Kosten und Allgemeine Informationen
Insgesamt haben wir in diesem Urlaub für Fahrtkosten, Verpflegung, Eintrittsgelder und Übernachtungen rund 2600 € (Gesamtkosten) ausgegeben, was Kosten von 54 €/ Tag entspricht. Damit liegen wir im unteren Drittel unserer bisherigen Reisen. Die 278 € für Übernachtungskosten (5,67 €/Nacht, vgl. obige Tabellen) zeigen, dass man in Spanien zumindest im Landesinneren günstig übernachten kann. Die entstandenen Kosten resultieren überwiegend aus Stadtbesuchen und selbst da kamen wir manchmal glimpflich davon (siehe Salamanca).
Solltet ihr unseren Tagessatz für die Gesamtkosten als Grundlage eurer Finanzplanung nehmen, denkt bitte daran, dass wir recht diszipliniert sind, was die Ausgabenseite angeht. Wer jeden zweiten Tag essen gehen und jedes interessante Objekt auch von innen sehen möchte, der wird bestimmt mit 20 bis 25 Prozent Mehrkosten kalkulieren müssen. Und dieser Tagessatz ist natürlich auch nicht zu erreichen, wenn man nur 14 Tage unterwegs ist.
Auch die Verpflegungskosten haben wir mittlerweile gut im Griff, weil wir alle nicht verderblichen Waren immer lange vor Reiseantritt besorgen, wenn
es gerade Sonderangebote gibt. An der Qualität machen wir dabei aber keine Abstriche. Unterwegs müssen wir uns dann nur noch mit Brot, Fisch, Fleisch- und Wurstwaren, Gemüse und Obst versorgen. Und manche dieser Artikel sind in Frankreich und Spanien günstiger als in Deutschland zu
bekommen.
Überrascht haben uns die spanischen Kraftstoffpreise. Dass die ein wenig günstiger sind als zu
Hause, wussten
wir. Dass die Automatentankstellen allerdings Diesel für unter 1,30 € anbieten, das hat uns dann doch angenehm
überrascht, unerfahren,
wie wir sind. Nachdem wir das aber geschnallt hatten, haben wir uns
stets bemüht,
diese günstigen Tankstellen ausfindig zu machen und dann sehr kostengünstig unterwegs zu sein.
Inzwischen hat der spanische Fiskus wohl einen ordentlichen Aufschlag von 11 ct auf den Diesel aufgeschlagen. Aber mit Preisen von nun etwas weniger als 1,40 € ist
das immer noch auszuhalten.
Die Straßenverhältnisse sind überwiegend ganz ordentlich, allerdings folgen gerade im ländlichen Raum viele Straßen unmittelbar der Geländemorphologie und da geht es dann munter rauf und runter. An Staus hatten wir einen einzigen in San Sebastian und der war nicht sehr umfangreich. Also kein Vergleich zu den katastrophalen Verhältnissen in Deutschland. Wir haben da aber auch Pech, weil wir in der Mitte Europas liegen und sehr viel mehr Verkehr hier durch muss. Die Politik hätte viel früher auf einen Lkw-Transport per Schiene setzen müssen, dann wäre uns manches erspart geblieben.
Mit Michaels Lieblingsthema Kurtaxe hatten wir ebenfalls keine Probleme. Die Tour war diesmal insgesamt etwas stadtlastig, was
unserer Unerfahrenheit und den fehlenden Sprachkenntnissen geschuldet ist. Das dürfte in Zukunft aber noch etwas besser werden.
Auch das Wetter hat uns wieder einmal überrascht, diesmal aber negativ. Wir hatten deutlich mehr Sonne und ein wenig höhere Temperaturen erwartet. Auch das dürfte überwiegend unserer fehlenden Reiseerfahrung geschuldet sein.
