Übersichtskarte Donostia-San Sebastián (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Mittwoch, 23.10.2024 und Donnerstag, 24.10.2024, Donostia - San Sebastian
Schon um 6:00 Uhr verlassen wir Vieux-Boucau-le-Bains in Richtung San Sebastián. Wir fahren direkt auf die Autobahn, alles
andere macht hier unten trotz Maut keinen Sinn. Der Weg bis zur Autobahn ist beschwerlich genug. Die Straße ist eng, dazu kommen Baustellen, 30er-Zonen, jede Menge Kreisel, Fahrbahnschwellen und
20 km Strecke und das alles im Dunkeln. Wir sind froh, als wir die A-63 endlich erreichen. Auf der Autobahn lässt es sich erst einmal ganz entspannt fahren, wenngleich bereits ordentlich Verkehr
ist. Kurz vor der spanischen Grenze nimmt der Verkehr dann deutlich zu, vor allem Lkw sind zahlreich unterwegs. So richtig heftig wird es im Baskenland. Die vielen Berge machen die Lkw mal
langsam, mal schnell, die überholen sich dann gegenseitig und blockieren die Überholspuren. Dazu teilen sich dann auch die Autobahnen noch mehrfach und wir müssen aufpassen, dass wir nicht falsch
abbiegen. Der heißeste Tanz steht uns aber in San Sebastián bevor. Ein Verkehr wie in einer Großstadt, überall stauen sich die Fahrzeuge, der Verkehr eingezwängt in enge Täler wird über
abenteuerliche Zuführungen von einer Schnellstraße auf die nächste umgeleitet. Ohne Navi hätten wir längst umgedreht, aber auch mit Navi verfahren wir uns zweimal.
Trotz der ganzen Fallstricke sind wir dann aber doch wie geplant gegen 08:00 Uhr am Stellplatz in San Sebastián. Der befindet sich im Nordwesten der Stadt unweit der Berio Pasealekua. Der Platz ist rappelvoll, alles schläft natürlich noch. Wir fahren hinein und sehen erst einmal keine Lücke für unseren Brummer. Aber dann sehen wir doch zwei freie Plätze und schon stehen wir. Die Parklücken reichen für Fahrzeuge bis gut 7 m, also haben wir keine Probleme. Die Fahrzeuge stehen schon dicht beieinander, aber wir haben schon so eng gestanden, dass wir kaum aus dem Auto kamen, das ist hier auf den meisten Plätzen nicht der Fall.
Der Platz ist ein wenig schräg, aber mit Keilen ist das gut auszugleichen. Inzwischen kostet der Platz 5 €, das ist immer noch ein sehr fairer Preis für diese Lage und unter Beachtung der Größe der Stadt. Natürlich geht es hier in den Morgenstunden zu wie im Taubenschlag, aber das endet zwischen 10:00 und 11:00 Uhr, denn dann fährt fast niemand mehr weg, das wussten wir und das ist auch der Grund, warum wir so früh angefahren sind. Nach zwei sehr ruhigen Nächten können wir sagen, dass man hier wirklich gut aufgehoben ist. Der Platz ist an zwei Seiten von steilen Felswänden umgeben. Könnte sein, dass das hier einmal ein Steinbruch gewesen ist.
Mit dem Automaten haben wir wieder einmal unsere Probleme. Man muss das Kennzeichen eingeben, aber die Anweisungen kommen nur in Spanisch. Nach vielem Tasten drücken gelingt uns endlich die Sprachumstellung auf Englisch und dann wissen wir auch was zu tun ist. Der Automat nimmt sowohl Münzen als auch Kreditkarte an, da muss man eine Auswahl treffen. Er gibt allerdings kein Wechselgeld heraus. Deshalb immer passend zahlen.
Donostia-San Sebastián (baskisch Donostia) ist die Hauptstadt der Provinz Gipuzkoa in der spanischen Autonomen Gemeinschaft Baskenland. Sie liegt etwa 20 km westlich der französischen Grenze im Bogen des Golfs von Biskaya. Mit fast 190.000 Einwohnern ist sie die drittgrößte Stadt des Baskenlandes.
San Sebastián liegt im äußersten Norden der Iberischen Halbinsel an der Bucht La Concha (deutsch: Die Muschel), deren Name von ihrer auffälligen Form herrührt. Die Mündung der Bucht wird durch die Felsmassive des Monte Igueldo und des Monte Urgull begrenzt, in der Ausfahrt selbst liegt die kleine Felseninsel Santa Clara. Der weitläufige Bogen der Bucht mit der Strandpromenade und der zwischen La Concha und der Mündung des Flusses Urumea gelegene Parte Vieja-Alde Zaharra (deutsch: Altstadt) sind bekannte Touristenattraktionen.
