Sonntag, 01.05.2022 Anfahrt und erster Tag in San Gimignano
Frühstück fällt mal wieder aus fürs erste, weil wir möglichst früh in San Gimignano sein wollen, um am Sonntag sicher einen Stellplatz zu bekommen. Es sind nur 30
km, allerdings schlängelt sich das Asphaltband wieder ganz schön durch die Hügel.
Mit einer ganzen Reihe von Fotostopps sind
wir dann doch wieder über eine Stunde unterwegs. Aber diese grünen Hügel sind einfach eine Augenweide. Der Himmel ist stark bewölkt, meint es heute nicht so gut mit uns, es wird wohl den
ganzen Tag immer mal wieder schütten. Dieses weiße,
völlig strukturlose Firmament ist einfach grässlich. Analog war da immer noch etwas zu retten, digital
ist das mühsam. Na, dann halten wir halt mal voll auf die Landschaft und blenden den Himmel aus.
Dann klart es wieder etwas auf und wir kommen an dieser schönen Zypressenalleen vorbei. Da kann Michael einfach nicht nein sagen, obwohl wir schon so viele gesehen haben.
Echt schön, schützt im Winter bestimmt auch vor kalten Winden, manchmal auch vor Eis und Schnee.
Der Stellplatz von San Gimignano (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0).
Der Wohnmobilstellplatz von San Gimignano befindet sich ca. 2 km südöstlich der Stadt im Stadtteil Santa Lucia. Dort gibt es einen Busparkplatz (Bildvordergrund) und unmittelbar dahinter den mit Schranken abgesperrten Womo-Stellplatz (Bildhintergrund). Bei unserer Ankunft stellen wir uns erst einmal auf diesen Busparkplatz und frühstücken. Auch wenn auf dem Platz noch zwei weitere Womos Aufstellung genommen haben, sehen wir an der Absperrkette, dass es vermutlich keine gute Idee ist, hier stehen zu bleiben, zumal heute Abend die Linienbusse zurückkommen und ihren Platz beanspruchen. Das könnte dann doppelten Ärger geben.
Nach dem Frühstück gehen wir rüber zum Stellplatz und schauen, wie das mit den Schranken und dem Bezahlen funktioniert. Und es ist eigentlich ganz einfach. Mit dem Fahrzeug vor die Schranke fahren, roten Knopf drücken, Parkschein entnehmen, fertig. Will man auschecken, Parkschein in den Automaten und mit Geld oder Karte zahlen. Parkplatz innerhalb von 10 Minuten verlassen und fertig. Und wie man sieht, ist hier auch gleich die Bushaltestelle.
Und so sieht der Womo-Stellplatz aus. Einigen wird das hier zu eng sein. Wir sehen das aber gelassen, sind wir doch in aller Regel sowieso den ganzen Tag unterwegs. Wer es dennoch etwas luxuriöser mag, fährt zu dem wenige hundert Meter entfernt gelegenen Campingplatz (siehe Kärtchen oben) und kann sich dort ordentlich ausbreiten. Das kostet allerdings auch deutlich mehr als die 11 €, die wir hier bezahlen. Die Stellflächen auf dem SP sind einigermaßen gerade bei einigen Plätzen benötigt man jedoch Ausgleichshilfen.
Weniger schön: Der VE-Bereich liegt deutlich außerhalb des Stellplatzes, vgl. hierzu unser beiliegendes Kärtchen. Ver- und Entsorgung sollten deshalb entweder vor oder nach dem Einchecken auf dem SP erledigt werden. Die Sache hat allerdings einen Haken. Die Einfahrt zum VE-Bereich steigt so stark an, dass wir gar nicht erst versuchen, da raufzufahren, weil wir befürchten, mit dem Unterboden aufzusetzen. Etliche Schleifspuren deuten darauf hin, dass da einige Fahrzeuge ganz schlechte Erfahrungen gemacht haben. Und Aufsetzen zwischen den Rädern tut doppelt weh. Welche Dilettanten waren hier nur am Werk. Die beste Lösung ist, San Gimignano mit vollem Trinkwassertank und leerem Grauwassertank anzufahren, dann geht man diesem Stress aus dem Weg.
Lage des Womo-Stellplatzes zu San Gimignano (Quelle: openstreetmap, Lizenz CC-BY-SA 2.0). Eigentlich fährt hier jede Stunde ein Bus in die Altstadt. Aber mit den Zeiten nehmen es die Fahrer nicht so genau und wir haben nach unserer Ankunft auch nicht als erstes den Busfahrplan in Augenschein genommen. Also müssten wir jetzt relativ lange warten, bis der Bus kommt und da fehlt uns die Geduld.
Der Fußweg beträgt auch gerade mal knapp 2 km, hat keine sehr großen Niveauunterschiede und bietet beste Aussicht auf San Gimignano und das Umland.
Da kann man also schon die ersten Fotos machen.
Welch garstige Trübsal über der Stadt, wie viel schöner wären die Fotos bei Sonnenschein. Hier tut sich einmal ganz kurz ein Wolkenfenster auf und schon haben wir ein viel freundlicheres Bild. So oder so ein schönes Panorama, da kommt was auf uns zu.
Nach 30 Minuten Fußweg, Ankunft an der Piazzale Montemaggio, unmittelbar südlich des Stadttores Porta San Giovanni.
Bis zum Stadttor ist uns der Himmel gnädig, aber schon fängt es wieder an zu tröpfeln und wir müssen uns erst einmal wieder unterstellen.
Dann geht es entlang der Nord-Süd ausgerichteten Via San Giovanni in Richtung Zentrum von San Gimignano.
Delikatessenladen in der Via San Giovanni. Alles vom Wildschwein.
Das beste Eis der Welt. Das haben wir in Italien sehr oft gelesen.
Und nur 20 m weiter beim Konkurrenten ebenfalls das weltbeste Eis. Hmmmmmm. Da wird der Superlativ zur Grundform.
Der Palazzo Comunale mit dem Torre Grossa. Kaum sind wir am Rathaus, kommt der nächste Schutt. Bei den trüben
Aussichten hat Michael natürlich keine Lust, dem Turm aufs Dach zu steigen.
Dann reicht es uns wirklich. Alle halbe Stunde ein Schutt. Wir wollen nur noch zurück die Beine hochlegen, vielleicht einen Kaffee trinken und auf den nächsten Tag hoffen, denn dann sollen die Bedingungen für eine Stadtbesichtigung deutlich besser sein.