Fazit Spanien:
Unser Ziel war es, den Spätherbst und den beginnenden Winter in wärmeren Gefilden zu verbringen, um den Sommer etwas zu verlängern und die kalten Tage zu Hause zu minimieren. Da wir über Nordspanien angereist sind, hätten wir uns gerne auch diese Region inklusive der Picos de Europa einmal etwas genauer angesehen. Hier muss man sagen, dass wir da eigentlich vier Wochen zu spät dran waren. In Nordspanien haben wir nun aber gelernt, dass wir dort auch noch im Früh- und Spätsommer auf moderate Temperaturen treffen können, sodass wir diesen Landesteil im Rahmen einer separaten Reise erkunden können. Dass Spanien das gebirgigste Land Europas ist, haben wir selbst noch in Salamanca zu spüren bekommen, denn auch dort gab es noch nasskalte Tage. Erst südlich Salamanca erreichten wir dann die 20 Grad Grenze, was unserer Wohlfühltemperatur entspricht.
Dana, ein Wetterphänomen, das an der spanischen Mittelmeerküste gelegentlich Angst und Schrecken verbreitet, hat unsere Urlaubsplanung ordentlich durcheinandergewirbelt. Insbesondere waren Valencia, Murcia, aber auch Malaga und das zugehörige Hinterland mehr oder weniger betroffen. Verglichen mit den Einwohnern der entsprechenden Regionen waren wir nur minimal betroffen. Aber teils widersprüchliche Meldungen und fehlende Spanischkenntnisse verunsicherten uns doch einigermaßen, sodass wir einige Wochen täglich den Wetterbericht verfolgten, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Wir trafen Camper, die uns berichteten, dass sie vor wenigen Tagen auf einem Platz bei Malaga, den wir besuchten, in 30 cm hohem Wasser gestanden hätten und kurz vor der Evakuierung waren. Obwohl es dann in Andalusien die ganze Zeit ordentlich warm war, war durchaus der eine oder andere Regentag dabei und so mancher Camper erzählte uns, dass der diesjährige Winter atypisch für die Winter in Spanien sei. Allzu viel kann es trotzdem nicht geregnet haben, denn viele Talsperren in den Bergen im Hinterland waren fast leer.
Während wir nach der Katastrophe in Valencia fest entschlossen waren, die Region komplett zu meiden, verbesserte sich die Situation an den Autobahnen so sehr, dass uns Camper 4 Wochen später berichteten, es sei kein Problem mehr sei, die Autobahn zu befahren.
Während wir Anfänger dachten, die Küstenautobahn sei überwiegend Mautstrecke, fand unser Navi dann auf der Rückreise entlang der spanischen Mittelmeerküste zahlreiche Autovias, die kostenlos zu benutzen waren, sodass wir gänzlich ohne Maut bis Südfrankreich hochfahren konnten. Eine wichtige Erkenntnis, denn wir wollen irgendwann auch einmal Valencia und einige andere Orte besuchen und da ist es gut zu wissen, dass wir dort kostengünstig anreisen können.
Ursprünglich wollten wir 8 Wochen verreisen, wobei Michael von Anfang an klar war, dass das für diese Strecke schon ein ambitioniertes Ziel sein würde. Wir sind aber immer sehr flexibel. Wenn wir sehen, dass Dinge nicht funktionieren werden Prioritäten gesetzt und Besuchswünsche für die nächste Reise zurückgestellt. Schöner wäre es trotzdem gewesen, 10 Wochen zur Verfügung zu haben, dann hätte man die Tour recht bequem gestalten können. Wir müssen das einmal sacken lassen, da wird uns schon noch etwas einfallen.
Alles in allem sind wir insbesondere vom kulturellen Angebot spanischer Städte angenehm überrascht bis überwältigt und dabei haben wir von Madrid und Barcelona noch gar nichts gesehen. Da wir uns meist abseits der überlasteten Küstenregionen bewegt haben, hatten wir auch keine Probleme mit den Auswüchsen des Overtourism und die Spanier waren überwiegend recht freundlich. In drei Touristeninformationsbüros wurden wir ziemlich pampig behandelt, da hatte man das Gefühl, die Angestellten sitzen da nur ihre Zeit ab, um am Ende des Monats ihr Gehalt zu bekommen, aber das waren wirklich Ausnahmen. Generell haben wir Verständnis für den Unmut in puncto Übertourismus (solange er nicht in Gewalt umschlägt) und versuchen uns von solchen Orten so weit als möglich fernzuhalten. Barcelona würden wir uns aber trotzdem gerne einmal ansehen.