Anfahrt zum Caminito del Rey

Sonntag, 17.11.2024, von Arriate zum Caminito del Rey

Eigentlich wollten wir uns heute noch ein weiteres PUEBBLO MÁS BONITO, nämlich Zahara ansehen. Aber noch einmal den ganzen Weg bis dorthin durch die Berge, das ist uns dann doch zu viel. Das heben wir uns für die nächste Reise auf und starten am späten Vormittag in Richtung Caminito del Rey. Als erstes jagen wir uns wieder mal einen gehörigen Schrecken ein, denn wir haben keine Lust, einen Umweg über Ronda zu fahren und kürzen den Weg bis zur Hauptstraße über eine Nebenstraße ab. Das sind nur etwa 2 km und es läuft auch erst einmal ganz gut, obwohl die Straße recht eng ist. Aber kurz bevor die Nebenstraße auf die nächste Siedlung trifft, geht es ganz kurz recht steil eine Rampe hinauf, was Angelika schon wieder in Angst und Schrecken versetzt. Michael sieht es pragmatischer, befürchtet, dass die Anhängerkupplung wieder einmal aufsetzt, ist aber auch alles andere als entspannt. Umdrehen geht gar nicht, wir müssten also ein richtig langes Stück rückwärts fahren, das würde ewig dauern auf dieser Schmalspurbahn. Da hat sich Michael ja wieder mal richtig reingeritten. Also steigt er aus und sieht sich die Rampe von allen Seiten an. Danach hat er das Gefühl, es könnte reichen, wenn wir die Kurve ganz außen nehmen. Mit reichlich Luft anhalten ziehen wir uns gaaaaaanz langsam aus dem Schlamassel nach oben und schaffen es tatsächlich unbeschadet die 50 m weiter einsetzende nächste Siedlung zu erreichen. Waren wir eben noch leicht schläfrig, sind wir nun hellwach. Jeden Tag brauchen wir so einen Wachmacher nicht unbedingt.

 

Die Hauptstraße A 367 fährt sich dann vollkommen problemlos. Das hatten wir uns schwieriger vorgestellt. Was wir allerdings inzwischen gelernt haben, ist, dass es meistens anders kommt, als wir es erwarten und dass wir uns mit dem Tagesablauf der Spanier vorerst nicht anfreunden können. Denn diese Zweiteilung durch die Siesta wirbelt uns immer die ganze Planung durcheinander. Da kann man sich ungefähr vorstellen, wie es den ersten spanischen Gastarbeitern ging, als die nach Deutschland kamen und ohne Siesta mittags durcharbeiten mussten.

Hinter Huertas Y Montes geht es von der A-367 auf die C-341, wo wir hinter Huerta de la Cueva bzw. bei Tajo del Molino am Rio de la Venta einen tollen Canyon sehen. Erst einmal rauschen wir daran vorbei, denn der enge Canyon ist erst im letzten Moment zu erkennen. Doch den müssen wir unbedingt noch einmal fotografieren, also drehen wir um, fahren zurück und bekommen unsere Aufnahmen.

Dann geht es zurück auf die A-357 und schließlich auf die MA-5403, die uns nun endgültig an die Nordseite des Caminito del Rey bringt.

Am Caminito del Rey ist heute natürlich einiges los, schließlich ist Sonntag. Wir fahren Kilometer um Kilometer und alle Parkbuchten oder sonstigen Halteplätze sind mit Pkw besetzt. Am Ende erreichen wir südlich des Nordeingangs den großen Parkplatz, der aber ebenfalls fast komplett zugeparkt ist und wir sehen auf dem Platz auch kaum Wohnmobile. Wo stecken die nur, es gibt doch an so einer Location eigentlich immer so ein kleines wildes Wohnmobildorf. Als wir uns ein wenig umsehen, sehen wir auf einer kleinen Anhöhe unweit des Besucherzentrums mehrere Wohnmobile mitten in der Prärie parken. Die Schotterpiste da hinauf ist zwar ein wenig wild, aber sie lässt sich mit unserem Mobil ohne weiteres befahren. Der Geländevorsprung ist auch ausreichend breit, um dort oben drehen zu können. Schon sind wir oben und gesellen uns zu den dort bereits geparkten 4 Mobilen.

Die Aussicht ist hier oben ganz ordentlich, es ist schön ruhig und wir sind froh, dass man uns hier oben stehen lässt. Zum Glück haben wir auf dem letzten Stellplatz bei den Tanks noch einmal alles auf Vordermann gebracht, sodass wir es hier mindestens einmal 2 Tage aushalten. Darüber hinaus sind an dem 100 m weiter gelegenen Parkplatz Toiletten, da halten wir mit unserem Schwarzwasser vielleicht auch drei Tage durch.

Der Ausblick von der Schotterfläche ist nicht von schlechten Eltern.

Und auch die Sonnenuntergänge können sich sehen lassen.

Wir sehen uns auch einmal das Besucherzentrum an, doch das ist leider geschlossen.

 

Obwohl Michael dachte, die Location eigentlich gut vorbereitet zu haben, schnallt er vor Ort erst einmal gar nicht, wo wir hier eigentlich stehen. Erst als Angelika bei einem der Parkwächter einen kleinen Lageplan ergattert, sind wir im Bilde, wo wir stehen und wo es morgen ggf. die Tickets für den Caminito del Rey gibt. Auf dem Plan sehen wir auch, dass es bis zu dem Tunnel, der von der Hauptstraße in Richtung Ticketcenter des Caminito del Rey führt, von hier oben etwa 2,3 km Wegstrecke sein dürften.

 

Wir machen nun aber erst einmal Pause, danach das Mittagessen und bleiben dann bis zum Nachmittag im bzw. am Auto. Dann geht es per pedes zu einem Erkundungsgang hinunter bis an den Nordeingang des Caminito del Rey, wo wir zwei schlechte Nachrichten bekommen. Eine davon ist, dass der Wind in den nächsten Tagen zunehmen soll und bei zu großen Windstärken eine Begehung aus Sicherheitsgründen nicht möglich ist. Das sind ja schöne Aussichten. Doch davon berichten wir euch auf den folgenden Unterseiten.  

 

Tatsächlich frischt der Wind im Laufe des Nachmittags noch deutlich auf, was wir aber auf unserem Rückweg gar nicht so bemerken, weil die Straße durch die Berge und das Grün meist im Windschatten liegt. Erst oben auf dem kahlen Geländerücken, wo unser Wohnmobil steht, spüren wir das dann richtig deutlich.

 

Hinter unserem Wohnmobil steht inzwischen ein Wohnmobil mit Ravensburger Kennzeichen. Wir kommen mit dem Pärchen dieses Fahrzeugs schnell ins Gespräch und tauschen uns aus über die bisherigen Erfahrungen und Erlebnisse aus. Rudi und Petra, so heißen die beiden, sind wie wir ca. 8 Wochen unterwegs, sind aber eine Woche früher losgefahren und waren unter anderem auch in Portugal.

 

Da kann man einiges lernen, was man jetzt oder auch in einem zukünftigen Urlaub gut gebrauchen kann und so wird es eine etwas längere Unterhaltung. Einsetzender Nieselregen und der kühle Wind beenden dann unseren abendlichen Plausch und wir ziehen uns in unsere Fahrzeuge zurück.