mercado Artesanía El Postigo

Kunsthandwerk und mehr......

Sonntag, 03.11.2024, Sevilla - 3. Besuchstag

Diese Detailkarte zeigt den letzten Teil unserer Lauftrecke vom 03.11.2024, beginnend an der Banco de Espana und endend auf dem Stellplatz. Es sieht immer so wenig aus und am Ende ist es dann doch eine ganz schöne Strecke.

Am rechten Bildrand befindet sich an der Plaza de San Francisco 17 die Banco de España. Zu beiden Seiten des Gebäudes fallen schon von Weitem die quaderförmig zugeschnittenen Laubbäume ins Auge.

Brunnen an der Plaza de San Francisco und unweit der Banco de España.

Die Plaza del Cabildo ist das Werk des Architekten Joaquín Barquín y Barón und ist auf einem halbkreisförmigen Grundriss angeordnet, der aus einer Reihe von Arkaden besteht, die vom sevillanischen Maler José Palomar mit Fresken bemalt worden sind und von Marmorsäulen getragen werden.

Über den Bögen sind bis zu drei Stockwerke errichtet. Im Inneren des halbkreisförmigen Platzes befinden sich ein Brunnen, verschiedene Geschäfte und ein etwa 50 m langer Abschnitt der Sevilla-Mauer. Im Gegensatz zu seiner Lage ist er ein sehr ruhiger Platz. Am Sonntag Morgen wird es jedoch geschäftig, wenn auf dem Platz der Numismatik- und Philateliemarkt stattfindet, auf dem man Briefmarken, Banknoten, Münzen, Medaillen und Mineralien kaufen kann.

Die Lonja Municipal de Artesanía El Postigo, befindet sich im Zentrum von Sevilla neben dem Arco del Postigo del Aceite, einem der bedeutendsten Tore der Stadt, und nur wenige Meter von der Kathedrale und der Giralda entfernt.

Sie beherbergt den einzigartigen Kunsthandwerkermarkt El Postigo.

Auf dem Markt gibt es ein großes Angebot an Arbeiten (20 Handwerksbetriebe), das von Modeschmuck und Schmuck über Modeaccessoires aus Leder, Textilien, Seide, Blumen, Papier, Holz bis hin zu Deko-Artikeln aus traditioneller Keramik, Mosaiken, Emaille, Gravuren reicht. 

Der Raum ist wie eine Kunstgalerie gestaltet, so dass die Besucher beim Bummeln die Aussicht genießen und gleichzeitig die im alten Híspalis (römische Bezeichnung für Sevilla) geleistete Handwerksarbeit betrachten können. Dazu kommt eine Reihe von zeitgenössischen Kreationen, die die Dualität, die in diesem Markt koexistiert, hervorheben: traditionelle Handwerkskunst und avantgardistisches Design.

Uns haben insbesondere die Keramikarbeiten im ersten Stock des Gebäudes gefallen.

Das Ehemalige Coliseo-Theater (Edificio Coliseo) befindet sich auf dem letzten Abschnitt der heutigen Avenida de la Constitución, ganz in der Nähe des ehemaligen Stadttores Puerta de Jerez. Das Gebäude, gilt als eines der wichtigsten Werke im regionalistischen Stil. Es finden sich die üblichen Architekturelemente des sevillanischen Regionalismus, darunter Sichtziegel, Kacheln an der Fassade und glasierte Dachziegel auf den Ecktürmen. Ursprünglich war der Bau als Lichtspieltheater konzipiert, wurde jedoch später in ein Theater umfunktioniert. Im Jahre 1979 wurde das Ehemalige Coliseo-Theater zum Sitz eines Kreditinstituts. Nach seinem Verkauf im Jahr 2002 und seiner anschließenden Restaurierung sind in ihm heute Büroräume der Regionalregierung von Andalusien untergebracht.

Am Restaurant Buga Ramen kommen wir rein zufällig vorbei und es lockt uns wegen einiger bunter Farbtupfer an. Als Michael sich an den Scheiben die Nase platt drückt sieht er, das es drinnen ganz interessant aussehen könnte und geht einmal rein.

Als Kritik lesen wir im Netz: Buga Ramen ist ein japanisches Restaurant mit einer einzigartigen Inneneinrichtung, die die Gäste in ein Anime-inspiriertes Ambiente (Anime - japanische Zeichentrickfilme) eintauchen lässt. Rezensenten loben das hochwertige Essen und empfehlen insbesondere Gerichte wie Duck Bao und Tan Tan Ramen. Der Roboter-Server, der das Essen liefert, trägt zum unterhaltsamen Erlebnis bei, obwohl einige Rezensenten gelegentliche Serviceprobleme in Spitzenzeiten erwähnen. Trotzdem bietet Buga Ramen köstliche japanische Küche zu vernünftigen Preisen, was es zu einem Muss für Anime-Enthusiasten und Feinschmecker gleichermaßen macht. Michael gefällt jedenfalls, was er da sieht. Und das muss natürlich fotografisch festgehalten werden.

