Donnerstag, 24.11.2022
Nachfolgend noch einige Impressionen aus der Cité.
Einkaufsstraße in der Cité.
Das Château Comtal ist gewissermaßen eine Burg in der Burg. Es liegt auf der Westseite der Cité (vgl. Kärtchen).
Malerisches Altstadtensemble.
Eigentlich eine einladende Werbung mit historischer Note, wenn das Tier darunter nicht wäre. Michael möchte nicht, dass das in denselben Töpfen schwimmt, in dem seine Speisen zubereitet werden. Blöde Angewohnheit, aber die Psychologie isst mit.
Street art.
Michael im Burggraben vor dem Château Comtal. Da sieht man einmal, wie hoch das Mauerwerk aufragt.
Im Burggraben vor dem Château Comtal.
Das Château Comtal von Norden aufgenommen. Schöne Aussichten von diesem Restaurant aus, wenn es im Sommer geöffnet ist.
Auf dem Weg in die Bastide Saint Louis in Carcassonne, links der Aude, also Rive Gauche.
Bastide ist die Bezeichnung für die im Mittelalter gegründeten und weitgehend in einem Zug erbauten Städte Okzitaniens, d. h. im Südwesten Frankreichs. Ihre Gründung
folgte wirtschaftlichen, politischen oder militärischen Überlegungen. Die Bastide in Carcassonne hat übrigens die Form eines unsymmetrischen Sechsecks. Daran ist dieser Bezirk gut zu
erkennen.
Kennzeichnendes Merkmal für die rund 400 hauptsächlich zwischen den Jahren 1222 und 1373 entstandenen Dorf- und Stadtanlagen ist ein streng rechtwinkliges
Straßenraster mit einem zentralen Marktplatz, der von Häusern mit Arkadengängen gesäumt wird. Außerdem ist die verteidigungsstrategisch günstige Lage auf einer Kuppe oder einem gegenüber dem
umliegenden Landschaftsprofil erhabenen Plateau charakteristisch. Bekannte Bastiden sind unter anderem Carcassonne (nicht jedoch die Festungsanlage, die außerhalb des Bereiches der ursprünglichen
Bastide liegt) sowie die andorranische Hauptstadt Andorra la Vella. Als größte Bastide gilt heute Villeneuve-sur-Lot in der französischen Region Nouvelle-Aquitaine. Rechtlich waren die Bastiden
bei der Gründung befestigte Dörfer mit Marktrecht (Wikipedia)
Wir verlassen die Cité am nördlichsten Punkt über einen Ausgang an einem Wehrturm und begeben uns über Pfade entlang des Burgbergs in Richtung der oberen Rue Trivalle. Auf Höhe der Rue Pierre Dupont befinden sich die "Fresque géante".
Weiter geht es in der Rue Trivalle in westliche Richtung auf die Alte Brücke (Pont Vieux) zu. Auch hier sind wir noch nicht in der Bastide angekommen. Die befindet
sich auf der anderen Seite des Flusses Aude (vgl. Kärtchen).
Die Rue Trivalle hat man größtenteils wirklich schön restauriert. Durchfahren möchte man mit einem Womo hier aber nicht unbedingt. Aber für Fußgänger ist es doch
recht gut gemacht und die meisten Gebäude sind auch hübsch anzuschauen.
Seien wir mal ehrlich. Etwas morbider Charme gehört im Süden doch eigentlich immer dazu, sonst fehlt einem doch etwas, oder etwa nicht? Ist das jetzt schon diskriminierend?
Immer noch in der Rue Trivalle nähern wir uns nun der Alten Brücke.
Hier haben wir sie endlich erreicht, die Pont Vieux. Blick zurück über die Pont Vieux bzw. Alte Brücke in Richtung Cité.
Die Pont Vieux bzw. Alte Brücke mit dem Flüsschen Aude.
Le Dôme, unmittelbar außerhalb der Bastide Saint Louis, an der Rue des 3 Couronnes.
