Plaza de España

Jardines de San Sebastián und Paseo de Catalina

Freitag, 01.11.2024, Ankunft und erster Besuchstag in Sevilla

Nordöstlich des Parque de Maria Luisa schließt eines der Prunkstücke der Stadt, die Plaza de España an die Grünanlage an. Nachdem es nun zwei Tage fast durchgehend geregnet hat, sehen wir gerade als wir den Platz erreichen zum ersten Mal die Sonne wieder. Im Laufe des Morgens füllt sich der Platz mit Besuchern und anders als in Salamanca ist hier ein richtig großer Auflauf, was natürlich auch durch das verlängerte Wochenende begünstigt wird.

Unser Hinweg vom Stellplatz bis zur Puente de Isabel II bzw. der "Triana-Brücke".

Die Plaza de España ist einer der bekanntesten Plätze in Sevilla, vielleicht sogar Spaniens. Als Sevilla 1929 die Exposición Iberoamericana veranstaltete, wurden viele Gebäude für die Ausstellung im Parque de la Maria Luisa errichtet, unter diesen die Plaza de España von Aníbal González Álvarez-Ossorio (der ebenfalls leitender Architekt der Gesamtveranstaltung war).


Das Gebäude ist versehen mit Klinkern, Marmor und Keramiken, die ihm ein Aussehen in einer verspielten Mischung zwischen Renaissance und Barock verleihen.

Der Platz wird durch ein halbkreisförmiges Gebäude im Neomudéjarstil gebildet. Der Halbkreis hat einen Durchmesser von 200 Metern und soll eine Umarmung der ehemaligen lateinamerikanischen Kolonien durch Spanien symbolisieren. Außerdem zeigt die Öffnung des Halbkreises in Richtung Fluss, als Parabel (kurze und lehrhafte Erzählung) für den Weg, dem man folgen muss, um nach Amerika zu gelangen.

Die Oberfläche des Platzes beträgt 50.000 m², von denen 19.000 m² bebaut sind und die restlichen 31.000 m² offene Fläche darstellen.

Ringsum verläuft ein Kanal über eine Länge von 515 Meter. Dieser wird überquert von 4 Brücken, welche die vier alten Königreiche Spaniens (Kastilien, León, Aragón und Navarra) repräsentieren sollen.

Das riesige Gebäude und die vorgelagerten Aufbauten schmücken facettenreichen Keramiken. Man kann sich gar nicht satt sehen an soviel Pracht.   

Der passende Fächer zum Kleid ist in traditionsbewussten Kreisen Sevillas ein absolutes Muss. Bei Temperaturen von mehr als 40 Grad sorgt dieses Relikt aus vergangenen Zeiten immer noch für wohltuende Abkühlung. 

Ein mit prächtigem Säulengang ausgestatteter Aufgang zum Gebäude. 

Dem unteren Teil des Hauptgebäudes vorgelagert, befinden sich kleine Aufbauten, gewissermaßem säkulare Altäre mit Kachelornamenten (Azulejos), welche an die 48 spanischen Provinzen erinnern sollen und in alphabetischer Reihenfolge angeordnet sind.

Sie stellen Landkarten der Provinzen, Mosaike mit historischen Begebenheiten sowie die Wappen der Hauptstädte jeder Provinz dar.

Die Plaza de España war insgesamt das teuerste Ausstellungselement der Exposición Iberoamericana von 1929.

Von einer Kutsche aus lässt sich Sevilla sehr bequem besichtigen. Wie üblich ist das allerdings auch kein ganz billiges Vergnügen.

Auch mit einem Ruderboot kann man wunderbar die Parade der 48 spanischen Provinzen abnehmen. Wir verlassen nun die Plaza de España und laufen hinüber in die nahegelegenen Jardines del Prado de San Sebastián.

Nach der Plaza de Espana erreichen wir die Jardines de San Sebastián. Feinkörniger Untergrund verhindert ein schnelles Einsickern der Niederschläge, die in den letzten Tagen reichlich gefallen sein müssen.

Oh nein, schon der dritte Park nacheinander, wie langweilig, könnte man meinen. Doch dem ist keineswegs so. Mit einer eleganten Linienführung und einer gänzlich unterschiedlichen Bepflanzung bilden die Jardines de San Sebastián einen wunderbaren Kontras zum Parque de Maria Luisa aber auch zu den ebenfalls nicht weit entfernten Gärten des Real Alcázar de Sevilla.

Teichbecken und Wasserspiele in den Jardines de San Sebastián. Der Eintritt in den Real Alcázar de Sevilla ist übrigens kostenpflichtig und wie so oft muss man entweder digital reservieren oder lange Warteschlangen in Kauf nehmen. Beides kann uns, heute jedenfalls, auch bei aller Schönheit gestohlen bleiben. Wir werden hier auch außerhalb von Bezahlschranken und Warteschlangen bestens bedient.

An Real Alcázar de Sevilla kommen wir trotzdem nicht vorbei, denn der Königspalast stellt sich dem Besucher mit seiner gewaltigen Einfriedung derart in den Weg, dass der gezwungen ist sich ein ganzes Stück weit daran abzuarbeiten, eher er seinen Kurs unbedrängt fortsetzen kann. Und so bewegen wir uns nun notgedrungen entlang der östlichen Außenmauer des Palastes auf der Paseo de Catalina de Ribera in nördliche Richtung weiter.  

Zu sehr grämen muss man sich deshalb aber nicht. Ein begrüntes Mauerwerk und eine lange Reihe von Verkaufspavillons sorgen für Kurzweil. Alcázar ist übrigens der spanischer Begriff für eine Burg oder einen befestigten Palast, in dem der König lebt.

Und auch ein kleines Monument, unmittelbar vor der begrünten Mauer des Palastes platziert, ist schön anzuschauen. Es scheint allerdings etwas altersschwach zu sein, sonst hätte man nicht die vier Stützelemente angebracht.