden gar nicht zugetraut. Leider alles andere als günstig, mehr als 6 € kostet der Spaß. Aber ohne Brot und Kaffee geht bei uns wenig.
Weiter geht es nach Böda Hamn, also dem Hafen von Böda.
Unschwer zu erkennen, was es hier alles gibt.
Für uns besonders wichtig die kostenlose Ver- und Entsorgung mit Trink-, Schwarz- und Grauwasser.
Der kleine malerische Hafen von Bödahamn.
Für 145 Kronen testen wir mal den lokalen Fisch. Der Fisch ist leider ziemlich mickrig, die Pommes versalzen also das haben wir auch schon besser gesehen.
Der Womostellplatz von Bödahamn macht zumindest äußerlich einen guten Eindruck. Die Bewertungen bei P4N fallen allerdings recht unterschiedlich aus.
Der Womostellplatz von Bödahamn aus anderer Perspektive. Zahlende Kundschaft ist hier wohlgelitten. Wir wollen uns aber nur mal umsehen und kurz hier parken. Dafür
scheint man aber wenig Verständnis zu haben. So richtig willkommen fühlen wir uns hier wegen der Parkverbotsschilder für Womos nicht.
Das zum Stellplatz gehörende Sanitärgebäude.
Der Strand unweit des Stellplatzes, ganz ok, um die Füße mal ins kühle Nass zu tauchen, mehr aber auch nicht. Nachdem der Fisch gegessen und die VE erledigt ist, hält uns hier nichts mehr. Weiter geht es an die Nordwestküste bei Byrum, wo wir uns die Raukars einmal ansehen wollen.
Sind das schon die Raukars da hinten? Man weiß es nicht.
Byrums Raukar ist ein geschütztes Naturdenkmal an der Nordwestküste der Insel Öland, etwa 2 Kilometer südwestlich von Byrum und 40 km nördlich von Borgholm. Es besteht aus zahlreichen, durch Erosion geformte Kalksteinsäulen, den sogenannten Rauken. Für Michaels Geschmack hätten die gerne etwas größer ausfallen können. Wir sind hier allerdings an ihrem nördlichen Ende, wo sie tatsächlich nur etwa einen Meter hoch sind. 600 m weiter südlich erreichen sie Höhen von immerhin 4 Metern. Raukar kommen nur auf den schwedischen Ostseeinseln vor (teilweise Wikipedia).
Der Kalkstein, aus dem die Rauken bestehen, entstand vor rund 490 Millionen Jahren, also am Ende des Kambriums, aus einem Korallenriff. Zu jener Zeit waren das heutige Baltikum und die Ostseeinseln von einem tropischen Ozean bedeckt und lagen am Äquator. Wie wir seit den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts gesichert wissen, sind die Kontinente ja keineswegs ortsfest. Und so kommt es, dass Europa heute zwar in den gemäßigten Breiten liegt, vor langer Zeit aber auch einmal am Äquator lag und sich in 200 Millionen Jahren vielleicht am Nordpol unter einem dicken Eispanzer wiederfindet (teilweise Wikipedia).
Neben den faszinierenden Felsformationen bieten Byrums Raukar ein reiches Vorkommen urzeitlicher Fossilien. Allen voran die Versteinerungen der Orthocerida (Geradhörner), die mit ihren Gehäusen maßgeblich zur Entstehung des urzeitlichen Riffs beigetragen haben.
Trotz des hohen Alters ist die äußere Hülle der Fossilien in Teilen noch erhalten.
Und natürlich haben wir wieder Sonne satt. Wir wissen schon, dass Öland auch richtig garstiges Wetter haben kann. Wenn sich die nächsten 2 Tage aber nichts dramatisch ändert, wird Öland in unseren Köpfen auf ewig als Sonneninsel abgespeichert sein.
Da gehen sie hin die Raukars. Von den Raukars gelöste Gesteinsplatten liegen am Strand und warten auf die nächsten Stürme, die sie zermalmen und in den Weiten der Ostsee verteilen werden.
Schöner Raukarsolitär, schön auch, dass das Gelände hier so flach zum Meer hin einfällt. Barfuß kann man die Raukars deshalb auch meerseitig ansehen.
Blick auf die ruhige See zwischen zwei Raukarsolitären hindurch.
Für Kinder ist das hier ein schöner Spielplatz, wo man sich auch einmal verstecken kann.
Zwischen den Raukars ausgebildete, vereinzelte Pfützen und Tümpel laden zum Plantschen ein.
Algen schön anzuschauen, aber man muss aufpassen, dass man hier nicht ausrutscht.
An das 600 Meter lange Raukenfeld schließt sich ein wunderschöner Sandstrand an. Dank der mäßigen Wassertemperaturen hat man hier Platz ohne Ende.
Am Abend erreichen wir unser Nachtlager in Borgholm.