Donnerstag, 31.10.2024, Besuch der Römerstadt Mérida
Die Karte zeigt die Altstadt von Mérida mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und der Lage der beiden Stellplätze (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Das Amphitheater von Mérida ist ein römisches Amphitheater in der römischen Kolonie Emerita Augusta – dem heutigen Mérida in Spanien.
Es hat eine elliptische Form mit einer Länge von 126 Metern und einer Breite von ca. 100 Metern. Das Amphitheater war bei großen Teilen der Gesellschaft beliebter als das Theater, da hier die blutigen Tier- und Gladiatorenkämpfe stattfanden. Das Gebäude umgibt eine elliptische Arena und bietet 15.000 Zuschauern Platz. Es ist wie das Theater in drei Ränge gegliedert. Nur der unterste Rang ist erhalten geblieben, die oberen beiden wurden als Steinbruch genutzt und abgetragen.
Die Maße der eigentlichen Arena betragen 64 Meter mal 44 Meter. Die sandbedeckte Arena hatte eine Fossa Bestiaria, die mit Holz und Sand bedeckt war. Diese Fossa wurde verwendet, um Tiere unterzubringen, bevor sie in die Arena entlassen wurden.
Das römische Amphitheater wurde im Jahr 8 v. Chr. fertiggestellt und liegt heute in Trümmern. So manche Stadt würde sich wünschen, sie
könnte ihren Besuchern derlei Trümmer präsentieren.
Hier befinden wir uns nun im Römischen Theater. Das Amphitheater wurde zusammen mit dem Römischen Theater als Teil eines Unterhaltungskomplexes gebaut. Der Bau wurde durch den Konsul Marcus Vipsanius Agrippa in Auftrag geben und vermutlich zwischen 16–15 v. Chr. eingeweiht, worauf eine Inschrift hinweist. Eine weitere Inschrift belegt eine Restaurierung unter Kaiser Hadrian. Es wurde im antiken Rom für römische Theateraufführungen genutzt.
Es ist eines der spektakulärsten Bauwerke der Stadt und ist seit 1933 Spielstätte des Festivals des klassischen Theaters, womit es seine ursprüngliche Funktion wiedererlangt hat. Es besteht aus einer Tribüne (cavea) mit einer Kapazität für 6000 Zuschauer, die in drei Bereiche unterteilt ist.
Die beiden unteren Bereiche sind gut erhalten bzw. wiederhergestellt, während der obere (summa) stärker gelitten hat. Ein weiterer Bereich ist die orchestra, in der bei Aufführungen der Chor untergebracht war.
Daneben gibt es noch die Bühne (pulpitum) und dahinter das Bühnengebäude (scaenae frons), das als Kulisse diente und mit die schönste und charakteristischste Ansicht des Theaters bietet. Es besteht aus korinthischen Marmorsäulen, in deren Zwischenräumen Skulpturen aufgestellt sind.
Nachdem das Theater in der Spätantike aufgegeben wurde, wurde es langsam mit Erde bedeckt, wobei nur
die oberen Sitzreihen (summa cavea) sichtbar blieben.
Hier sehen wir vermutlich eine alte Römerstraße. Nicht gerade eine Wohltat über solche Straßen mit einem Pferdefuhrwerk Hunderte von Kilometern zurückzulegen.
Was Mérida angeht, hatten wir deutlich zu wenig Zeit und angesichts der immer wiederkehrenden Niederschlagsereignisse auch keine Muse gemütlich durch die Stadt zu laufen. Insbesondere von den kleineren Bauwerken haben wir wenig gesehen. Auch die Besichtigung von Dianatempel und Forum, der Área arqueológica de Morerías, der Alcazaba de Mérida, des Casa del Mitreo, Los Columbarios sowie der Puente Romano (Römerbrücke) über den Rio Guadiana fielen ins Wasser. Da bleibt also wirklich noch viel zu entdecken und deshalb sollten wir uns das unbedingt noch einmal bei schönem Wetter und mit der notwendigen Ruhe ansehen.
Eine Stunde wollte Michael wegbleiben, am Ende sind es denn zwei, die Ruinen sind einfach zu interessant. Gegen 10:30 Uhr ist Michael zurück am Womo. Nun wird die VE erledigt, das Fahrzeug in betriebsbereiten Zustand versetzt, die Stellplatzgebühr bezahlt und dann geht es gegen 11:00 Uhr aus der Stadt heraus, auf die Autovia Ruta de la Plata, der wir schon seit geraumer Zeit folgen. Sie verbindet über eine Strecke von 809 km die Küstenstadt Gijon (Asturien) mit Sevilla, der Hauptstadt der autonomen Region Andalusien.
Wie schon in Salamanca fahren wir heute nicht direkt nach Sevilla, sondern verbringen den nächsten Regentag auf einem kostenlosen Übernachtungsplatz unweit der Großstadt, um am Ankunftstag möglichst noch den ganzen Tag für einen ersten Stadtbummel durch Sevilla nutzen zu können. Bis zu unserem heutigen Tagesziel Monesterio sind es ziemlich genau 100 km, dann bleiben uns morgen noch einmal weitere 100 km und wir sind in Sevilla.
Der kostenlose Stellplatz am nördlichen Eingang von Monesterio am Spar-Supermarkt (Quelle: OpenStreetMap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Gegen 13:00 Uhr treffen wir vor Ort ein und finden den eigentlichen Stellplatz voll belegt vor.
Immerhin können wir jetzt erst einmal entsorgen (blaue Fläche, rechts im Bild). Hier gibt es Strom und der Platz liegt unweit der Autovia an der wichtigsten Nord-Süd Magistrale im westlichen Spanien.
Die Grau- und Schwarzwasserentsorgung, Trinkwasseranschluss hinten an der Betonmauer. Trink- und Schmutzwasser sind
ordentlich getrennt und auch wenn der Platz nicht besonders schön und auch nicht allzu weit von der Straße entfernt ist, kann man hier doch eine ruhige Nacht verbringen.
Links bzw. oben im Bild der Trinkwasseranschluss etwas versteckt an der Betonmauer. Rechts bzw. unten im Bild, die Schwarzwasserentsorgung.
Da wir auf dem eigentlichen Stellplatz keinen Platz mehr bekommen, stellen wir uns auf die Schotterfläche südwestlich des Spar-Supermarktes. Hier stehen schon 5 weitere Womos und da hier mehr als genug Platz ist und auch keinerlei Verbotsschilder aufgestellt sind, sollte das eigentlich auch niemanden stören.
Wir machen Mittagessen, spülen, räumen ein wenig unser Fahrzeug auf und machen es uns anschließend bei TV- Begleitung gemütlich. Wie vorhergesagt bleibt es den ganzen Tag regnerisch und so haben wir natürlich auch keine Veranlassung, uns noch einmal groß zu bewegen.