Mittwoch, 30.10.2024, Stadtbummel durch Cáceres
Die Altstadt von Cáceres ist gespickt mit historischen Gebäuden (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Der Sternenbogen (Arco de la Estrella) mit dem östlichen Zugang zur oberen Altstadt, aufgenommen von der Plaza Mayor.
Der Sternenbogen (Arco de la Estrella) mit dem östlichen Zugang zur oberen Altstadt. Aufgenommen von der Calle Arco de la Estrella blicken wir hier in Richtung Plaza Mayor.
Die Kathedrale, Concatedral de Santa María de Cáceres an der Plaza Santa María. Die gotische Kathedrale mit Glockenturm und Stadtblick wurde im 15. Jahrhundert erbaut und beherbergt die Skulptur des Schwarzen Christus.
Palacio de los Golfines de Abajo (Fundación Tatiana) auf der Nordseite der Plaza de San Jorge und gegenüber der Iglesia de San Francisco Javier. Bei der eng ständigen Bebauung braucht man eine ganze Weile, bis man die Puzzleteile in den Altstädten Spaniens alle sortiert hat.
Detailaufnahmen der Plaza de San Jorge mit dem Treppenaufgang zur Iglesia de San Francisco Javier.
Die Plaza de San Jorge mit Blick auf die Iglesia de San Francisco Javier.
Wir folgen der Callejón de la Monja, die westlich der Iglesia de San Francisco den Berg hinauf führt und erreichen die Plaza de las Veletas und etwas weiter westlich die Plaza de San Mateo. Wohin man auch blickt, hier reiht sich ein historisches Gebäude an das andere und man kommt aus dem Staunen einfach nicht heraus.
Der Palacio de los Cáceres-Ovando mit dem Torre De Las Cigüeñas (Störche) an der Plaza de las Veletas.
Hat man die Iglesia de San Mateo erreicht, dann befindet man sich am höchsten Punkt der Altstadt.
Convento de San Pablo, bzw. das Kloster San Pablo ist ein Klausurkloster der Franziskanerinnen und wurde auf einer alten Einsiedelei erbaut. Der Bau ist im 15. Jahrhundert dokumentiert und besteht aus spätgotischen Stilelementen. Das Kloster San Pablo ist in der Stadt vor allem für seine Backwaren bekannt.
Museo Provincial de Cáceres von der Straße Cjón. del Gallo aus aufgenommen. Lokales und nationales Geschichtsmuseum mit archäologischen und kulturellen Exponaten in Räumen des 16. und 17. Jahrhundert.
Das Museo Provincial de Cáceres von der Straße Cjón. del Gallo aus aufgenommen.
Patio des Museo Provincial de Cáceres, das lokale und nationale Geschichtsmuseum mit archäologischen und kulturellen Exponaten in Räumen des 16. und 17. Jh.
Bronzezeitliche Spiralmuster, Steintafeln im Museum Cáceres.
Ganz ähnlich wie in vielen Weißen Dörfern Spaniens stattet man auch hier die engen Gassen mit prächtigem Grün aus.
Und wenn das prächtige Grün dann noch solch eine Blütenpracht hervorbringt, liebt man es umso mehr.
In der mittelalterlichen Altstadt von Cáceres liegt das Museo de Cáceres. Das Museum im Palacio de las Veletas zeigt nicht nur archäologische Fundstücke aus der spanischen Region Extremadura; es beherbergt neben ethnografischen Objekten auch eine umfangreiche Sammlung spanischer Kunst mit Werken von El Greco bis Picasso. Ein Highlight des Museums ist zudem eine in den Fels gehauene Zisterne, die „Aljibe Andalusí“ aus der Zeit der arabischen Besetzung der Stadt. An kaum einem anderen Ort treffen so viele Jahrhunderte spanischer Geschichte aufeinander, wie in diesem Museum.
Unter der muslimischen Herrschaft befand sich in diesem Bereich (dann wohl über der Zisterne) eine Moschee.
Auf dem Weg zurück in den unteren Teil der Altstadt haben wir eigentlich gehofft, dass wir dort einmal auf eine hübsche Ladenzeile mit Galerien, Cafés und Andenkenläden stoßen würden. Aber in der Hinsicht findet man gar nichts. Und alle Geschäfte, wo man einmal etwas einkaufen könnte, liegen in der Neustadt, aber da mit einem Wohnmobil zu halten ist fast unmöglich.
Als wir zum Wohnmobil zurückkommen,
steht auf dem Parkplatz nur noch unser Fahrzeug. Das bedeutet meist nichts Gutes. Schon kurz nach unserer Ankunft kommt dann auch ein Polizist und meint, dass wir hier nicht stehen dürften, das
sei ein Busparkplatz. Aber er ist sehr freundlich. Warum nur haben die beiden Streifen am Vortag nichts gesagt? Unsere Campernachbarn meinten später, er habe unser Nummernschild notiert. Da wir
allerdings keinen Strafzettel am Auto haben, können wir hoffen, dass es gut ausgegangen ist. Wir hätten einfach mal gründlich nach der Beschilderung sehen müssen, statt vor dem Regen ins Auto zu
flüchten und uns blind auf die anderen Camper zu verlassen.
Der gestern noch überfüllte eigentliche Stellplatz hat sich nun ebenfalls geleert und wir können noch schnell entsorgen. Die Meldungen im Netz, wonach Obdachlose im Umfeld des Stellplatzes Quartier genommen haben, stimmen übrigens. Aber die tun niemandem etwas, sind auch nicht aufdringlich und insofern sollte man sich von diesen Leuten nicht abhalten lassen, hier zu stoppen. Denn die Stadt ist wirklich sehenswert.
Gegen 12:30 Uhr sind wir wieder startklar und brechen auf in Richtung Mérida.
Die Entfernung zwischen Salamanca und Sevilla beträgt rund 530 km. Fährt man die Ruta de la Plata, dann drängen sich zwischen diesen beiden großen Städten die kleineren Städte Mérida und Cáceres als Zwischenstopp geradezu auf. Wer nur zwei bis drei Wochen Zeit hat, der wird sich möglicherweise für eine der beiden Städte entscheiden wollen. Wer vor allem an römischen Ruinen interessiert ist und Geländeanstiegen gerne aus dem Weg geht, der ist in Mérida besser bedient. Wer eine Stadt mittelalterlicher Prägung mit vielen engen Gassen und malerischen Treppenaufgängen vorzieht, der ist in Cáceres besser bedient. Uns kam Cáceres wie ein großes Dorf, Mérida dagegen wie eine kleine Großstadt vor, mit allen Vor- und Nachteilen. In der deutschsprachigen Broschüre des Fremdenverkehrsbüros sind über das Jahr verteilt eine ganze Reihe von Veranstaltungen aufgeführt. Für uns wären insbesondere die Semana Santa (Karwoche) und der mittelalterliche Markt Mercado Medieval de las Tres Culturas im November von Interesse. Schauen wir mal, ob wir das irgendwann einmal hinbekommen.
Michael traut es sich kaum noch zu sagen. Wir hatten auch in Cáceres wieder einmal zu wenig Zeit und das gilt im Übrigen auch für die Korkeichenwälder im Umland. Auch die wären sicherlich ein lohnendes Ziel, wenn man denn wüste, wo die zu finden sind.