Leider sind die Betreiber not amused und gebieten Michael Einhalt. Schwer zu sagen warum. Vielleicht will man die Privatsphäre der Besucher schützen. Japaner sind ja eher zurückhaltende Menschen mit gutem Benehmen. Davon abgesehen sind die Bilder bestimmt keine schlechte Werbung und weil wir der Kundschaft bestimmt nicht despektierlich mit dem Foto auf den Pelz gerückt sind, zeigen wir hier einmal wie es drinnen aussieht.

Wir orientieren uns nun wieder in Richtung Rio Guadalquivir, wo wir mehrere Ausflugsboote beobachten.

Zum wiederholten Male geht es am Goldturm vorbei in Richtung Trianabrücke.

Dabei fällt unser Blick auch auf das gegenüberliegende Flussufer im Stadtteil Triana.

In Triana halten wir uns heute nicht lange auf sondern laufen in südliche Richtung auf den Stadtteil Los Remedios zu. In der Calle Asunción stoßen wir auf einen kleinen Flohmarkt. Hier stehen vereinzelte Stände über eine längere Wegstrecke verteilt. Gut möglich, dass die Reihen heute Morgen noch vollständig geschlossen waren. Aber wir können einfach nicht überall gleichzeitig sein. 

Unser letzter Besichtigungspunkt ist das Messegelände. Dabei handelt es sich nicht um eine Ansammlung multifunktionaler Großhallen, wie wir sie aus unseren Breiten kennen. Vielmehr ist dieses Gelände eine recht große , aktuell etwas trostlose Freifläche, die unter anderem für das Frühlingsfest die (Feria de Abril) bereitgehalten wird.

 

Die Feria de Abril ist eines der internationalsten und beliebtesten Volksfeste Sevillas. 1847 als Viehmarkt ins Leben gerufen, gewann der Volksfestcharakter immer mehr an Gewicht und verdrängt schließlich den Handelsteil. Für die Sevillaner ist die alljährliche Teilnahme ein Muss. Eine Woche lang werden die über Tausend Buden des Festgeländes zum zweiten Zuhause der Bewohner Sevillas. Dort treffen sie sich und feiern gemeinsam bis in die Morgenstunden.

 

Sevillas Feria beginnt am Samstag mit dem Einschalten und der „Nacht des Fisches“, dem Abendessen, das die Eröffnung der „Casetas“ oder der großen Festzelte markiert, die im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stehen. Um Mitternacht versammeln sich die Menschenmengen, um zuzusehen, wie die Lichter an den Toren des Jahrmarkts angezündet werden. Eine Woche später endet alles mit einem spektakulären Feuerwerk über dem Guadalquivir

Das Messegelände im Viertel Los Remedios verwandelt sich in eine kleine Stadt, in der alle Straßen nach sevillanischen Stierkämpfern benannt sind. Das Messegelände oder „Real“ ist in fünfzehn Straßen unterteilt, die von Straßenlaternen beleuchtet und mit dem gelben Sand bedeckt sind, der in Stierkampfarenen verwendet wird. Insgesamt beherbergt das Messegelände mehr als 1.000 Casetas, deren einzigartiger Stil vom Maler Gustavo Bacarisas erfunden wurde. Leinwände mit rot-weißen oder grün-weißen Streifen und Rüschenvorhänge bieten Schutz für Holztische und Stühle. 

 

Die Tore des Messegeländes, die jedes Jahr einem anderen Wahrzeichen der Stadt Tribut zollen, werden von Tausenden von Glühbirnen beleuchtet. Sie können bis zu 50 Meter hoch sein. Die Tage der Feria werden damit verbracht, dass Menschen Musik hören, Gitarre spielen, Sevillanas tanzen, Schinken, Garnelen und Buñuelos essen und Rebujitos trinken. Und die Feria wäre nicht die Feria ohne eine Schüssel Puchero-Brühe mit einem Schuss Sherry, um neue Energie zu tanken und die Party am Laufen zu halten.

Wie man hier sieht, dient ein kleiner Teil des Geländes in Zeiten, in denen es nicht für Festivitäten benötigt wird auch als kostenloser Stellplatz. An unserem Besuchstag standen hier immerhin 12 Fahrzeuge. Man weiß halt nicht, wie sicher die Sache ist und bevor man hunderte Euro Verlust wegen Diebstahls oder Fahrzeugbeschädigungen riskiert, steht man auf einem überteuerten kostenpflichtigen Stellplatz dann doch um einiges sicherer.