Das Klima ist maritim, mit milden Wintern und kühlen Sommern. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt übrigens über 1500 mm. Das ist in etwa doppelt so viel wie im Westen Deutschlands (überwiegend Wikipedia entnommen).
Längst ist unsere Neugier erwacht und wir können es kaum erwarten, bis wir endlich fortkommen. Bis wir abmarschbereit sind, wird es dann aber doch 10:00 Uhr. Vom Stellplatz aus geht es auf die Straße Berio Pasealekua, dann weiter in Richtung Europa Plaza, dort am Kreisel vorbei in die Fußgängerzone und dann immer weiter geradeaus in Richtung der palmengesäumten Plaza Jose Maria Sert.
Auf der Plaza Jose Maria Sert legen wir eine kurze Rast ein, nicht dass das nötig wäre, aber sie gefällt es uns einfach gut.
Nach der kleinen Pause laufen wir in einem Rutsch durch bis an den Strand bzw. die Bahia de la Concha, die „Muschelbucht“. Die Bezeichnung bezieht sich auf die halbrunde Form der Bucht, nicht auf Muschelvorkommen. Im Bildvordergrund sehen wir den Ondarreta Strand und dahinter bzw. westlich davon den 180 m hohen Monte Igueldo, auf den man mit einer Standseilbahn (Funicular) hinauffahren kann. Das stellen wir aber erst einmal zurück, denn unser Weg führt jetzt nach Osten, in Richtung Stadtzentrum.
Und noch ein Blick nach Westen in Richtung Monte Igueldo, hier einmal mit dem herrlichen Sandstrand. Wir benötigen mehr als eine Stunde bis in die Altstadt. Wer stramm läuft, bewältigt diese Wegstrecke in der halben Zeit, aber das stramme Laufen haben wir uns mit dem Eintritt in die Rente abgewöhnt.
Blick nach Osten. Hier sieht man die halbrunde Form der Muschelbucht, den schönen Sandstrand und das herrlich blaue Meer. Die vorgelagerte Halbinsel des Monte Urgull (hinten links) gibt dem Strand zusammen mit der Insel Santa Clara einen gewissen Schutz.
All die schönen Aussichten lassen uns ziemlich herumgammeln und wir werden ständig langsamer. Das Einzige, was hier in unmittelbarer Nähe des Strandes stört, ist die doch recht laute Uferstraße, die intensiv vom Verkehr genutzt wird.
Wir überqueren die Straße und laufen den kleinen Anstieg hinauf zum Palacio de Miramar (Paseo Miraconcha) bzw. dem Herrenhaus Palacio Miramar.
Wie immer man das Anwesen auch nennen möchte, der Palast von 1893 bzw. das einstige Sommerschloss der Königin María Cristina von Spanien ist ein stattliches Anwesen. Die Gärten sind der Öffentlichkeit zugänglich, aber das Gebäude selbst wird nur zu besonderen Anlässen geöffnet. Hier finden z. B. die Sommerkurse der Universität des Baskenlandes statt.
Ein wirklich schöner Ort mit traumhaftem Blick auf die Bucht. Nach diesem kurzen Ausflug geht es wieder hinunter auf die Promenade entlang der Conchabucht. Am linken Bildrand sieht man die Isla de Santa Clara.
Auf der breiten Promenade lässt es sich wunderbar flanieren, den Strand und das Meer hat man dabei immer fest im Blick.
Ein Hotel hat sich ebenfalls einen der begehrten Plätze mit königlichem Ausblick gesichert.
Die Uferpromenade hat man mit schmiedeeiserner Kunst begrenzt.
Darüber hinaus werten stattliche Leuchter die Promenade auf. Im Bildhintergrund sehen wir den zweiten Hausberg der Stadt, den 125 m hohen Monte Urgull. Anders als beim Monte Igueldo fährt hier keine Standseilbahn den Hang hinauf, hier müssen schon die eigenen Beine bemüht werden.
Östlich der Promenade schließt der Alderdi Eder Park an. Jetzt im Winter ist er einfach nur schön anzuschauen, aber im Sommer spendet er hochwillkommenen Schatten.
Auf zahlreichen Bänken können es sich Einheimische wie Besucher gemütlich machen.
Jenseits des Alderdi Eder Parkes befindet sich das Rathaus von San Sebastian (Bildhintergrund).
Und natürlich schauen wir uns auf dem Weg in die Altstadt auch die Gipuzkoa Plaza unweit östlich des Alderdi Eder Parkes an.