Bolsenasee

Montag, 18.04. bis Donnerstag 21.04.2022

Am Ostermontag, dem 18.04.2022, fahren wir gegen 13:30 Uhr nach Bolsena. Auf der Regionalstraße geht es schnell voran. Schnell bedeutet eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h. Ist also alles relativ. Da die Strecke aber nur 51 km beträgt, schaffen wir es in gut einer Stunde.

Bolsena ist eine Stadt mit ca. 4.000 Einwohnern. Sie liegt am nordöstlichen Ufer des Bolsenasees, in der Provinz Viterbo, in der italienischen Region Latium und ca. 100 km nördlich von Rom (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).

Der Bolsenasee ist ein fast kreisrunder See mit 114 km² Fläche und ungefähr 43 km Umfang, der von den Volsiner Bergen umgeben wird. Seine Oberfläche liegt 305 m über dem Meeresspiegel, die größte Tiefe beträgt circa 151 m, die Durchschnittstiefe etwa 81 m. Der See liegt in der vormals vulkanisch aktiven Zone des sogenannten Apparato Vulsinio. Er füllt eine Caldera, die vor schätzungsweise 300.000 Jahren durch Einsturz unterirdischer Magmakammern nach starken, explosiven Vulkanausbrüchen entstanden ist. Der See wird ausschließlich von Regen- und Grundwasser gespeist, sein einziger Abfluss ist das Flüsschen Marta, das den See bei der gleichnamigen Ortschaft am Südufer verlässt und in das Tyrrhenische Meer mündet. Es dauert deswegen nahezu 120 Jahre, bis der See rein rechnerisch sein Wasser ausgetauscht hat. Der Bolsenasee verfügt dennoch über eine sehr gute Wasserqualität, die Sichttiefen bis zu 10 Metern ermöglicht. Der schwarze, grobkörnige und mit Tuffpartikeln durchsetzte Sand an den Seeufern weist auf den vulkanischen Ursprung hin (Überwiegend in Wikipedia nachzulesen).

In Bolsena haben wir uns den Campingplatz Pineta als Bleibe ausgesucht, weil wir dringend Landstrom zum Laden der Akkus und eine Dusche brauchen. Außerdem wollen wir es uns wieder einmal richtig gemütlich machen. Der CP hat eine sehr gute Bewertung bei moderatem Preis und freundlichen Betreibern (hoffentlich machen die beiden das noch eine Weile) und liegt fast unmittelbar am Bolsenasee. Fußläufig oder mit dem Rad ist der ganze Ort gut zu erreichen und uns tut es immer mal gut, das Auto auch mal stehen lassen zu können, denn die Fahrerei in Italien strengt aus vielfältigen Gründen doch ziemlich an. Außerdem sehen wir schon bei der Anfahrt, dass Bolsena ein vielversprechendes Örtchen sein könnte und freuen uns schon auf den nächsten Tag, wenn ein Stadtbummel ansteht.

Von Platanen beschattet, lässt sich die Mittagssonne gut ertragen. Am Abend und am Morgen ist es noch erstaunlich frisch. Da haben wir uns mehr erhofft, so nahe an Rom.

Auch an Kinder und Jugendliche wird gedacht und die Stellplatzparzellen sind nicht zu knapp bemessen.

Ordentliche und saubere Sanitäranlagen, wie man sie nicht überall findet.

Die Entsorgungsstation finden wir nicht ganz perfekt. Um Grauwasser vernünftig ablassen zu können, muss man über die hintere Betonkante in die Wiese fahren, da wird so mancher die Brühe in die Wiese laufen lassen, bevor er über die Kante fährt. Aber das ist nur ein kleines Manko.

Eine hochgewachsene Platanenallee führt vom Ortszentrum in Richtung der Promenade. Die Promenade ist am Ostermontag sehr gut besucht. An den Werktagen ist wenig Betrieb, Touristen kaum zu sehen und dennoch ist die Restauration überwiegend geöffnet, das ist ausgesprochen angenehm.

Die Abende verbringen wir meist in der Oberstadt, weil man von dort die herrlichen Sonnenuntergänge besser beobachten kann. Tagsüber sind wir so beschäftigt, dass wir völlig vergessen, ein paar Fotos auch an der Promenade zu machen. So bleibt es bei diesem einen Foto.

Auf einem Parkplatz stoßen wir auf den Wochenmarkt, der hier offensichtlich dienstags abgehalten wird. Angelika findet immer etwas, heute ist es allerdings nur Gemüse und Obst und zwei große Scheiben Mortadella.

Westlicher Ein- bzw. Ausgang in die Altstadt und die Haupteinkaufsstraße Corso Cavour, eine schöne Ladenzeile mit Kunsthandwerk, Restaurants, Boutiquen und Feinkostläden. Die Stadt ist in der Vorsaison ziemlich leer, man kann entspannt durch die Gassen bummeln und sich alles in Ruhe ansehen. 

Die Burg von Bolsena, auf halber Höhe des Anstiegs aufgenommen.

Altstadtgassen in Bolsena. Uns gefällt es hier richtig gut.

Südöstlicher Ein- bzw. Ausgang in die Altstadt und die Haupteinkaufsstraße Corso Cavour.

Von den italienischen Bäckern sind wir etwas enttäuscht, zumindest beim Weißbrot hatten wir uns einiges erhofft, aber da gab es bisher nur Pleiten. Bei den Süsswaren sieht es etwas besser aus, aber so richtig beeindrucken konnte uns auch hier nur wenig Gebäck.

Auch die historische Oberstadt mit der Burg kann sich sehen lassen. 

Originelle Kaminausgänge.

Blick über die Neustadt Bolsenas und den Bolsenasee mit den Inseln, hoch oben von der Altstadt aus.

Blick über die Neustadt Bolsenas vom höher gelegenen Teil der Altstadt aus.

Sonnenuntergang unweit des Campingplatzes.

Sonnenuntergang unweit des Campingplatzes.

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