Wir durchqueren die Bastide in Richtung Hafenbecken des Canals du Midi und Bahnhof.
Der Canal du Midi mit dem Hafenbecken von Carcassonne, unweit des Bahnhofs.
Schleuse am Hafenbecken von Carcassonne.
Der etwas unscheinbare Bahnhof von Carcassonne.
Eine der vielen rechtwinklig zueinander verlaufenden Gassen der Bastide.
Moderne Kunst als Lockmittel.
Das Portal "Portail des Jacobins" am Place Géneral de Gaulle, am südlichen Ende der Bastide.
Ein letzter Blick in Richtung der Cité mit dem Château Comtal. Da wir Mittelalterfeste mögen, wären wir gerne einmal im August hier, wenn Ritterfestspiele, die hier besonders gut zur Festung passen, stattfinden. Fragt sich nur, ob wir die Hitze und
den Rummel aushalten würden.
ACHTUNG DIEBE UNTERWEGS!
Auf unserem Rückweg zum Womo-Stellplatz haben wir in der Rue Michel Maurette (westlich unterhalb der Cité gelegen) noch eine Begegnung der unschönen Art. Am Straßenrand parkt ein deutsches Womo älteren Baujahrs. Zwei Frauen aus Niedersachsen stehen am Fahrzeug und räumen auf. Im Vorbeigehen starten wir einen kurzen Smalltalk, der aber jäh unterbrochen wird, als wir erkennen, dass sie die Scherben einer eingeschlagenen Fensterscheibe aufsammeln. Sie erzählen uns, dass ihr Fahrzeug gerade eben aufgebrochen worden ist. Als Wohnmobilbesitzer mit ähnlich schlechten Erfahrungen leidet man da direkt mit. Sie seien nur kurz joggen und maximal eine halbe Stunde weg gewesen. Als sie, zurückgekommen, am Fahrzeug hätten einsteigen wollen, seien zwei Ganoven aus dem Auto gekommen, hätten sie zur Seite geschubst und dann natürlich schleunigst das Weite gesucht. Der Verlust an Wertsachen hielt sich offenbar in Grenzen. Wirklich ärgerlich ist der Fahrzeugschaden, die Scheibe auf die Schnelle repariert zu bekommen ist relativ aufwändig.
Auf den ersten Blick ist es ziemlich erstaunlich, dass an dieser doch etwas abgelegenen Straße bei so kurzer Abwesenheit und am helllichten Tag gleich das Auto aufgebrochen wird. Michael hat sich nachträglich nochmal über Street View die Straße angesehen und festgestellt, dass dort des Öfteren Womos geparkt sind. Es scheint so zu sein, dass die Ganoven wissen, dass wegen der kurzen Entfernung zur Cité hier immer wieder Fahrzeuge abgestellt werden. Da scheint es naheliegend, die Straßen in dem Bezirk nach lohnenden Objekten abzusuchen. Und da die Leute in aller Regel dann mehrere Stunden unterwegs sind, können sie hier in aller Ruhe ausräumen.
Erschreckend auch, dass sie heute ein relativ altes, für Diebe eigentlich recht unattraktives Fahrzeug ausgeräumt haben. Offensichtlich gehen sie davon aus, dass überall was zu holen ist. Man kann also allen Besuchern nur raten, lieber das Geld für den Stellplatz auszugeben, als hinterher das Zigfache für den Ersatz des Diebesgutes und das beschädigte Fahrzeug aufwenden zu müssen.
Uns zeigt das wieder einmal, dass der Besuch der schönsten Stadt sich nicht lohnt, wenn man keine sichere Bleibe hat. Dann lieber den Tag am Womo vergammelt, als
hinterher, teuer und mühsam die Reparaturarbeiten organisieren zu müssen. Wir hoffen, die beiden Urlauberinnen haben den Schreck gut weggesteckt und planen schon wieder den nächsten
Trip.